Vegesack. Eine kurzzeitige Vakanz an der Spitze des Vegesacker Ortsamtes ruft die örtliche FDP-Beiratsfraktion auf den Plan. Nachdem der Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt (SPD) seinen Jahresurlaub genommen und seine Stellvertreterin, die Schwaneweder SPD-Bundestagskandidatin Christina Jantz, wegen ihrer Kandidatur Sonderurlaub hat, ist die Führungsetage im Ortsamt vorübergehend komplett verwaist. "Wir erwarten daher nunmehr, dass sich Bürgermeister Böhrnsen persönlich dieses unhaltbaren Zustands annimmt und seine Senatskanzlei auf ihre Pflicht zum Handeln verweist", schreibt das FDP-Beiratsmitglied Rainer W. Buchholz in einer Pressemitteilung.
Buchholz geht davon aus, dass das Ortsamt mindestens zwei Wochen ohne Ortsamtsleiter und Ortsamtsleiterin auskommen muss. Dieser Umstand müsste der Senatskanzlei seit Monaten bekannt gewesen sein. "Das kann so nicht unwidersprochen hingenommen werden. Gerade im Mittelzentrum Vegesack gibt es eine Fülle von Aufgaben, die die volle Funktionstüchtigkeit des Ortsamtes erforderlich machen", so Buchholz. Zudem habe der Beirat bereits Ende April einstimmig gefordert, der sich abzeichnenden Vakanz rechtzeitig zu begegnen: "Seither ist nichts geschehen, was man als Planung erkennen könnte. Im Gegenteil, die Senatskanzlei glaubt offenbar, diese Misere aussitzen zu können."
Reiner Kammeyer, in der Senatskanzlei für Angelegenheiten der Ortsämter und Beiräte zuständig, versteht die Aufregung nicht. "Die Funktionstüchtigkeit ist gewährleistet", meint Kammeyer. "Oder fällt etwa eine Sitzung aus oder werden Informationen nicht weitergegeben?" Wenn es im Ortsamt Probleme gäbe, würde die Senatskanzlei Hilfe organisieren. Überdies sei mit den Nachbar-Ortsämtern verabredet, dass diese im Zweifelsfall in Vegesack aushelfen. Die Stelle von Christina Jantz hätte nach den Worten von Kammeyer bislang nicht ausgeschrieben werden können: "Je nachdem, wie das Wahlergebnis ausfällt, kommt sie wieder. Dann brauchen wir die Stelle."