Vegesack. Ist es notwendig, dass in der Fußgängerzone ein privater Sicherheitsdienst patrouilliert oder nicht? Um eine Antwort zu finden, haben sich jetzt Vertreter der Polizei, des Ortsamtes und des Vegesack Marketing getroffen – mit Jens Reeger. Der Fahrradhändler hat eine klare Haltung, was Securitykräfte angeht, seit mehrfach Gullydeckel in seine Schaufenster flogen und Jugendliche versuchten, bei ihm einzubrechen. Wie auch bei anderen Kaufleuten. Die jüngsten Vorfälle ereigneten sich am Freitag und Sonnabend.
Wie das Gespräch zwischen Polizei, Ortsamt, City Marketing und dem Händler verlaufen ist, bleibt unklar. Alle Beteiligten haben sich darauf verständigt, nichts zu sagen. Zumindest vorerst nicht. Die Verhandlungen darüber, ob ein privater Wachdienst sinnvoll ist und wie sich Händler schützen können, werden nämlich bei einem weiteren Treffen fortgesetzt. Dann sollen mehr Kaufleute eingeladen werden und über Sicherheitsvorkehrungen informiert werden – diesmal in einer öffentlichen Gesprächsrunde. Zum ersten Treffen hatte das Ortsamt eingeladen. Einen Termin für das Zweite gibt es noch nicht.
Fahrradhändler Reeger sagt, dass er mit mehreren Geschäftsleuten gesprochen hat – und die meisten von ihnen signalisiert haben, seine Forderung nach einem Wachdienst zu unterstützen. Der Kaufmann hat Angebote von Sicherheitsfirmen eingeholt. Was die Polizei von Patrouillen privater Securitykräfte hält, hat Michael Steines in einem Interview mit der NORDDEUTSCHEN schon gesagt: nichts. Für den Abteilungsleiter Nord-West bringen sie kein Plus an Sicherheit. Auf Streife in den Geschäftsstraßen, meint er, ist auch die Polizei, sogar öfter als bisher.
Für die Vorfälle bei Reeger macht er jugendliche Intensivtäter verantwortlich. Sie sollen auch bei anderen Kaufleuten eingestiegen sein oder es versucht haben. Die Zahl der Geschäftseinbrüche steigt. Die minderjährigen Täter beschäftigen die Polizei seit Monaten.