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Fußball-Landesliga Meyers Klasse entscheidet

Drei blitzsaubere und ein abgefälschter Treffer gingen beim 5:1-Heimsieg des SV Grohn gegen den TSV Melchiorshausen auf das Konto von Torjäger Milan Meyer.
01.05.2022, 19:20 Uhr
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Von Jens Pillnick

Ihren Feiertagsausflug in den Bremen Norden hatten sich die Landesliga-Fußballer des TSV Melchiorshausen ganz anders vorgestellt. Nach fünf Spielen ohne Niederlage (elf Punkte) waren sie mit breiter Brust an den Oeversberg gereist, um etwas Zählbares mit auf die Heimreise zu nehmen – doch es setzte eine 1:5 (1:3)-Niederlage beim SV Grohn. Eine Niederlage, die Melchiorshausens Trainer Lars Behrens an der individuellen Klasse des Grohner Stürmers festmachte. Gemeint war damit Milan Meyer, der nicht zum ersten Mal für eine Meyer-Show am Oeversberg sorgte und drei Tore sowie einen von Elmar Brühl abgefälschten Treffer für die "Husaren"-Treffer erzielte.

Kurios nach den kurzweiligen 90 Minuten. Die Vorwürfe von Lars Behrens hielten sich in Grenzen, denn er hatte "keine schlechte Leistung" seines Teams, wie er vollauf zurecht erklärte, gesehen. Sein Gegenüber Jan-Philipp Heine, der Spielertrainer des SV Grohn, hatte mit einer im Verlauf der Partie immer stärker werden Leistung als Innenverteidiger ebenso wie der die Bälle magisch anziehende Keeper Alexander Janosch großen Anteil daran, dass Melchiorshausen nicht punktete, und freute sich verständlicherweise über das 5:1: "Wir sind nicht zu Unrecht in Führung gegangen. Danach war Melchiorshausen bis zur Halbzeit klar besser", stellte Jan-Philipp Heine fest. Über das Ergebnis kann man nicht meckern."

Die Gäste schon, denn sie schafften es in einer wilden Anfangsphase immer wieder, die Grohner in Verlegenheit zu bringen. Das Problem, das Behrens in seiner Analyse aufgriff, war allerdings die Chancenverwertung. Denn während die "Husaren" durch Milan Meyers abgefälschten Schuss (8.), einem blitzsauberen Treffer (15.) und Stefan Stefanov (21.) in diesem Auf und Ab kaltschnäuzig trafen, versiebte Melchiorshausen um Sturmführer Kevin Nienstermann alles, was vor die Füße oder auf den Kopf kam. Statt 3:0 hätte es auch 3:3 heißen können. 

"Wird auch Zeit", so die drei Wörter, mit denen Lars Behrens auf das mit einem schönen Heber erzielte 1:3 von Thorben Kaiser in der 31. Minute reagierte. Ein Tor, das Hoffnung bei Melchiorshausen weckte. Und ein Tor, das für den SV Grohn ein Warnsignal war. Zwar hatte Spielertrainer Jan-Philipp Heine die Startphase mit offenem Visier bewusst mit einer sehr offensiven Ausrichtung gewählt ("Wir wollten ins Risikio gehen"), doch jetzt wollte er das Risiko minimieren. Fortan bemühte sich Grohn um mehr Ballsicherheit, allmählich entwickelte sich so etwas wie ein Mittelfeldgeschehen. 

Die Offensivszenen der Platzherren waren nach dem 3:0 eingeschlafen, Melchiorshausen sah sich auf dem richtigen Weg und drängte auf den nächsten Treffer. Milan Meyers Tor, vier Minuten nach der Pause erzielt, war jedoch der nächste Tiefschlag für die Gäste. "Ein Ding", wollte Kevin Nienstermann einfach nicht glauben, dass Grohns erste Chance nach dem 3:0 nun zum 4:1 (49.) führte.

Melchiorshausen mühte sich unermüdlich und glücklos weiter um eine Resultatsverbesserung, doch sie gelang nicht. Auf der Gegenseite demonstrierte dann wieder Milan Meyer seine individuelle Klasse. Über den linken Flügel vernaschte er erst am und dann im Strafraum insgesamt vier Gegenspieler und überwand Melchiorshausens Ersatzkeeper Tino Lehmkuhl, der beim dritten Grohner Treffer die kurze Ecke sehr früh aufgemacht hatte, zum 5:1. Dass Kevin Nienstermann in der Schlussminute noch ein wirklich sehenswertes Tor nach scharfer Hereingabe von Elmar Brühl wegen einer angeblichen Abseitsposition aberkannt wurde, passte genau ins Bild des aus Gästesicht unglücklich verlaufenen Feiertagausflugs an den Oeversberg.

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