In der Hitliste der beliebtesten Jungen- und Mädchennamen gibt es 2021 nicht ein Favoritenpaar im Bremer Norden, sondern gleich zwei: Die Namen Ella und Matteo sowie Emma und Noah teilen sich den jeweils ersten Platz. Die Mädchennamen wurden immer 13 Mal, die Jungennamen zwölf Mal vergeben. Bei der Durchsicht der Babynamen 2021 hat Petra Plump aus der Innenbehörde noch eine weitere Beobachtung gemacht: „Bei der Auswertung sind viele eher seltene Namen aufgefallen.“
Zumindest, was den männlichen Vornamen Matteo betrifft, haben sich die Nordbremer für einen Namen entschieden, der auch in anderen Teilen des Landes häufig vergeben wurde: Matteo führt laut der Deutschen Presse-Agentur zusammen mit Emilia bundesweit die Namenshitliste 2021 an. Emilia war zwar auch in der Hansestadt Bremen 2020 der beliebteste Vorname, doch 2021 schaffte es Emilia nördlich der Lesum nur auf Platz zwei. Der Name wurde zwölf Mal vergeben - wie übrigens auch die Vornamen Lia und Lina.
Viele seltene Namenswünsche
Danach folgen Lea und Mira mit jeweils zehn Nennungen sowie Sophia und Tilda mit je neun Nennungen. Immer acht Mädchen bekamen die Namen Clara, Hanna, Ida, Marie, Mia oder Paula.
Bei den Jungen landete der Vorname Emil mit elf Nennungen auf Platz zwei der Rangliste. Die Babynamen Henry und Theo wurden je zehn Mal vergeben. Auf den nachfolgenden Plätzen folgen mit je neun Nennungen Anton, Liam, Milan und Paul. Je acht Mal wählten die Eltern die Vornamen Felix, Leo und Luis.
In diesem Jahr sind an das Standesamt in Bremen-Nord zudem offenbar besonders viele seltene Namenswünsche herangetragen worden. Einige Mütter und Väter griffen dabei auch auf Bücher und Filme zurück, was bei den Mädchen die Wahl der Namen Arielle, Bellatrix und Momo zeigt. Auch die Hauptstadt von New South Wales, Sydney, wurde 2021 als Mädchenname gewählt.
Kreative Schreibweisen
Bei der Schreibweise der Namen zeigten sich die Eltern kreativ. So hat das Standesamt eine Fryda, einen Wiktor und einen Dastin registriert. Einige Namenswünsche lassen nicht sofort auf das Geschlecht schließen. In der Liste finden sich eine Loi und ein Tigi. Namen wie diese stehen nach den Worten von Petra Plump nicht allein, sondern im Zusammenhang mit weiteren Vornamen, die das geschlechtsspezifische Merkmal erfüllen.
Welche Vornamen sind erlaubt? „Grundsätzlich recherchieren wir zunächst, im Rahmen unserer Möglichkeiten, ob der gewünschte Name bereits einmal beurkundet worden ist. Sollte die Zulässigkeit tatsächlich infrage stehen, empfehlen wir den Eltern ein Gutachten, beispielsweise von der Uni Leipzig, über die Zulässigkeit des Namens einzuholen. Wird der Namenswunsch der Eltern bestätigt, steht der Beurkundung nichts mehr im Wege“, so die Mitarbeiterin.
Globalisierung wirkt sich aus
Die rechtlichen Vorgaben der Beurkundung seien über die Jahre unverändert geblieben: Die Vornamen müssten mit dem Kindeswohl vereinbar sein. „Veränderungen ergeben sich immer durch die Generationen und durch die Globalisierung in allen Lebensbereichen ist die Auswahl natürlich auch hier vielfältiger geworden“, meint Petra Plump.
Zu den ungewöhnlichen Vornamen zählt das Standesamt Bremen-Nord bei den Mädchen 2021 auch Polly, Amberly, Beele, Febe, Feo, Harley, Jönna, Nita, Torvi und Lientje sowie Antjeline. Seltene Jungennamen waren: Fjonn, Atte-Nilsson, Benne, Lyle, Jackson, Enjo, Lyan, Nepomuk, Nanuk, Cassius, Maël, Sverich und Sweer.