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Meine Woche In Ägypten auch eine Bootstour auf dem Nil unternommen

Die 25-jährige Eyleen Heuwinkel ist Mitglied im Luftgewehr-Freihand-Landesverbandsoberliga-Team der Sportschützen Bremen und erlebte eine sehr ereignisreiche Woche.
13.12.2022, 16:09 Uhr
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Von Karsten Hollmann

Mittwoch, 7. Dezember: Ich befinde mich noch mit meinem Freund Jan Arriens im Urlaub in Ägypten. Wir sind bereits am 27. November angereist. Für mich kommt der Urlaub gerade recht, um mich von den Strapazen eines achtwöchigen Praktikums bei einem Maschinenbau-Unternehmen zu erholen. Während ich im Studium viel sitze, musste ich bei meinem Pflichtpraktikum im Rahmen meines Studiums im Stehen schleifen, schweißen, bohren und drehen. Dazu kam auch noch das frühe Aufstehen an jedem Werktag. Ich studiere zwar Biomedizintechnik, aber auch das basiert auf Maschinenbau. Unser Hotel in Hurghada liegt direkt am Strand. Wir gehen viel Schnorcheln oder machen Apnoetauchen. Bei diesem Tauchen mit nur einem Atemzug geht es für mich aber maximal bis acht Meter in die Tiefe. Ich habe mal an der Uni einen Tauchkurs belegt und einen Tauchschein im Kreide-See in Hemmoor gemacht. Das hat mir so gut gefallen, dass ich auch im Urlaub mal tauchen wollte. Da wir es auch gerne warm haben wollten, bot sich Ägypten an. Ich bin sehr froh darüber, dass man jetzt wieder nach den Corona-Einschränkungen unbeschwert reisen kann.


Donnerstag, 8. Dezember: Wir haben in Ägypten auch eine Bootstour auf dem Nil unternommen, sind nach Kairo und Luxor gefahren, haben uns die Pyramiden und die Sphinx angeschaut und sind ein paar Male mit dem Boot rausgefahren, um auch mal ein anderes Korallenriff kennenzulernen. Dabei haben wir auch Delfine gesehen. Unsere letzten Tage in Hurghada nutzen wir aber zum Entspannen in der Sonne und zum Lesen.


Freitag, 9. Dezember: Heute ist Abreisetag. Um 22 Uhr kommt unser Flieger wieder in Hannover an. Während ich in einer Wohngemeinschaft in Hannover lebe, wohnt mein Freund in der Nähe von Celle. Er bleibt aber bei mir, da er morgen einen Unterricht im Rahmen einer Weiterbildung zum Kinder- und Jugendpsychologen in Hannover besucht. Diese dreijährige Ausbildung schließt sich an sein bereits abgeschlossenes Studium an. Wir fallen abends nur noch müde ins Bett. Von der Fußball-Weltmeisterschaft bekomme ich nur ganz wenig mit. In Hurghada waren aber für die Touristen aus den vielen verschiedenen Nationen überall Plakate angeschlagen, die darauf hinweisen, wann welches Spiel übertragen wird. In den Restaurants gab es dann auch große Bildschirme, auf denen die einzelnen Spiele gezeigt wurden. Jan und ich interessieren uns aber nicht für den Fußballsport.


Sonnabend, 10. Dezember: Ich nehme an einem Wettkampf für den Verein für Freihandschützen in Hannover im Kleinkaliber-Liegendschießen teil. Es handelt sich um einen Ranglisten-Wettkampf. Die Vereinskollegen sind immer sehr happy darüber, wenn ich mit ihnen bei allen möglichen Wettkämpfen starte. Ich komme aber nicht über 602 Ringe bei einer Zehntelwertung hinaus. Das Liegendschießen ist meine schlechteste Disziplin. Ich habe mir einen Verein in Hannover gesucht, weil es schließlich zu weit ist, um immer nach Bremen zum Training zu fahren. Ich trainiere nach dem Wettkampf auch noch für den morgigen Wettkampftag in der Luftgewehr-Freihand-Landesverbandsoberliga mit meiner Mannschaft in Vechta. Nach einer schlechten vergangenen Saison komme ich langsam wieder in Fahrt. Man geht davon aus, dass beim Schießen das Körperliche 30 Prozent ausmacht und der Rest vom Mentalen bestimmt wird. Ich war wohl im vergangenen Jahr ein bisschen überfordert damit, meine Masterarbeit anzufangen und gleichzeitig nach Hannover umzuziehen. Deshalb hat es mental bei mir einfach nicht gepasst. Am Nachmittag fahre ich nach Bremen und quartiere mich bei unserem Vorsitzenden Andreas Brenneke und seiner Frau Simone Brenneke ein. Auch mein Teamkollege Niels Overgaard und seine Partnerin Sara übernachten bei den Brennekes. Mit der ganzen Mannschaft geht es am Abend noch auf den Bremer Weihnachtsmarkt. Hier hauen wir für Feuerzangen-Bowle, Glühwein und ein paar Leckereien das Geld auf den Kopf, das in unserer Strafkasse zusammengekommen ist. Für jede Acht, für jede Einzelniederlage, fürs Zuspätkommen, das Vergessen der eigenen Schießjacke und Ähnliches zahlen wir stets 50 Cent in die Kasse ein. Für Nils und Sara ist ein Weihnachtsmarkt völlig neu, da es etwas Vergleichbares in Dänemark nicht gibt.


