Der Spielverlauf und die besonderen Ereignisse sorgten dafür, dass Spielertrainer Jan-Philipp Heine anstatt der anvisierten drei auch mit dem erreichten einen Zähler im Auswärtsspiel des SV Grohn in der Fußball-Landesliga beim ATS Buntentor zufrieden war. Denn beim 1:1 auf dem Kunstrasenplatz der BSA Kuhhirten zog sich Torhüter Batuhan Celik früh eine Knöchelverletzung zu und konnte fortan keinen Abschlag mehr machen, geschweige denn springen, das 0:1 könnte man zumindest als halbes Eigentor bezeichnen, Yasin Chaaban verschoss einen Elfmeter und Innenverteidiger Ercan Kilic sah in der 51. Minute nach einer Notbremse die Rote Karte.
„Angesichts der Tabellensituation wäre eine Niederlage schmerzhaft gewesen“, verwies Jan-Philipp Heine darauf, wie wichtig jeder einzelne Zähler im engmaschigen Geflecht in der unteren Tabellenhälfte ist. Dort trennen den Tabellenzehnten Buntentor (16) und Schlusslicht SC Weyhe (12) gerade einmal vier Zähler. Während die „Husaren“ der Schmerz einer Niederlage also nicht traf, blieb Keeper Batuhan Celik nicht schmerzfrei. Nach knapp einer Viertelstunde knickte er auf dem gummiartigen Untergrund um und wollte ausgewechselt werden. Mit starken Bandagen versehen ging es für ihn schließlich weiter, glücklicherweise hielt sich die Beschäftigung in 75 noch langen Minuten in Grenzen. Eine Diagnose der Knöchelverletzung steht aus, ein Einsatz am Sonntag im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten SV Werder Bremen III (76 Tore in 17 Partien) erscheint für Jan-Philipp Heine jedoch schon jetzt ausgeschlossen. Heine: „Mal sehen, was mit den Bändern ist. Aber auch sonst fällt er bestimmt zwei Wochen aus.“ Rund zehn Minuten später musste Celik den Ball aus dem Netz holen. Bei einem Rettungsversuch hatte ihn der eigene Abwehrspieler Yasin Chaaban zu einer Großtat gezwungen, doch Lucca Heinecke stand goldrichtig und staubte ab – 1:0.
Die Halbzeitführung bezeichnete Heine als „nicht unverdient“, weil seine Mannschaft auf den Gegner gut vorbereitet gewesen sei, die Vorgaben bis dahin aber nicht umgesetzt habe. Als die Partie mit dem Wechsel Dreier- auf Viererkette (Yasin Chaaban wurde als zweite Spitze nach vorne beordert) aus Grohner Sicht Fahrt aufnahm, passierte das nächste Missgeschick. Noel Olszak erlaubte sich einen unnötigen und folgenschweren Ballverlust, der den einzig absichernden Ertan Kilic in größte Not brachte. Kilic zog gegen den flinken Lucca Heinecke die Notbremse und musste das Feld mit „Rot“ bestraft räumen. „Ein blöder Fehler im Spielaufbau“, ärgerte sich Heine.
Egal, der SV Grohn war jetzt drin im Spiel und Heine stellte fest: „Mit einem Mann weniger haben wir aufgedreht – so wie schon zuvor gewollt.“ Dass die Nordbremer vier Minuten nach dem 0:1 einen Handelfmeter zugesprochen bekamen, passte wunderbar in den weiteren Plan. Das Problem: Yasin Chaaban schoss flach und fast mittig, sodass Jan Dirschauer parierte. Noch einmal fünf Minuten später folgte eine Szene von Noel Olszak, für die er nicht – wie beim Ballverlust vor der Roten Karte – kritisiert, sondern geherzt wurde. Der Offensivmann legte sich den Ball zum Freistoß aus halbrechter Position zurecht und versenkte ihn über die Mauer hinweg oben im kurzen Eck. „Wunderschön“, urteilte Heine, dessen Mannschaft danach zwar kaum noch in Not geriet, aber zwei hervorragende Überzahlaktionen zu schlecht ausspielte, um die Rückfahrt mit einem Dreier im Gepäck anzutreten.