Der Wechsel ins Blackout in Lilienthal hat sich für den DC Vegesack in der Dart-Bundesliga nicht als Wundermittel erwiesen. Beim Heimspieltag musste sich der deutsche Rekordmeister mit 1:3 Punkten gegen die stark aufspielenden Aufsteiger aus Flensburg und Köln begnügen und läuft der Konkurrenz und den eigenen Ansprüchen nach zwei von acht absolvierten Spieltagen hinterher. "Dass wir nach vier Spielen noch keinen Sieg haben, gab es noch nie", stellte Teamchef Detlef Dolinski fest und gab eine neue Marschroute aus: "Wir müssen unsere Ziele erst einmal korrigieren und in den nächsten Spielen versuchen, uns von den unteren Plätzen zu entfernen, bevor wir von irgendwelchen Endrunden träumen." Die Endrunden-Teilnahme mit den jeweils vier besten Teams aus der Nord- und Südstaffel galt beim Saisonstart – wie in jedem Jahr – als erstes Etappenziel.
Am Umzug aus Blumenthal nach Lilienthal hat es definitiv nicht gelegen, dass der erste Heimspieltag missglückte. "Das Isem in Blumenthal war ein sehr guter Spielort, aber das Blackout in Lilienthal setzt noch einen drauf", erklärte Detlef Dolinski nach der Premiere und ergänzte: "Die Zuschauer können nicht nur an den Boards direkt zuschauen, sondern die Spiele auch noch an fünf Bildschirmen verfolgen." Den Wunsch für den dritten Spieltag, bei dem der DC Vegesack am Sonnabend, 16. November, 12 Uhr, erneut Heimrecht genießt, formuliert der Teamchef so: "Um alles perfekt zu machen, müssen wir unsere Leistungen jetzt auf das Level der Spielstätte heben." Die nächsten Gegner heißen dann Wolfenbüttel und DC Captains Berlin.
DC Vegesack – DC Nomands Flensburg 6:6: Die Flensburger wie auch die Kölner stehen in der Tabelle derzeit dort, wo die Vegesacker hinwollten: im Spitzenquartett. Die Nordbremer mussten sich gewaltig strecken, um gegen Flensburg einen Punkt zu verbuchen. Mit insgesamt zehn 180ern zeigte der Aufsteiger, dass er über eine treffsichere Truppe verfügt. Allen voran Vladimir Andersen, die frühere Nummer eins Dänemarks, Bremen-Open-Sieger und mehrfacher PDC-Teilnehmer, der alleine drei 180er erzielte und beim 4:0 gegen Rene Windeler mit einem Average von 89,73 aufwartete. "Das Ergebnis war deutlicher als der Spielverlauf", stellte Detlef Dolinski fest, schließlich hatte auch Windeler einen Average von 83,43 zu bieten.
Nach einem 2:2, für das Andree Welge (Dolinski: "Die Zuverlässigkeit in Person") und Alexander Patz gesorgt hatten, wurde es für den DC Vegesack brenzlig. Zu den Niederlagen von Lars Erkelenz und Maikel Venema kamen die drei von Gerrit Schröder, Rene Windeler und Gerd Hoppmann hinzu, lediglich das 4:0 von Michael Klönhammer verhinderte einen Totalschaden. Wer bei einem 3:5-Rückstand an einen Sieg glaubte, der musste schon durch und durch Optimist sein. Und tatsächlich wäre das beinahe passiert. Alexander Patz/Volker Kampmann, Michael Klönhammer/Oliver Lange und Rene Windeler/Raoul Kanitz gewannen drei Doppel und sicherten dem DC Vegesack zumindest einen Punkt. Flensburgs Spitzenmann Vladimir Andersen, aufgeboten an der Seite von Daniel Vogt, verhinderte jedoch mit einem 4:3 gegen Andree Welge/Sascha Wandrey das totale Comeback der Vegesacker.
Dart Team Köln – DC Vegesack 7:5: Die Ausbeute des DC Vegesack nach den Einzeln war ebenso bescheiden wie die gegen Flensburg: Zwar meldete sich Maikel Venema (Dolinski: "Er brachte die Leistung, die wir von ihm erwarten") zurück und auch Alexander Patz und Andree Welge spielten stabil und siegreich, mehr kam aber nicht. Dabei brachte Rene Windeler nicht annähernd die Leistung aus dem ersten Spiel und auch Punktegarant Michael Klönhammer kassierte eine Niederlage. Die allerdings gegen den groß aufspielenden Pascal Wirotius (Avereage 87,13), der drei 180er und vier Shortgames zu bieten hatte. Wieder stand es 3:5 vor den Doppeln. "Und die Geschichte mit den Doppeln gegen Flensburg wiederholte sich fest", sagte Detlef Dolinski. Aber eben nur fast. Zwar starteten Rene Windeler/Gerrit Schröder (4:2) und Andree Welge/Maikel Venema (4:2) die Aufholjagd, doch der dritte Doppelpunkt wollte nicht gelingen. In einem dramatischen Spiel verloren Alexander Patz und Lars Erkelenz 3:4, wobei Alexander Patz im Entscheidungsleg ein 123er-Finish verpasste und das Bull verfehlte. Das vierte Doppel hatten die parallel am Board stehenden Klönhammer/Lange zuvor mit 0:4 verloren.
"Die Liga wird immer stärker. Die Hoffnung ist aber, dass wir uns gegenüber dem ersten Spieltag gesteigert haben und mit den beiden starken Aufsteigern auf Augenhöhe agierten", erklärte Detlef Dolinski und rief seine Spieler auf, am nächsten Spieltag nicht zu den Ausfällen zu gehören. Denn: "Diesmal fehlten mit Torsten Wöhlk und Tayfun Yerlikaya zwei Spieler, die den Unterschied ausmachen können."