Der SV Grohn geht offenbar schweren Zeiten entgegen. Im Kellerduell der Fußball-Landesliga kassierte die Mannschaft von Trainer Jan-Philipp Heine eine bittere 2:5-Niederlage gegen den TSV Hasenbüren. Völlig zurecht, wie der Grohner Coach einräumte, der ebenso wie die Zuschauer eine zerfahrene und niveauarme Partie auf tiefem Rasen gesehen hatte.
Zwar starteten die Gastgeber stürmisch mit dem ersten Torschuss des Spiels von Benjamin Samorski, der für Hasenbürens Keeper Adrian Stumper allerdings eine leichte Beute wurde. Danach übernahmen aber die Gäste zielstrebig das Kommando, während das Grohner Spiel unter ungenauen Pässen, individuellen Fehlern und mangelhafter Grundordnung litt. Typisch für die zeitweise konfuse Vorstellung der Gastgeber war die Entstehung des ersten Gegentores in der 14. Minute, als Hassan Matar den Ball dem Hasenbürener Dennis Ahrens direkt vor die Füße spielte, der problemlos die Führung erzielte. Und nur fünf Minuten später hatte Ahrens keine Probleme, einen Eckball ungehindert zur 2:0-Führung zu nutzen.
Weitere drei Minuten danach war die Vorentscheidung in diesem insgesamt klassearmen Spiel bereits gefallen. Hasenbürens Gerrit Rosenbaum hatte nach einem Eckball ebenfalls viel Bewegungsfreiheit für einen Kopfball, der vom Grohner Milan Meyer ins eigene Tor verlängert wurde. Es stand 3:0 für einen Gegner, dessen Ziel in dieser Saison der Klassenerhalt ist. Darauf wird sich wohl auch der SV Grohn konzentrieren müssen, dem immerhin noch vor der Halbzeitpause der Anschlusstreffer durch den emsigen Danyal Davids Kerse nach einer der wenigen gelungenen Angriffsaktionen der Gastgeber gelang. In einer Phase, als der Himmel mal wieder die Schleusen öffnete und die Rutschpartien auf dem Rasen noch zahlreicher werden ließ.
War mit dem Regen, dem Anschlusstreffer und den sieben Minuten vor dem Pausenpfiff erfolgten Einwechslungen von Jeremy Boxberger und Saidou Badjie auf Grohner Seite der Umschwung auf dem Spielfeld eingeleitet worden? Fast schien es so, denn nur fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff verkürzte Milan Meyer per Strafstoß auf 2:3. Mit dem Elfmeter hatte Schiedsrichter Pascal Bär eine Rempelei im Strafraum an einem Grohner Akteur geahndet.
Die Hoffnung bei den Nordbremern, die Partie doch noch drehen zu können, platzte allerdings in der 57. Minute wie eine Seifenblase: TSV-Angreifer Nils Sören Preuße erzielte mit einem Schrägschuss die 4:2-Führung für die Gäste, die ihren Vorsprung in der Folgezeit nahezu mühelos verwalten konnten, weil der SV Grohn in der Offensive leicht durchschaubar war und deshalb wirkungslos blieb.
Deshalb konnten die Gäste aus Hasenbüren den Sack in der 87. Minute nach einem Konter durch Sven Paesler endgülig zumachen, der das fünfte Tor für seine Farben bejubelte, während zuvor Milan Meyer und Benjamin Samorkis Torchancen liegen gelassen hatten. Der Grohner Coach machte nach dem Schlusspfiff kein Hehl aus seiner Enttäuschung: „Wir sind wohl doch nicht so gut, wie manche gedacht haben.“ Und Heine fügte an: „Wir spielen in dieser Saison um den Klassenerhalt und damit gegen den Abstieg.“ Rang 14 und ein Punkt aus vier Partien unterstreichen das.