Mittwoch, 10. Juli: Nach der gestrigen kräftezehrenden Trainingseinheit auf einem leider sehr schlechten Platz im Sportpark Weser-Geest haben unsere Jungs trainingsfrei und sollen die Zeit nutzen, um zu regenerieren. Es ist mir unbegreiflich, wie man es hinbekommt, einen ursprünglich ziemlich guten Platz so schlecht werden zu lassen. Eigentlich müsste man den Platz komplett neu herrichten. Am besten für alle Vereine der Gemeinde Schwanewede wäre es aber, gleich einen Kunstrasenplatz dort hinzubauen, um dann auch eine vernünftige Trainingsmöglichkeit im Winter zu haben. Wir freuen uns auf jeden Fall schon wieder darauf, ab der kommenden Woche nach unserem Schmidt&Koch-Cup wieder auf unserem super präparierten Rasenplatz trainieren zu dürfen. In der Vorbereitung trainieren und spielen wir meistens viermal die Woche, um uns gut auf eine sicherlich anstrengende Hinrunde in der Kreisliga Osterholz vorzubereiten. Nachdem wir in der vergangenen Saison leider viele verletzungsbedingte und längerfristige Ausfälle zu verkraften hatten, wünsche ich mir für die kommende Spielzeit einfach nur, dass die Jungs ohne längere Verletzungen durch die Saison kommen und wir wieder eine gute Rolle in der Kreisliga spielen können.
Donnerstag, 11. Juli: Da uns morgen zwei schwere Halbzeiten beim Schmidt&Koch-Cup bevorstehen und wir als Mannschaft den Aufbau des Turniers organisieren, findet keine fußballerische Trainingseinheit statt. Weil der Aufbau von unserem Kapitän Timo Höge koordiniert wird, kann ich somit die Zeit nutzen, um noch letzte Dinge für unser Turnier zu organisieren. Wir feiern in diesem Jahr mit der zehnten Auflage unser Turnier-Jubiläum und wir fragen uns, welche Schilder noch benötigt werden und welche Mannschaften in welche Kabinen kommen. Ich bin erstmals im Organisationsteam vertreten. Meine Hauptaufgaben bestehen darin, mich um die Einladung und Betreuung der anderen Mannschaften sowie natürlich auch um unsere eigene Mannschaft zu kümmern. Ich finde, wir haben es wieder geschafft, ein starkes Teilnehmerfeld zusammenzustellen. Ich bin gespannt, ob sich unsere Jungs gegen diese starken Gegner wieder ähnlich gut verkaufen können wie im vergangenen Jahr. Wir haben besonders darauf Wert gelegt, ausschließlich Mannschaften aus der näheren Umgebung einzuladen, um unseren Zuschauern interessante und spannende Spiele und vielleicht auch ein paar Derbys bieten zu können. Ich nutze dann noch die Zeit, um mir schon einmal Gedanken über die morgige Aufstellung und Ansprache für unser Team zu machen.
Freitag, 12. Juli: Da ich freitags etwas früher aus dem Büro komme, kann ich auch schon am Nachmittag am Sportplatz sein, um die letzten Einzelheiten zu besprechen. Die anderen Mitglieder des Orga-Teams, Thomas Masur, Max Kirstein und Dieter Knief sowie unser Platzwart Rolf „Rolli“ Jürgens und Werner Fangmann, haben in den vergangenen Tagen wieder unglaublich viel auf unserer Anlage gewerkelt und hergerichtet. Dafür spreche ich ihnen ein riesiges Dankeschön aus. Besonders unser Rasenplatz, der jetzt seit zehn Jahren vor jedem Fußball-Turnier von der Firma Rollrasen Ahrens noch einmal bearbeitet wird und in der restlichen Saison von „Rolli“ gehegt und gepflegt wird, befindet sich in einem perfekten Zustand. Ich finde, dafür lohnt es sich dann auch, einen Teil der Turnier-Einnahmen in die Rasenpflege zu stecken. Am Abend unterliegt meine Mannschaft der SG Aumund-Vegesack mit 1:5 und dem FC Hambergen mit 2:5. Doch trotz der beiden recht deutlichen Niederlagen bin ich zu dieser frühen Vorbereitungsphase nicht unzufrieden mit unseren Leistungen. Meine Jungs bekommen zwar klar ihre Grenzen aufgezeigt, doch alle anwesenden 19 Spieler haben Einsatzzeiten bekommen. Auch solche Erlebnisse sind für die Entwicklung einer Mannschaft sehr wichtig und offenbaren, woran man noch arbeiten muss, um beim nächsten Mal gegen starke Gegner noch besser dagegenhalten zu können.
