Da ist sie wieder: pünktlich kurz nach dem Volkstrauertag mehren sich im TV die Reportagen über diese eine Frage, wann kauft Mann oder Frau am besten Weihnachtsgeschenke ein? Ich persönlich habe diese Frage zumindest in den letzten fünf Jahren ad acta gelegt. Kenne ich doch die Vorlieben der Menschen ganz genau, die – wie in jedem Jahr – mit einer kleinen oder größeren Aufmerksamkeit von mir bedacht werden.
Da halte ich es ähnlich wie mit der Weihnachtsdekoration, kurz nach Weihnachten gehe ich auf Entdeckungsreise beziehungsweise Schnäppchenfang. Erfahrungsgemäß neigt sich der Preis dieser jahreszeitlich abhängigen Ware dann dem Tiefstpunkt entgegen.
Die Weihnachtsgeschenke werden zu diesem Zeitpunkt ebenso von mir entdeckt, wie zum Rest des Jahres. Bei Sonderverkäufen, auf Märkten, während der Sommerferien in Urlaubsländern und was sich sonst halt noch so bundes- und weltweit an Artikeln entdecken lässt, die man vermeintlich noch nie so in der hiesigen Region gesehen hat. Kurz vor Weihnachten hat sich dadurch über das Jahr einiges angesammelt.
Allerdings habe ich im Lauf der Jahre erfahren, dass diese Methode nur einen Sinn ergibt, wenn es im Haushalt einen eigens dafür eingerichteten Platz gibt – und die Geschenke müssen auch am selben Ort bleiben. Auf diese Erkenntnis brachten mich leidvolle, wenn auch überraschende Ereignisse. Da war beispielsweise vor vier Jahren das kurze Aufblitzen des Gedankens an die kunstvolle Rose aus Porzellan, die mich im Sommer zuvor auf einem Kunsthandwerkermarkt angelächelt hatte.
Eine Freundin, die Rosen über alles liebt, und immer vom Teller bis zur Tasse Rosendekor-Geschenke bekommt, würde sich sicher darüber freuen. Leider fand sich diese Porzellan-Rose – trotz längerer Suche – erst zwei Jahre später wieder an. Während der obligatorischen Suche nach Anhängern und Schleifenband fürs Weihnachtsgeschenk. Ähnliches trug sich im Lauf der letzten fünf Jahre mit verschiedenen Geschenken zu.
In diesem Jahr soll es anders sein. Kurz nach dem letzten Fest habe ich eine riesengroße, aus festem Material bestehende Tüte mit einem Etikett versehen: Für Weihnachten! Alles, was sich über das Jahr dazu einfand, wieder gefunden oder gekauft wurde, landete in dieser Tüte, die einen eigenen Platz im Wohnzimmer hat. Und siehe da: Beim Blick in eben jene Tüte stelle ich jetzt fest, ich habe schon Geschenke satt. Nicht nur für dieses Jahr. Dem einen oder anderen Beschenkten kann ich schon für die darauffolgenden Weihnachtsfeste Geschenke garantieren – muss ja niemand wissen, dass ich die schon über Jahre gesammelt habe.