Noch lässt sich beim Freizi Alt-Aumund eine große mit bunten Graffiti besprühte Wand bestaunen, doch das wird sich schon bald ändern. Denn diese Wand wird nun mit weißer Farbe übermalt. Dieser ungewohnte Anblick wird jedoch nicht von langer Dauer sein. Bevor sie wieder in neuen bunten Graffiti erstrahlt. Dafür sollen im Rahmen des Sommerferienprogramms des Freizis Alt-Aumund in Kooperation mit dem Martinsclub Bremen-Vegesack an Graffiti interessierte Kinder und Jugendliche sorgen. Beim inklusiven Workshop sind Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren, unabhängig von einer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung, willkommen.
An die Dosen, fertig, Kunst? So schnell geht es dann doch nicht, denn unter der Anleitung von Max Rümenapf sollen die Kinder und Jugendlichen bei dem Workshop nicht nur verschiedene Spraytechniken kennenlernen, sondern sich auch Gedanken über einen Entwurf machen und eine Skizze des geplanten Graffito zeichnen, bevor es ans eigentliche Sprayen geht, erklärt Mark Arnold vom Freizi.
Legale Flächen in Aussicht
Graffiti ist der Plural des aus dem italienischen stammenden Wortes "graffito", was so viel wie "kratzen" bedeutet. Doch im Allgemeinen werden darunter Bilder, Schriftzüge und Zeichen verstanden – oft an Wänden. Die Kinder und Jugendlichen dürfen ihre Kunstwerke in Form eines "Graffiti-Jam" dann am letzten Tag des einwöchigen Workshops an die neu zu gestaltende Wand des Freizis sprayen. "Ein wichtiger Punkt bei dem Workshop ist auch, dass die Kinder und Jugendlichen eine Belehrung bekommen, damit sie wissen, dass sie nicht einfach an jede Hauswand Graffiti sprayen können. Über die möglichen Konsequenzen werden sie ebenfalls belehrt", so Arnold.
Im Freizi ist Graffiti jedoch nicht nur ein punktuelles Ferienangebot. Regelmäßig trifft sich eine "Graffiti-Crew": und zwar jeden Montag in der Zeit von 16 bis 19 Uhr. Das Angebot findet ebenfalls in Kooperation mit dem Martinsclub Bremen-Vegesack statt. Nicht nur das Sprayen von Graffiti steht dabei im Vordergrund. "Die Kinder und Jugendlichen sollen vor allem auch Spaß daran haben und ihre Kreativität ausleben können. Die Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen soll dabei gefördert und gefordert werden", betont Mark Arnold. Dazu gehört auch, dass die Jugendlichen eben nicht illegal sprayen.
Doch legale Flächen sind in Bremen rar. Daher hat die Koalition im vergangenen Jahr beschlossen, auch in der Hansestadt öffentliche Wände für Street-Art und Graffiti freizugeben.
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Das Jugendfreizeitheim Alt-Aumund wird vom DRK Kreisverband Bremen betrieben. Im Vordergrund der offenen Kinder- und Jugendarbeit steht die Förderung von Partizipation und eigenverantwortlichem Handeln, geschlechterbezogene Arbeit, Prävention von Gewalt und ein respektvolles Miteinander. Den Kindern und Jugendlichen soll ein Raum geboten werden, in dem sie sich bei angeleiteten Angeboten oder im Rahmen der "offenen Tür" des Freizis frei entfalten können. Während der "offenen Tür", der allgemeinen Öffnungszeit, können die Kinder und Jugendlichen das Freizi nach Belieben nutzen. Angeboten werden unter anderem Billard, Air Hockey, Kickern, Kochen, Tischtennis, Basketball, Fußball und noch einiges mehr.