Irgendwie konnte es an diesem tristen Novembernachmittag gar nicht anders kommen. Als beim zuvor wenig ereignisreichen Fußball-Bremen-Liga-Spiel zwischen dem Tabellenletzten TuS Komet Arsten und dem Blumenthaler SV bereits alle mit einem torlosen 0:0 rechneten, passierte Entscheidendes. Den Gästen gelang weit in der Nachspielzeit der „Lucky Punch“ in Form eines Foulelfmeters, den der gefoulte Zinar Tunc souverän zum 1:0 verwandelte. Danach pfiff Schiedsrichter Cevahir Can (SV Hemelingen) die Partie gar nicht mehr an.
Damit beendete der Blumenthaler SV seine Serie von zuletzt fünf Niederlagen in Folge, während sich die Gastgeber immer weiter von ihrem Ziel, den Klassenerhalt doch noch zu schaffen, entfernten. Als Blumenthals in der 67. Spielminute eingewechselter Zinar Tunc sich das Spielgerät zum Schuss ins Glück griff und auf den Elfmeterpunkt legte, war Vereinsboss Peter Moussalli noch skeptisch.
Und auch Trainer Marco Schultz war sich nicht zu 100 Prozent sicher, dass sein Akteur verwandeln würde. Er tat es aber sicher, anschließend durften die Blau-Roten jubeln. „Man merkt den Jungs an, dass sie einen Negativlauf haben“, bilanzierte Marco Schultz nach dem Schlusspfiff. „Das war wohl mehr als ein Arbeitssieg. Unsere Aktionen liefen wieder nicht so flüssig wie noch am Anfang der Saison.“
Kurz zuvor hatte Marco Schultz sich noch mit Arstens Trainer Alexander Schwarzenberger ausgetauscht, der verständlicherweise angefressen war. Mit Ablauf der 90. Minute hatte der Unparteiische auf die Frage „Wie lange noch?“ laut vernehmlich die letzte Minute der Nachspielzeit angekündigt und ließ dann doch weit darüber hinaus spielen. Bis eben Zinar Tunc im Gewühl das entscheidende Foul zog. Betrachtet man das Geschehen auf dem Kunstrasenplatz davor in seiner Gänze, darf man allerdings zu dem Schluss kommen, dass der Auswärtssieg der Nordbremer durchaus verdient war. Denn den Gastgebern war zu Beginn der Rückrunde ihre Abschlussschwäche erneut deutlich anzumerken. „Wir schießen zu wenig“, bemerkte Alexander Schwarzenberger bereits zur Halbzeitpause. Es wurde in den zweiten 45 Minuten nicht viel besser, Blumenthals Schlussmann Eric Walter hatte bis auf eine Flugparade und eine wichtige Aktion, die er mit beherztem Herauslaufen klärte, nicht viel zu tun. Außerdem rettete Arian Schulz kurz vor dem Spielende einmal auf der Torlinie.
Auf der Gegenseite hätte der Blumenthaler SV nach einer rund zwanzigminütigen Abtastphase die Führung erzielen müssen. Eine Ablage von Mannschaftskapitän Kilian Lammers wurde auf der Linie von Danylo Merkulov geblockt, und beim Abschluss aus kurzer Torentfernung von Ben Starke konnte sich TKA-Torhüter Jannis Koch noch auf den Ball setzen. Beide Male war Florian Brahtz der Vorlagengeber gewesen. Auch Hugo Weber konnte zweimal aussichtsreich, einmal per Fuß und einmal per Kopf, Jannis Koch nicht überwinden. Ebenfalls seinen Meister in der Nummer eins des TKA fand Tristan Schaper.
Im zweiten Durchgang gelang den Nordbremern dann kaum noch etwas in Sachen Torabschluss. „Mir hat heute die Abschlussqualität und der Wille, das Tor zu machen, gefehlt“, sagte Trainer Marco Schultz zusammenfassend. Doch am Ende war das Glück endlich einmal auf Seiten des Blumenthaler SV.