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Zentrale Erstaufnahmestelle Baustelle Flüchtlingseinrichtung

Bremen will 150 afghanische Hilfekräfte der Bundeswehr aufnehmen, hält aber trotzdem am Umbau der Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge fest – auch wenn dann vorübergehend Notunterkünfte wegfallen.
17.08.2021, 16:57 Uhr
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Baustelle Flüchtlingseinrichtung
Von Christian Weth

Auch wenn die Sozialbehörde demnächst mehr Flüchtlinge aus Afghanistan erwartet, will sie an dem Plan für den Umbau der Zentralen Erstaufnahmestelle in Fähr-Lobbendorf festhalten. Dass dann ein Großteil der Notunterkünfte im früheren Verwaltungssitz der Vulkan-Werft nicht genutzt werden kann, ist nach Ansicht des Ressorts kein Problem: Die Menschen aus der Krisenregion, allesamt Hilfskräfte der Bundeswehr, sollen in anderen Einrichtungen untergebracht werden. Bremen wird 150 Personen aufnehmen.

So sagt es jedenfalls Wolf Krämer. Und auch, dass ein anderer Umzug mittlerweile abgeschlossen ist. Nach den Zahlen des Sprechers von Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) waren zuletzt 250 Frauen, Männer und Kinder in den Wohnräumen der Erstaufnahmestelle untergebracht – und sind es momentan noch halb so viele. Die Behörde hat Menschen umquartieren müssen, um Platz für die Handwerker zu schaffen. Ein Flügel des mehrgeschossigen Gebäudes wird Baustelle. Das Haus hat drei.

Laut Krämer soll es nicht bloß beim Umbau, sondern auch bei dessen Zeitplan bleiben. Ihm zufolge kommen die Handwerker Anfang September und werden – wenn alles glatt läuft – sieben Monate später abziehen. Schneller, meint der Sprecher der Behördenchefin, geht es nicht. Dass Tempo gemacht werden muss, ist nach seinen Worten den Projektbeteiligten nicht erst seit der dramatischen Lage in Afghanistan klar. Das Kontingent an Unterkünften in der Erstaufnahmestelle soll so schnell wie möglich wieder hergestellt sein.

Den Umbau übernimmt die Bremer Bührmann-Gruppe. Die Eigentümerin des Gebäudes ist es auch, die sämtliche Kosten trägt. 3,8 Millionen Euro sind für die Arbeiten auf den Etagen des Gebäudeflügels veranschlagt. Um das Projekt zu refinanzieren, hat die Stadt die Laufzeit für die Erstaufnahmestelle verlängert. Der bisherige Mietvertrag für den Komplex, in dem auch das Bundesamt für Migration diverse Büros hat, lief ursprünglich bis 2026. Jetzt soll frühestens zehn Jahre später Schluss sein.

Dass Bremen den Gebäudeflügel umbauen lässt, kommt nicht von ungefähr. Immer wieder war von Bewohnern kritisiert worden, dass die Wände der Notunterkünfte nicht bis zu Decke reichen und deshalb Ruhe und Privatsphäre kaum möglich sind. Außerdem sollen Fenster, die sich nicht öffnen lassen, ausgetauscht und die Kapazität der Einrichtung heruntergefahren werden. Anfänglich war das Gebäude an der Lindenstraße für bis zu 750 Menschen ausgelegt, jetzt soll es auf 650 Plätze begrenzt werden.

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