Nach dem deutlichen 7:0 im Nordderby gegen den SV Türkspor reist der zurzeit erfolgsverwöhnte 1. FC Burg am sechsten Spieltag der Fußball-Landesliga nun zum nächsten Nordschlager an diesem Sonntag nach Grohn. Die „Husaren“ haben mit dem 2:2 beim SC Weyhe ihren vorherigen Abwärtstrend mit drei Niederlagen am Stück womöglich gebremst und müssen einen Tag später (3. Oktober) erneut ran. Dann treffen sie im letzten Spiel der zweiten Runde des Bremer Lotto-Pokals auf den Aufsteiger TSV Wulsdorf. Der arg gebeutelte SV Türkspor empfängt zuvor am Sonntag mit Bremen-Liga-Absteiger Habenhauser FV einen ganz harten Landesliga-Brocken.
SV Grohn – 1. FC Burg: „Das wird ein ziemlich heftiges Wochenende“, weiß Grohns Spielertrainer Jan-Philipp Heine. „Aber so eine Ansetzung mit zwei Spielen nacheinander kann auch ein Vorteil sein, wenn man das erste gut bestreitet.“ Also gehen die Hausherren die Doppelbelastung durchweg positiv an und verlassen sich auf ihren großen Kader.
„Jeder verfügbare Spieler wird in den beiden Tagen seine Einsatzzeiten bekommen“, versichert Jan-Philipp Heine, ohne ins Detail bezüglich der Anfangsformationen gehen zu können. Denn wie schon beim Gastspiel in Weyhe dürfte es noch ein paar Ausfälle im Lager der „Husaren“ geben. „Eine Handvoll Spieler wird uns wohl nicht zur Verfügung stehen, insofern ist es noch etwas unsicher, wer letztendlich auflaufen kann.“ (Heine)
Unabhängig von der personellen Situation sieht der SVG-Coach beide Mannschaften grundsätzlich vom Leistungsvermögen her nicht so weit auseinanderliegend, wie es derzeit die Tabelle widerspiegelt. Burg ist ähnlich gut gestartet wie Grohn in der vergangenen Saison und von daher der Favorit. Dennoch hätten die Gastgeber schon in Weyhe den ersten Dreier der Saison verdient gehabt und wollen diesen nun auf dem wahrscheinlich tiefen Geläuf des Oeversberg einfahren. „Was gibt es Besseres, als in einem Derby gegen ein gutes Team kämpferisch alles reinzuhauen?“, fragt Jan-Philipp Heine und freut sich zusammen mit seiner Mannschaft auf ein tolles Nordduell.
Klare Devise im Pokal
Mit einem Erfolgserlebnis im Rücken, was die Grohner Mannschaft gut gebrauchen kann, würde dann auch die Pokalaufgabe gegen den TSV Wulsdorf 25 Stunden später leichter lösbar sein. „Bei einem Heimspiel gegen einen Aufsteiger und Liga-Gefährten muss das Ziel einfach sein, eine Runde weiterzukommen“, gibt Jan-Philipp Heine eine klare Devise für den Tag der Deutschen Einheit aus. An beiden Tagen soll es für die kürzlich verstorbene Vereinslegende des SV Grohn, Hartmut Pülm, wie schon in Weyhe wieder eine Schweigeminute geben. Die Mannschaften des SV Grohn werden zudem mit Trauerflor auflaufen.
Beim Gegner aus Burg sind sie ebenfalls alle voller Vorfreude auf das Ortsderby. Die Doppelbelastung des Kontrahenten hat Burgs Trainer Sascha Steinbusch zwar im Hinterkopf, will sich, was die Aufstellung und konditionellen Kräfte der Grohner betrifft, aber überraschen lassen. „Das wird sicherlich eine Wundertüte werden“, sagt er. Der Tabellendritte wird bestrebt sein, seine kleine Serie mit zuletzt drei Siegen in Folge fortzusetzen und möglichst drei Punkte aus Grohn mitzunehmen. Damit würden sich die Burger weiter oben in der Tabelle festsetzen.
„Sagen wir es mal so, wir werden nicht dahin fahren, um auf ein Unentschieden zu spielen“, drückt sich Sascha Steinbusch diplomatisch aus. Zumal er nahezu alle Mann an Bord hat und aus dem Vollen schöpfen kann. Lediglich Veyis Albayrak wird privat verhindert sein. Am Sonnabend steht noch die Hochzeit von Ömer Aydogdu an, zu der Teile der Burger Mannschaft eingeladen sind. Das war auch ein Grund dafür, warum die Gäste einer Verlegung des Spiels auf den Sonnabend und damit einer terminlichen Entzerrung für den Gegner aus Grohn nicht zustimmen konnten.
Sonntag, 15 Uhr, Oeversberg (Liga gegen Burg)
Montag, 16 Uhr, Oeversberg (Pokal gegen Wulsdorf)
SV Türkspor – Habenhauser FV: Einen, nein, besser gesagt zwei Lichtblicke gibt es am Horizont bei den Nordbremern, denn mit Deniz Akkus und Cherno Kah kehren zwei gelb-rot gesperrte Spieler in den Kader von Trainer Nevzat Tokatli zurück. Zwei weitere Sperren laufen am darauffolgenden Spieltag aus, wenn der SV Türkspör beim Aufsteiger ATS Buntentor aufläuft. Dennoch ist die Personallage bei der Burgwall-Elf zurzeit nach wie vor extrem angespannt, sodass auch kein Training unter der Woche möglich war. Spät- und Nachtschichten erlaubten nur wenige Zusagen, somit müssen sich die SVT-Akteure individuell fit halten.
„Wir können also keine Sachen zusammen einstudieren und an Technik und Fitness arbeiten“, bedauert Nevzat Tokatli. „Ich bekomme die Mannschaft also nicht dorthin, wo ich sie gerne hinhaben möchte.“ Für das Spiel gegen den Ex-Bremen-Ligisten geht der SVT-Coach von einem Kader von 13 oder 14 Spielern aus. Ansonsten sei die Ausgangslage ähnlich wie in den Spielen davor. Aber Besserung scheint in den kommenden Wochen ja in Sicht zu sein.
Sonntag, 15.30 Uhr, Burgwall