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Fußball-Bezirksliga Bremen Derby dauert nur 45 Minuten

DJK Germania Blumenthal stehen nach 0:10-Rückstand gegen BSV II nur noch zehn Spieler zur Verfügung
03.10.2022, 17:50 Uhr
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Von Reiner Tienken

Der DJK Germania Blumenthal schrieb in der Fußball-Bezirksliga Bremen ein weiteres dunkles Kapitel seiner Vereinsgeschichte. Das Derby gegen den Blumenthaler SV II wurde zur Halbzeit beim Spielstand von 0:10 abgebrochen. Nur noch sechs einsatzbereite Germania-Akteure riefen den Unparteiischen, entsprechend des Reglements, auf den Plan, das Spiel vorzeitig zu beenden. Der SV Eintracht Aumund gewann Spiel eins nach dem Wätjen-Rücktritt, die TSV Farge-Rekum spielte remis und die SG Aumund-Vegesack II sowie der SVGO Bremen kassierten Niederlagen. 

Leher TS II – TSV Farge-Rekum 3:3 (2:2): Das Remis war okay“, verwies Gäste-Trainer Jerome Schröder auf eine leistungsgerechte Punkteteilung. Schröder nahm  für den verhinderten Stammtorwart Gero Aust (Urlaub) den Platz zwischen den Pfosten ein. Die Nordbremer erwischten einen Blitzstart. Christian Bohnhardt umkurvte vor dem frühen 0:1 sogar noch den LTS-Schlussmann Alexander Greiß. Das 2:2 durch Torjäger Christian Bohnhardt entsprang einer Balleroberung von Dennis Magull. Thorben Jendroschek brachte seine Farben per Alleingang mit 3:2 nach vorn und ein umstrittener Foulelfmeter führte zum Endstand.

Bei den Toraktionen von Simon Uhlhorn (25./Latte) und Christian Bohnhardt (90.+1/Pfosten) stand der LTS II das Glück zur Seite. Deniz Altun und Frederik Bohnhardt lieferten in der Gäste-Innenverteidigung eine grundsolide Leistung. Die Partie auf Kunstrasen litt unter den nicht guten Sichtverhältnissen. „Da gab es Schwierigkeiten bei hohen Bällen“, führte Jerome Schröder zum Flutlichtspiel aus. 

SVGO Bremen – TuS Schwachhausen II 2:3 (1:0): „Das Ergebnis spiegelt nicht den Spielverlauf wider“, fühlte sich Trainer Christopher Riedel mit seinem Team um den Lohn der Arbeit gebracht. Die Platzherren verspielten einen 2:0-Vorsprung. Marco Grahl brachte den Aufsteiger nach Querpass von Niklas Lehmkuhl bis zur Pause in Führung. Nach einem gewonnenen Laufduell baute Lehmkuhl den Vorsprung gegen den vor seinem Tor postierten TuS-Torwart Lars Richter dann aus. Benjamin Utsch und Marco Grahl ließen zudem eine Großchance liegen.

Der Gast drehte in der Schlussphase auf. Das 2:3 fiel durch den Ex-Marßeler Yannick Möller weit in der Nachspielzeit aus dem Gewühl. „Wir haben die zweiten Bälle nicht so gut verteidigt“, konstatierte Riedel nach der Heimniederlage. Mit einem neuen Spielsystem (3-2-2-2-1) ging der Schuss für den Gastgeber damit noch nach hinten los.  

DJK Germania Blumenthal – Blumenthaler SV II 0:10 abgebrochen: „Wir waren so schlecht, nicht an den Gegenspielern dran und haben auch schlecht nach vorne gespielt“, nahm Wolfgang Stedtnitz nach dem vorzeitig beendeten Match kein Blatt vor den Mund. Gerade einmal elf Akteure bekam der DJK-Trainer auf den letzten Drücker zusammen. Die waren gegen die BSV-Reserve sichtlich überfordert. „Nach dem 5:0 oder 6:0 haben wir zwei Gänge zurückgeschaltet. Es war quasi jeder Schuss ein Treffer“, ließ Spielertrainer Daniel Rosenfeldt durchblicken. Ronyar Ossman und Hussein Sidoubozo schnürten im Prestigekampf einen Dreierpack. Kevin Stegie vollstreckte bereits in der ersten Spielminute.

