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Festival Maritim Weserufer in Vegesack: Es ist angerichtet

Im vergangenen Jahr pilgerten rund 70.000 Besucher bei bestem Wetter zum Festival Maritim. In diesem Jahr sehen die Prognosen weniger rosig aus. Trotzdem laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren.
02.08.2023, 18:00 Uhr
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Von Christian Pfeiff

Wenn am Freitag die ersten Töne auf den Bühnen des Festival Maritim angestimmt werden, ist das Team um Jens Wiegandt bereits seit drei Tagen im Einsatz. Bereits am Dienstag begann das Team der hiesigen Veranstaltungsfirma AVM mit dem Aufbau der insgesamt fünf Bühnen mit Flächen zwischen 15 und 80 Quadratmetern. Bereits in den vier Tagen zuvor war in den Firmenräumen in Schwanewede das benötigte Bühnen- und Technikequipment transportfertig vorbereitet worden.

„Das gehört halt zu unserem Job: Wir sind grundsätzlich vor allen anderen da und erst als Letzte wieder weg“, lacht Wiegandt, der mit seinem 18-köpfigen Mitarbeiterteam europaweit im Einsatz ist und dort große Festivals und Events mit Bühnen sowie Licht- und Tontechnik bestückt. „Wir können auch Bühnen mit Flächen bis zu 300 Quadratmetern bauen. Die wären für das Festival Maritim allerdings deutlich überdimensioniert“.

Doch auch mit dem kleinen Besteck hat das Bühnen- und Technikteam aus dem Hause AVM alle Hände voll zu tun: „Insgesamt sind es 60 Tonnen Material, die wir hier für die drei Festivaltage verbauen“, sagt Wiegandt. Die größte dieser Bühnen mit einer Fläche von 80 Quadratmetern findet sich wie gewohnt im Hafenwald, etwas kleinere dann am Utkiek und Vegesacker Balkon.

Zudem bereichern in diesem Jahr erstmals zwei neue Bühnen das Festival Maritim. So wird neben dem Kito-Platz auch die Grünfläche vor dem Papageienhaus an der Weserpromenade erstmals bespielt.

„Das Festival Maritim hat sich im Laufe seiner Geschichte immer neue Plätze und Spielorte erschlossen“, befindet der geistige Urvater Fritz Rapp. „Daran knüpfen wir in diesem Jahr an und ich bin sehr froh, dass wir das musikalische Bühnengeschehen auf diese Weise noch einmal zusätzlich erweitern konnten.“

Rapp ist es auch, der das hiesige Veranstaltungsunternehmen vor über zwölf Jahren für die Mitwirkung am Festival begeistern konnte. Angesichts der vergleichsweise überschaubaren Größenordnung handelt es sich für die Veranstaltungsfirma zwar nicht zwingend um ein Prestige-, dafür laut Wiegandt aber eindeutig um ein Herzensprojekt.

„Wenn wir ein Projekt machen, dann mit aller Leidenschaft, die wir haben“, beschreibt Wiegandt die Firmenphilosophie. „Wir lieben dieses kleine Festival und wollen unseren Beitrag dazu leisten, es weiterhin stark und groß zu machen – nicht zuletzt, weil wir von hier kommen und damit einen Beitrag zum Kulturleben unserer unmittelbaren Nachbarschaft leisten können, das im Vergleich mit dem geschehen in der Stadt aus mir unerfindlichen Gründen häufig zu kurz kommt“.

Neben den zwei zusätzlichen Bühnen am Kito-Platz und der Weser-Promenade stellt das diesjährige Festival auch in weiterer Hinsicht eine Herausforderung dar: „Einen Evakuierungsplan gibt es zwar grundsätzlich immer; in diesem Jahr mussten wir hingegen erstmals eine Sturmflutgefahr mit einkalkulieren und haben sämtliche Strom- und sonstigen Verteilerkästen mindestens einen Meter höher gebaut als in all den Jahren zuvor“, erklärt Wiegandt.

Für gewohnt guten Festivalsound ist indes gesorgt: „Jede Bühne wird während des gesamten Festivals von drei bis vier Mitarbeitern technisch betreut“, erklärt Wiegandt. Diese seien auch für gemeinhin schwierig zu mikrofonierende, exotische Instrumente gerüstet, deren Einsatz im Folk und maritimen Rock keine Seltenheit ist: „Wir mikrofonieren auch häufig Orchester und sind somit für alle Eventualitäten mit entsprechendem Equipment und Know-How bestens ausgerüstet“, verspricht Wiegandt.

Das aufwändigste Teilprojekt des gesamten Festivals sei für sein Veranstaltungsteam der Auf- und Abbau der Bühne am Utkiek: „Mangels Anfahrgelegenheit können wir dort nicht wie an allen anderen Bühnen einfach mit einem Laster vorfahren und direkt ausladen, sondern müssen jede einzelne Komponente zu Fuß dorthin tragen. Bebauung und Bepflanzung des Areals machen unsere dortige Aufgabe nicht eben einfacher“, erklärt Wiegandt lachend – schließlich ist er als langjähriger, europaweit tätiger Veranstaltungstechniker wesentlich größere Schwierigkeiten gewohnt.

Auch der Mittwoch und Donnerstag ist für den Aufbau der Bühnen und der Installation der Ton- und Lichttechnik vorgesehen. Wiegandt und Team werden auch noch vor Ort sein, wenn Bands und Publikum schon lange die Heimreise angetreten haben. Schließlich gilt es dann, die insgesamt 60 Tonnen verbautes Bühnen- und Technikmaterial wieder zurückzubauen und für den nächsten Einsatzort vorzubereiten.

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