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Statt-Theater Vegesack Satirisches Stück "Die Firma dankt" auf der Bühne des Kulturbahnhofs

Ein Angestellter, eine Firma und ein ungewisser Ausgang: Das Statt-Theater Vegesack bringt mit "Die Firma dankt" eine bissige Satire auf die Bühne.
25.04.2024, 12:32 Uhr
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Von Christian Pfeiff

Eine Firma wird aufgekauft, deren Belegschaft nahezu komplett entlassen. Der letzte verbliebene Angestellte fürchtet um seine berufliche Existenz – zumal die Signale sowohl der neuen Kollegen als auch des neuen Vorstands mehr als widersprüchlich scheinen. Auch ein gemeinsames Wochenendseminar der neuen Belegschaft wirft mehr Fragen als Antworten auf – bis es schließlich zum Showdown kommt.

Bereits vor mehr als zwölf Jahren entwickelten die Autoren Lutz Hübner und Sarah Nemitz auf dieser Ausgangslage ihr satirisches Erfolgsstück „Die Firma dankt“, dass im Jahr 2017 sogar als ARD-Fernsehfilm realisiert wurde. Auch die künstlerische Leitung des Vegesacker „Statt Theaters“ hatte eine Umsetzung dieses ebenso zynischen wie latent surrealen Bühnenstoffes schon seit geraumer Zeit auf der Wunschliste.

Neuer Akteur spielt tragende Rolle

Da eine tragende Rolle dieses Fünf-Personen-Kammerspiels allerdings einen jungen Mann mit jovialem Erscheinungsbild erfordert, ermangelte es dem Verein bislang indes an einer entsprechenden Besetzungsmöglichkeit. Diese wurde im vergangenen Jahr in Person von Simon Hofmann gefunden, der nach seiner Teilnahme am erstmals durch den Verein durchgeführten Theatertraining direkt zum Ensemble stieß.

„Ursprünglich hätte Simon am Anschluss an das Theatertraining zwar im Rahmen unseres Nachwuchsensembles bei dessen für den Herbst geplanten Produktion 'Das indische Tuch' mitwirken sollen. Da 'Die Firma dankt' jedoch nach einem Charakter wie ihm verlangte und es sowohl für Simon als auch für Christina [Richter, Initiatorin des Theatertrainings, Anm. d. Red.] okay war, ist er nun gleich bei den 'Veteranen' mit dabei“, erklärt Produktionsleiterin Svenja Zaepernick.

Professionelle Regisseurin

Dementsprechend probt der Neuzugang seit Januar gemeinsam mit Almut Brunner, Stefanie Fries, Klaus Hunze und Kai Howald wöchentlich in der Kita am Flintacker. Etwaige Nervosität ist ihm nicht anzumerken: „Ich habe im Rahmen des Kinder- und Jugendzirkus 'Tohuwabohu' schon länger Theater gespielt“, offenbart Hofmann hinreichend Bühnnerfahrung vor großem Publikum.

„'Die Firma dankt' wird aber das erste abendfüllende Stück für mich. Ich wurde von dem Ensemble sehr freundlich aufgenommen, es ist ein sehr angenehmes Probenklima und ich kann das Statt-Theater allen Theaterbegeisterten wirklich nur empfehlen“, befindet Hofmann, der sein erstes langes Stück sogar unter professioneller und renommierter Regie erarbeitet: Mit Barbara Begerow hat eine Veteranin auf dem Regiestuhl Platz genommen, für die das Statt-Theater einst ein Sprungbrett in die professionelle Theaterwelt darstellte.

„Ich bin zwar gelernte Schauspielerin, zur Regie bin ich aber tatsächlich über das Statt-Theater gekommen“, blickt Begerow zurück. Nachdem sie zuvor bereits häufiger mit den Vereinsmitgliedern Sprachtrainings absolvierte, übertrug ihr der verstorbene Statt-Theater-Gründer Max Wölfl vor 25 Jahren die Regiearbeit einer Inszenierung von Molières „Der eingebildete Kranke“: „Daraus hat sich ganz viel für mich ergeben: Danach haben sich weitere Theater und Intendanten bei mir gemeldet und mir weitere Regieaufträge angeboten“, blickt Begerow zurück.

Probenarbeiten auf Augenhöhe

Dem Regiestuhl hatte sie zwischenzeitig indes den Rücken zugewandt und arbeitet heute nach einem entsprechenden Aufbaustudium vorwiegend als Mentoring und Mindset-Coach im Personal- und Businessbereich, blieb dem Verein jedoch über die Jahre in Form weiterer Sprachtrainings verbunden. Die Anfrage des Vereins nach einer weiteren Regiearbeit löste im Vorjahr dennoch zunächst gemischte Gefühle in ihr aus: „Ich gebe ehrlich zu, mich durchaus gefragt zu haben, ob es für mich richtig ist, quasi nochmal einen Schritt zurück zu gehen, nachdem ich etwa 20 Jahre lang mit Profis gearbeitet habe. Aber dieses Ensemble ist wirklich sehr engagiert und bereit, sich da auch wirklich rein zu hängen. Inzwischen fühlt es sich richtig gut an, so ein bisschen wie 'nachhause kommen'.“

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Trotz professioneller Regie verlaufen die Probenarbeiten demokratisch und auf Augenhöhe; immer wieder ergründen Regisseurin und Darsteller in kurzen Gesprächen gemeinsam Wesen und Intention der Bühnencharaktere. „Sowohl im Leben als auch in meiner gesamten Theatertätigkeit lege ich vor allem Wert auf Authentizität: Ich liebe es, wenn Geschichten möglichst authentisch erzählt werden und wir verstehen, was die Charaktere der Geschichten antreibt“, erklärt Begerow. Eine große Herausforderung für das Ensemble.

Info

Die Premiere findet am 11. Mai bei der Premiere im Kulturbahnhof statt. Weitere Aufführungstermine an selber Stelle sind am 12., 17., 18., 19. und 24. Mai. Mit Ausnahme der bereits um 16 Uhr beginnenden Sonntagsvorstellungen beginnen alle weiteren Aufführungen um 20 Uhr. Karten sind im Vorverkauf für 13 Euro (ermäßigt: 9 Euro) über die Homepage des Statt Theaters, bei der Buchhandlung Otto und Sohn sowie an der Abendkasse erhältlich. Premierenkarten kosten 20 Euro, inklusive anschließendem Buffet.

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