Wer zwischen Bremen-Nord und Lemwerder oder Berne pendelt und dabei auf die Fähren angewiesen ist, der registriert Betriebsunterbrechungen genau. Zuletzt häuften sich diese Ausfälle. Das räumt Ralf Kölpin, Geschäftsführer der Fähren Bremen-Stedingen GmbH, ein: "In Vegesack/Lemwerder haben wir mehrere notwendige Reparaturen durchgeführt." Da eine Werftzeit für umfangreiche Wartungs- und Überholungsarbeiten an den Fährschiffen nur alle fünf Jahre eingeplant ist, erfolgen alle planmäßigen Überholungen, Abnahmen und Zertifizierungen, die Behebung technischer Defekte sowie die Betankung der Fährschiffe im laufenden Betrieb.
Pendelverkehr statt Fahrplan
Das Prozedere erläutert Kölpin wie folgt: "Die zweite Fähre verlässt dann den Regelfahrplan und geht in den Pendelverkehr. Im Pendelverkehr versuchen wir möglichst viele Fahrzeuge und Personen möglichst schnell über die Weser zu transportieren." In der Praxis bedeutet das, dass die Fähren nicht alle zehn Minuten pendeln, sondern etwa alle 15 Minuten. An der Fährstelle Vegesack/Lemwerder würden planbare Ausfälle in den verkehrsärmeren Zeitraum zwischen 9 und 14 Uhr gelegt.
Die Betriebsabläufe an der Fährstelle Berne/Farge sind etwas anders, da hier das Zweitschiff tagsüber nicht durchgängig im Einsatz ist. Mehr Beförderungsbedarf bestehe dort nicht. Auch dort gab es jüngst Ausfälle: "In Berne/Farge mussten wir an zwei aufeinanderfolgenden Tagen für jeweils eineinhalb Stunden den Fährbetrieb aufgrund von Taucherarbeiten einstellen und an zwei Nachmittagen konnten wir das Zweitschiff aufgrund von drei erkrankten Schiffsführern nicht besetzen", begründet Kölpin.
Auch für langwierigere Ausfälle ist vorgesorgt. Dafür hält die Fährgesellschaft ein Ersatzschiff vor. Zurzeit ist dieses zwischen Blumenthal und Motzen im Einsatz, da die Fähre "Stedingen" momentan ihre reguläre Werftzeit bei der Firma Fassmer absolviert.
Trotz der jüngsten Häufung kann Kölpin keinen Trend feststellen, der auf eine Zunahme von Betriebsstörungen schließen ließe. "Störungen der Betriebsabläufe treten manchmal häufiger und manchmal weniger auf", konstatiert der Geschäftsführer. Außer durch Schäden kann es auch durch meteorologische Einflüsse, durch Hochwasser oder sehr starken Nebel zu Einschränkungen kommen. Zudem können die Fährschiffe in die Sicherheits- und Rettungskette der Feuerwehr, Polizei, Wasserschutz und Krankentransport eingebunden werden. Eine grundsätzliche Veränderung des Fahrplanes ist laut Kölpin nicht geplant.