Sonntag, 11. Dezember: Wir fahren am Vormittag zusammen mit dem Auto nach Vechta. Ich bin sehr froh, dass Niels Overgaard dabei ist, damit ich nicht wieder auf Position eins antreten muss. Nach meiner schlechten vergangenen Saison habe ich zunächst auf Position fünf angefangen und bin dann auf Platz zwei hochgegangen. Aber wenn unsere Dänen Niels Overgaard und Nicklas Kildehoj nicht dabei sind, muss ich halt zwangsläufig an eins schießen. Da ist das Gewinnen dann immer besonders schwer. Mit 385 Ringen setze ich mich im ersten Wettkampf gegen meine Gegnerin vom SV Ladekop II, Maira Hauschild, um fünf Ringe durch. Ich kann zwar mit meinem Ergebnis bei unserem 4:1-Erfolg gut leben, stelle aber fest, dass meine Schüsse alle ein bisschen nach rechts rausgegangen sind. Ich bespreche mich mit meinen Teamkollegen, denen es genau so ergangen ist. Also scheint es eine Eigenart des Standes des SV Stoppelmarkt zu sein. Deshalb stelle ich mich im zweiten Wettkampf gegen den SV Rhadereistedt einfach etwas weiter nach links. Und schon springen sogar noch fünf Ringe mehr dabei heraus. Da auch Niels Overgaard, Kevin Standhartinger, Jens Hinrichs und Philipp Schnelle ihre Einzelduelle für sich entscheiden, behaupten wir uns glatt mit 5:0. In der anschließenden Mannschaftssitzung sprechen wir noch über die kommende Saison. Dann geht es nach Hause. Unsere Dänen haben auch noch eine etwa siebenstündige Autotour vor sich.


Montag, 12. Dezember: Der Uni-Alltag hat mich wieder. Ich arbeite gerade an einer Studienarbeit, in der es um Hüftprothesen geht. Morgen treffe ich mich mit dem Betreuer meiner Arbeit. Darauf bereite ich mich vor. Ich stelle zudem fest, dass mein Kühlschrank nach dem Urlaub leer ist. Daher muss ich noch wenig zum Essen einkaufen. Ich freue mich auch noch über unseren gelungenen Wettkampftag in Vechta. Als Zweiter haben wir nun alle Chancen, um an den Aufstiegswettkämpfen teilzunehmen.


Dienstag, 13. Dezember: Wohin es mich mal beruflich verschlagen wird, ist ungewiss. Es wird aber wohl nicht in Norddeutschland sein. Aber auch in der zweiten Bundesliga reichen unsere Fahrten immerhin bis in den Harz. Sollten wir die Aufstiegswettkämpfe erreichen, hätte ich ausnahmsweise mal einen kurzen Anfahrtsweg, da dieser bei mir um die Ecke in Hannover stattfinden wird. Unser klares Ziel ist der Wiederaufstieg in die zweite Bundesliga Nord. Der Abstieg hat uns aber dennoch ganz gutgetan. Wir haben alle wieder mehr Spaß. Der Druck war nach drei Jahren in der zweiten Liga ein wenig groß. Wir hatten alle nur noch das Gefühl, abliefern zu müssen. Man darf das Ganze aber nicht zu verbissen sehen. Schließlich handelt es sich um unser Hobby.

Zur Person

Eyleen Heuwinkel (25)

ist Mitglied im Luftgewehr-Freihand-Landesverbandsoberliga-Team der Sportschützen Bremen. Die Biomedizintechnik-Studentin tritt bereits seit neun Jahren bei Liga-Wettkämpfen für die Lesumer an, ist mit Jan Arriens liiert und wohnt in Hannover.

Info

Niklas Brandt, der Handball-Torjäger der TuSG Ritterhude, wird als Nächster über seine Woche berichten.

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