Das Punktepolster, das sich der DC Vegesack vor den jetzt anstehenden vier Auswärtsspieltagen in der 1. Dart-Bundesliga Nord anlegen wollte, fiel dürftig aus. Zwar erfüllte der bisherige Tabellenführer gegen Schlusslicht SC Eilbek mit dem 8:4 im heimischen Isem in Blumenthal seine Pflichtaufgabe, doch gegen Vikings DC Berlin kassierte er im Topspiel eine 4:8-Niederlage und rutschte auf Rang drei ab. "Wir fanden, von zwei Ausnahmen abgesehen, nicht zu unserem dominanten Spiel", stellte Teamchef Detlef Dolinski fest, dem mit Andree Welge, Alexander Patz und dem kurzfristig ausgefallenen Maikel Venema allerdings auch drei Leistungsträger fehlten. "Jetzt haben wir bis zum 13. Januar Zeit, um unsere Wunden zu lecken und dann in Salzgitter zu alter Stärke zurückzufinden", sagte Dolinski.
DC Vegesack – SC Eilbek 8:4: Die Partie gegen das weiterhin punktlose Schlusslicht war für Vegesack mehr oder weniger ein Warm Up, in dem die Kräfteverhältnisse nach den Einzeln beim Stande von 6:2 ziemlich geklärt waren. Zunächst allerdings hatten die Hamburger mit einer 2:0-Führung aufhorchen lassen. Vegesacks Raoul Kanitz hatte dabei Probleme auf die Doppel und unterlag Björn Blohm mit 2:4, Oliver Lange musste sich dem Ex-Vegesacker Robert Allenstein (Tageshöchst-Average 85,48), der 14er- und 16-er-Shortgames aufs Board brachte, mit 1:4 beugen. "Robert zeigte gegen uns seine alte Klasse", erklärte Vegesacks Teamchef.
Stefan Lombardo, der sein erstes Einzel für den DC Vegesack bestritt, löste dann trotz unübersehbarer Nervosität die Handbremse und war beim 4:3 gegen Clemens Löscher in den entscheidenden Momenten zur Stelle. Torsten Wöhlk, Rene Windeler (107er-Highfinish), Tomas Seyler (114er-Highfinish), Tayfun Yerlikaya und Michael Klönhammer steuerten ebenfalls Punkte zum 6:2-Vorsprung bei. Klönhammer, der kürzlich noch bei der PDC Super Europe League in Bitburg im Achtelfinale gegen den späteren Sieger Dragutin Horvat verloren hatte, bestätigte seine gute Form mit dem 4:2 (Average 80,86) gegen Rico Wengatz.
In den Doppeln saß dann gewissermaßen der zweite Matchball. Lars Erkelenz/Andreas Klittmann ließen Matchdarts liegen, doch Hendrick Kumm/Volker Kampmann holten den fehlenden siebten Punkt.
DC Vegesack – Vikings DC Berlin 4:8: Mit dem Team aus der Hauptstadt wartete nun ein anderes Kaliber auf den deutschen Rekordmeister aus Bremen-Nord. Dolinski: "Wir wussten, dass wir uns steigern müssen." Doch diese Erkenntnis allein reichte nicht aus. "Es sieht böse aus", erklärte Dolinski nach Niederlagen von René Berndt, Volker Kampmann, Raoul Kanitz, Tomas Seyler und Andreas Kittmann zum 0:5.
Den Negativlauf stoppte Rene Windeler, der beim 4:3-Erfolg gegen Ex-Nationalspieler Benjamin Sensenschmidt mit drei 180ern, einem 128er-Highfinish und zwei Shortgames Einträge in die Spielstatistik erhielt. 1:5 also. Und da in der letzten Einzelrunde Wöhlk verlor und nur Michael Klönhammer gewohnt stark aufspielte, gab es bei den Nordbremern vor den Doppeln lange Gesichter. Die sich auch nicht mehr aufhellen sollten, denn nach zwei von vier Doppeln war die erste Saisonniederlage besiegelt. Somit hatten die Siege von Michael Klönhammer/Oliver Lange und Lars Erekelenz/Volker Kampmann nur noch statistischen Wert. "Insgesamt war das ein gebrauchter Tag", lautete das Schlusswort von Vegesacks Teamchef Detlef Dolinski.