„Gott sei Dank hat es sich nochmal zum Guten gewendet. Allerdings haben wir nichts anderes erwartet“, stellte Teamchef Detlef Dolinski nach dem Saisonfinale des DC Vegesack in der 1. Dart-Bundesliga fest. Der achte und letzte Doppelspieltag bescherte den Nordbremern 3:1 Punkte gegen die beiden Absteiger DT Pusdorfer Ratten und Lumberjacks Salzgitter und führte nach einer enttäuschend verlaufenen Saison zum Klassenerhalt des deutschen Rekordmeisters.
Für Überflieger Alexander Patz hielt die abschließende Partie gegen Salzgitter noch zwei Besonderheiten bereit. Mit dem 3:4 gegen Eric Gohde büßte er seine bis dahin blütenweiße Bilanz ein und beendete die Serie mit 14 Siegen und einer Niederlage. Aber er brachte in dieser Partie auch einen Big Fish ans Board – das höchstmögliche Finish von 170 Punkten (Triple 20, Triple 20 und Bullseye/60/60/50). „Dafür gibt es eine Urkunde“, weiß Detlef Dolinski, dass diese Leistung vom Verband gewürdigt wird.
DC Vegesack – DT Pusdorfer Ratten 9:3: Der Stadtrivale stand vor dem Spieltag schon als Absteiger fest, wehrte sich aber nach Kräften. So lag Volker Kampmann schnell mit 0:3 zurück, spielte dann aber seine ganze Erfahrung aus und drehte das Spiel gegen Stephan Köster. Alexander Patz war wieder einmal nicht zu stoppen und gewann glatt. Gerd Hoppmann hatte seinen Gegner im Griff und sorgte für die 3:0-Führung. Rene Windeler (zwei 180er) unterlag in einem hochklassigen Spiel gegen Nationalspieler Frank Bruns mit 1:4 und Gerrit Schröder erwischte nicht seinen besten Tag und ließ den Pusdorfer Anschluss zum 3:2 zu. Es fehlten immer noch drei Spielgewinne zum sicheren Klassenerhalt. Andree Welge und Tayfun Yerlikaya, dem ein 14-Darter gelang, ließen nichts anbrennen und gewannen jeweils glatt mit 4:0. Nun lag es an Michael Klönhammer, den Sack zuzumachen. Anfangs hatte er kleine Probleme, fing sich aber und siegte mit 4:2. „Große Jubelstürme brachen nicht aus, eher etwas Erleichterung. Alle wussten, das wir keine gute Saison gespielt haben“, beschrieb Detlef Dolinski die Stimmung im „Blackout“, dem Heimspielort des DC Vegesack. Patz/Yerlikaya (4:0), Klönhammer/Windeler (4:1) und Welge/Erkelenz (4:2) schraubten die Führung in die Höhe.
Lumberjacks Salzgitter – DC Vegesack 6:6: Salzgitters Sieg im zweiten Match des Tages im "Blackout" gegen DT Pusdorfer Ratten blieb ohne Bedeutung, weil sich die ebenfalls noch bedrohten Captains DC Berlin zeitgleich gegen Steinfurt durchsetzten und die Lumberjacks damit in die 2. Liga beförderten. Auch beim DC Vegesack war die Luft laut Detlef Dolinski raus. Die Folge war ein 0:4-Rückstand, zu dem auch Alexander Patz mit seiner ersten Niederlage gegen Eric Gohde (Average 83,98, drei 180er, drei Shortlegs) beitrug. Der ehemalige WM-Teilnehmer Andree Welge, der das Spieljahr mit einer 10:0-Bilanz abschloss, Tayfun Yerlikaya und Michael Klönhammer verkürzten auf 3:4, ehe Oliver Lange sich Sven Herre in einem Spiel mit niedrigem Scoring beugen musste. Es stand 3:5 nach den Einzeln.
“Wir wollten uns jetzt aber nochmal in den Doppeln zusammenreißen, um das Spiel nicht zu verlieren“, erklärte Detlef Dolinski. Das Vorhaben wurde umgesetzt. Welge/Schröder gewannen ein sehr gutes Spiel mit 4:3, Patz/Erkelenz gelang parallel ein glattes 4:0 – der Ausgleich war geschafft. Klönhammer/Lange nutzten ihre Chancen nicht und verloren knapp mit 3:4, doch Windeler/Hoppmann sorgten für den 6:6-Endstand.
„Insgesamt haben wir keine gute Saison gespielt, wir ließen viele Chancen liegen. Von den sechs verlorenen Spielen endeten vier 5:7“, blickte Detlef Dolinski zurück und führte weiter aus: „Was drin war, zeigen die Spiele gegen Nordmeister Vikings DC Berlin. Wir haben einmal gewonnen und einmal unentschieden gespielt.“ Dem Blick zurück folgte bereits ein Ausblick: „Ich hoffe, dass wir in der neuen Saison unsere Siegermentalität wieder finden und uns der Sprung unter die Top 4 gelingt.“ Die Teilnahme an der DM-Endrunde ist und belibt damit der Anspruch des DC Vegesack.