Am 2. Oktober 1869 wurde die "Aktiengesellschaft Norddeutsche Steingutfabrik" gegründet. Für die Einrichtung des ersten Fabrikationsgebäudes wurde das Gelände einer ehemaligen Transiederei erworben. Fortan wurde in dieser Fabrik Gebrauchsgeschirr hergestellt — als Rohstoff diente Ton aus England, der an der Lesum aus Schiffen entladen wurde. 1889 wurde ein kleiner Teil der Produktionsanlagen auf die Herstellung von Wandfliesen im Nassverfahren umgestellt. 1897 brannte das Fabrikgebäude ab. Das Werk wurde wiederaufgebaut und ganz für die Herstellung von Wandplatten eingerichtet. 1906 wurde das benachbarte und an den Eisenbahnschienen gelegene Gelände der 1904 abgebrannten Baumwollspinnerei hinzuerworben und der Betrieb dorthin verlegt. Die Norddeutsche Steingutfabrik erhielt damit den langererwünschten Bahnanschluss.

Wo vor 25 Jahren das Einkaufszentrum Haven Höövt gebaut wurde, entsteht heute das Speicherquartier.
1969 begann der Abriss der Norddeutschen Steingutfabrik neben dem Vegesacker Bahnhof. An ihrer Stelle entstand die Wohnanlage Grohner Düne.

Im Jahr 2000 überragte die Grohner Düne an der Friedrich-Klippert-Straße alles.

Die Grohner Düne (rechts) dominiert das Straßenbild, im Hintergrund entsteht das neue Speicherquartier.
Betrachtet man die Aufnahme, die um die Jahrtausendwende entstand, mit einer heutigen Aufnahme, fallen Ähnlichkeiten auf: Direkt gegenüber der Grohner Düne befindet sich – damals wie heute – eine Großbaustelle. Um die Jahrtausendwende entstand dort das Einkaufszentrum Haven Höövt. Der zum Bahnhof Vegesack gelegenen Teils des Einkaufszentrums wurde im Zeitraum November 2020 bis Mai 2021 schon wieder abgerissen. Auf dem frei gewordenen Gelände entsteht dieser Tage das neue Speicherquartier Vegesack.

Die Friedrich-Klippert-Straße in Grohn: Im Jahr 1905 war dort die Steingutfabrik beheimatet.