Der Spielabbruch war die Folge einigen Verletzungen beim Schlusslicht. Gleich fünf Kräfte mussten beim Landesliga-Absteiger spätestens zur Halbzeit passen. So blieb dem Schiedsrichter keine andere Wahl, als die Begegnung vorzeitig zu beenden. Mit nur sechs Spielern ist laut Regelvorgabe für den Unparteiischen ein Spielabbruch zwingend erforderlich.

SC Lehe-Spaden – SG Aumund-Vegesack II 4:0 (1:0): „Wir sind gar nicht ins Spiel gekommen, hatten keinen Biss“, erkannte Trainer Samir Mahmoud seine Mannschaft gegenüber der Vorwoche kaum wieder. Mit Manuel Broekmann (Dienst), Konstantin Schäfer (erkrankt) und Ghandi Mohamad (Urlaub) standen wichtige Akteure nicht zur Verfügung. „Da fehlte mir eine Achse“, verwies Mahjoub auf die Bedeutung der Stammkräfte. Mit einem Kopfballtor legte der Gastgeber, der zunächst auf dem kleinen Rasenplatz mit viel Power nach vorne spielte, bis zur Halbzeit eine 1:0-Führung vor. Nach dem Wechsel legten die Bremerhavener noch drei Treffer drauf. Lange wirkte das Spiel der Platzherren auch griffiger und ideenreicher. SAV-Schlussmann Raffael Müller war bei den Gegentreffern machtlos. Die Gäste bauten in den letzten 20 Minuten noch einmal Druck auf. „Wir hatten viele Torschüsse. Die waren aber nicht präzise genug“, bemängelte Gäste-Coach Samir Mahjoub die Genauigkeit im Abschluss.

SC Borgfeld II – SV Eintracht Aumund 1:2 (1:1): Die Unsicherheit der letzten Spiele veranlasste die Nordbremer dazu, ein neues Spielsystem auszuprobieren. Die Gäste operierten auf Kunstrasen mit einer Fünfer-Abwehrkette. „Das System haben wir echt gut erfüllt“, bemerkte mit Mike Cook ein Routinier. Die Aumunder gerieten durch einen platzierten Kopfball indes früh ins Hintertreffen. Bis zum Abpfiff drehte die Eintracht den Spieß um. Cebrail Finke verwandelte einen an Patrick Möwius verursachten Foulelfmeter.  Patrick Möwius avancierte kurz vor Toresschluss zum Matchwinner. Der Gäste-Verteidiger lief die rechte Außenbahn runter bis fast zur Grundlinie, ehe er das Spielgerät aus ungünstigem Winkel zum 1:2 in die Maschen bugsierte.

Zur Sache

Rücktritt von Marcel Wätjen

Die Zeit von Marcel Wätjen als Trainer des SV Eintracht Aumund ist abgelaufen. Der Übungsleiter gab noch vor dem Gastspiel beim SC Borgfeld II (2:1) seinen Rücktritt bekannt. „Es ist familiär nicht mehr zu schaffen. Ich bin befreit“, teilte Wätjen mit. Der 46-jährige Fußballer bleibt seinem Stammklub erhalten. „Ich bin nicht ganz weg aus dem Verein“, war dem ausgeschiedenen Coach zu entlocken. Marcel Wätjen kann sich durchaus vorstellen, nach einer schöpferischen Pause in Zukunft in anderer Funktion für den SV Eintracht Aumund tätig zu sein. Der Mannschaftsrat mit Mike Cook, Tristan Geier und Patrick Möwius übernahm zuletzt die Trainings- und Spielgestaltung. „Ich kann seine Entscheidung verstehen“, unterstrich Cook. Wätjen wohnte dem Spiel beim SC Borgfeld II als Zuschauer bei und verdeutlichte seine weiterhin bestehende Verbundenheit zum Ex-Team.

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