Sonnabend, 13. Juli: Nachdem es gestern recht spät geworden ist, beginnt mein Tag etwas später und ruhiger als sonst. Trotzdem erledige ich noch den Wochenend-Einkauf, um danach auch schon wieder mit dem Fahrrad Richtung Löhnhorst zu fahren. Ich brauche einfach die Bewegung an der frischen Luft. Das macht den Kopf frei und ist auch noch gut für die Knie. Die Spiele in der Gruppe B verlaufen sehr ausgeglichen, sodass am Ende alle Mannschaften drei Punkte haben und unser lieber Ortsnachbar FC Hansa Schwanewede dank des besseren Torverhältnisses gleich bei seiner ersten Turnierteilnahme ins morgige Finale einzieht. Der Blumenthaler SV ist hingegen überraschend schon draußen.
Sonntag, 14. Juli: Ich hole erst einmal Brötchen und frühstücke dann in aller Ruhe mit meiner Freundin Eva. Dabei studiere ich die Tageszeitung. Ich finde es sehr wichtig, über die Dinge, die mich interessieren, auf dem aktuellen Stand zu sein. Neben dem Fußball ist das die Wirtschaft, aber auch die nationale und internationale Politik. Mit großer Sorge verfolge ich, dass in den vergangenen Jahren in immer mehr Ländern Populisten in der Regierung sitzen und dies sicherlich unsere Welt nicht sicherer und besser macht. Deshalb finde ich es auch so wichtig, dass man nicht alles glaubt, was gesagt, geschrieben oder gepostet wird und man diese Dinge hinterfragen sollte. Der Finaltag bei uns ist sehr gut besucht. Die SAV besiegt im Finale souverän den FC Hansa Schwanewede mit 6:1 und ist somit der verdiente Turniersieger.
Montag, 15. Juli: Ich habe mir einen Tag Urlaub genommen, um Dinge zu erledigen, die in den vergangenen Tagen liegen geblieben sind. Da ich vor ein paar Wochen meine Terrasse sowie den Weg im Garten neu gepflastert habe, ist nun noch mein kleines Stück Rasen dran, was diesen Namen aber eigentlich nicht mehr verdient. Der Rasen muss nun komplett abgetragen und der Untergrund begradigt und aufgelockert werden. Am Wochenende soll dann alles fertig sein, damit dann neu gesät werden kann. Gegen Mittag besuchen mich meine Eltern Heinz und Ursula. Mein Vater, der eine Dauerkarte für unsere Heimspiele besitzt, will genau wissen, wie das Turnier gelaufen ist, da er am Wochenende nicht vor Ort war.
Am Abend informiere ich mich dann über die aktuellen Transfers in der Fußball-Bundesliga. Als Fan von Borussia Dortmund bin ich mit den getätigten Sommer-Transfers sehr zufrieden und denke, dass wir in der kommenden Saison noch ein bisschen stärker und vor allem erfahrener sind, und hoffe deshalb, dass wir den Bayern auch wieder Paroli bieten können.
Dienstag, 16. Juli: Nach der Arbeit bereite ich die heutige Trainingseinheit vor. Der Schwerpunkt liegt zu dieser Vorbereitungsphase noch im Ausdauer- und Athletikbereich. Wir machen hier viele Übungen in Spielform, wobei es dabei sehr wichtig ist, dass alle während der Übungen ständig in Bewegung sind. Da an unseren Trainingseinheiten stets mindestens 14 Spieler teilnehmen, bin ich sehr glücklich, dass ich vor zwei Jahren meinen ehemaligen Jugendtrainer Thomas Harter überreden konnte, mich als Co-Trainer zu unterstützen. Obwohl das Durchschnittsalter unserer Spieler in Löhnhorst mittlerweile bei Mitte 20 Jahren liegt, ist es immer noch wichtig, dass bei zwei Übungsgruppen beide beaufsichtigt werden.
Mark Fichtner, der Betreuer des Fußball-Bremen-Ligisten SG Aumund-Vegesack wird als Nächster über seine Woche berichten.
Torsten Kentel (40)
ist seit zwei Jahren Trainer des SV Löhnhorst in der Fußball-Kreisliga Osterholz. Der kaufmännische Angestellte der Vegesacker Lürssen-Werft wohnt mit seiner Freundin Eva Gratzki in einem Reihenhaus in Aumund nahe der Beckedorfer Landesgrenze.