25 Jahre Statt-Theater Vegesack – ein guter Grund zum Feiern. Was zur Jubiläumsspielzeit schon steht und was nicht, das erzählen die Vorsitzende Helle Rothe und ihre Stellvertreterin Christa Präger.
Vegesack. Das Statt-Theater Vegesack feiert in der kommenden Saison sein 25-jähriges Bestehen. Die Vereinsvorsitzende Helle Rothe und ihre Vize, Christa Präger, wissen jetzt schon, dass die Jubiläumsfeier selbst und das damit einhergehende große Stück "unser Hammer" werden soll. Was als Jubiläumsstück auf die Bühne gebracht wird, steht allerdings noch in den Sternen. Helle Rothe: "Das hängt auch davon ab, wie viel spielen können, weil wir auf jeden Fall an ein Stück mit vielen Darstellern denken." Fest steht nur, dass das Stück im Rahmen des üblichen Schemas das sogenannte klassische sein wird. Pro Spielzeit bringt das Statt-Theater einmal Klassik, einmal Boulevard, ein Kinder- und ein modernes Stück auf die Bühne.
Auch über das Stück für das Nachwuchsensemble ist noch nicht entschieden. Sicher ist nur, dass es in die Rubrik Boulevard fällt. Statt-Theater-Mitglied Michael Muscheid führt die Regie und es werden gut 15 Schauspieler mitmachen. So viel zu den Noch-Baustellen der kommenden Spielzeit. Festgezurrt dagegen sind das moderne Stück und das Weihnachtsstück.
Am 21. September ist Premiere für "In Zungen reden" ("Speaking in Tongues") des australischen Autors Andrew Bovell. Die Regie führt Walter Schimmler. Helle Rothe selbst sowie Matthias Sabelhaus, Helena Salnik und Klaus Hunze teilen sich neun Rollen. Zum Inhalt nur so viel: Es wird unglaublich viel geredet und man quatscht sich letztendlich auseinander – mit tödlichem Ausgang. Die Aufführung findet im Theatersaal der Jacobs-Uni statt.
Das Weihnachtsstück wird "Der Zauberer von Oz" sein. Die Inszenierung eines freien Ensemble lokaler Theaterschaffender (unter anderem vom Statt-Theater und dem Farger Theater) ist kürzlich im Haus Blomendal aufgeführt worden. "Allerdings", wendet Christa Präger ein, "wird das Stück jetzt abgespeckt und auf Kindertheater-Länge zurechtgestutzt". Mehr als eine Stunde Vorstellung, das wäre vor allem mit Kindergartenkindern nicht zu machen. So weit die Vorausschau.
Im anschließenden Rückblick auf ein Jahr mit neuem Vorstand gaben Rothe und Präger eine kurze Selbsteinschätzung ab. Beide waren kürzlich erst "mit gutem Ergebnis" wiedergewählt worden und sehen sich deshalb in ihrer Amtsführung bestätigt. "Wir haben zwar nicht alles geschafft, was wir schaffen wollten", gibt Helle Rothe zu, "aber ich glaube, wir haben uns gut eingebracht". Unter ihrer Ägide sei auf jeden Fall der Informationsfluss lebhafter geworden und man habe die vereinsinterne Transparenz verstärken können.
Ausbildung für alle
Vielleicht mangele es noch ein wenig am Feedback untereinander: "Wenn wir zum Beispiel ein Rundschreiben wegen einer Requisite ausgeben (,Wer hat eine Lederjacke?’), dauert es bisweilen, bis wir Antwort bekommen." Etwas, das womöglich der Doppelbelastung – hier Theater, da Beruf und Familie – zu schulden sei, der die meisten Mitglieder nun mal ausgesetzt seien.
Und doch wird zu dieser Doppelbelastung in der kommenden Saison noch ein Schlag mehr hinzukommen: Neben dem reinen Theaterbetrieb wird es nämlich für alle ein Fortbildungswochenende geben. Für die Jubiläumsspieler zudem ein Probenwochenende noch oben drauf. Überhaupt wird man weiter und verstärkt auf "Ausbildung für alle" setzen. Und zwar verbindlich. "Da muss jeder durch, der beim Statt-Theater mitmachen will, auch wenn er oder sie nicht mitspielen will", betont Rothe. "Künftig soll auch in Regieassistenz und anderen Sparten ausgebildet werden." Bislang offensichtlich mit Erfolg, denn selbst lang gediente Mitglieder machten neue Erfahrungen. Kommt noch hinzu, "dass auch die Statisten – die wir quasi von der Straße geholt haben – alle beim Statt-Theater eingetreten sind. Bis auf einen, der aus beruflichen Gründen nicht konnte."
Wie schon ihre Vorgänger, setzen auch Rothe und Präger verstärkt auf den Nachwuchs. "Der Pool der alten Stammmannschaft schwindet zwar, aber das Reservoir, auf das wir zurückgreifen können, ist trotzdem größer geworden." Zurzeit seien etwa 40 aktiv dabei.