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Grohner Konzertreihe Sechs Tage – sechs Konzerte

In der zweiten Septemberwoche findet in Grohn wieder die Orgelwoche statt. Was Besucher in diesem Jahr erwartet und wie die Reihe vor mehr als 20 Jahren entstanden ist.
05.09.2022, 13:30 Uhr
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Sechs Tage – sechs Konzerte
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Ob aus Bremen, Paris oder St. Petersburg: Rund zehn Musiker kommen in der zweiten Septemberwoche nach Grohn und geben dort im Rahmen der Orgelwoche ein Konzert. Die Aufführungen finden sowohl in St. Michael Grohn als auch in St. Magni statt.

"In diesem Jahr geben der Organist des Bremer Doms, Stephan Leuthold und sein Vorgänger, Wolfang Baumgratz, ein Konzert in Grohn", erzählt Jürgen Blendermann. Der Kantor der beiden Nordbremer Gemeinden organisiert die Orgelwoche auch in diesem Jahr. "Außerdem hat Frédéric Blanc zugesagt", sagt er. "Alle drei sind Spitzenmusiker und international bekannt." Darüber hinaus gibt Jürgen Blendermann auch selbst ein Konzert. "Während der letzte Deutsche Stummfilm, 'Der letzte Mann' gezeigt wird, improvisiere ich dazu meine Emotionen an der Orgel", erzählt er. 

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Die Orgelwoche gibt es mittlerweile seit mehr als 20 Jahren in Grohn. Initiiert wurde sie damals von Jürgen Blendermann. "Das Instrument Orgel ist schon ziemlich toll", findet er. Doch in den 1990er-Jahren setzte sich immer mehr der CD-Player als Musikquelle durch. "Das hat dazu geführt, dass sich kaum noch jemand für die Kraft, die die Orgel in natura hat, interessierte", so der Kantor. Schließlich hatte fortan jeder die Möglichkeit, Musik in bester Qualität auch zu Hause zu hören. Gute Lautsprecher erzeugen zwar einen Klang wie in der Kirche, doch eine Orgel ersetzen können sie nicht. "Dieser analoge Klang, wenn ich in der Kirche sitze und die Hände auf die Bank lege, dann merke ich, wie sie vibriert. Das ist ein völlig anderes Erleben", schildert Blendermann. "Deshalb habe ich die Orgelwochen ins Leben gerufen, damit die Menschen dieses wunderbare Instrument nicht vergessen." 

Trotz seiner Liebe zur analogen Musik ist er auch für das Digitale offen. Für beide Kirchengemeinden, in denen der Kantor tätig ist, betreibt er einen Youtube-Kanal. Dort finden sich verschiedene Stücke, die er auf den Orgeln in St. Michael und St. Magni eingespielt hat. "Die Idee entstand durch die Corona-Pandemie", erzählt er. "Die Kirchen wurden geschlossen. Trotzdem mussten wir irgendwie weitermachen." Da er sich schon als Jugendlicher fürs Filmen interessiert hat und seitdem über eine professionelle Ausrüstung verfügt, konnte er die Videos kurzerhand selbst produzieren und im Internet veröffentlichen. 

Mit diesen Filmen macht er nun auch auf die diesjährige Orgelwoche aufmerksam. "Im vergangenen Jahr habe ich die ganze Reihe mit bis zu drei Kameras aufgezeichnet", erzählt Jürgen Blendermann. Daraus ist ein Werbefilm entstanden, den er vor Kurzem im Internet veröffentlicht hat.

Zur Sache

Das Programm

Die diesjährige Orgelwoche findet zwischen dem 12. und dem 17. September statt. Veranstaltungsorte sind die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde St. Michael Grohn, Grohner Bergstraße 1, sowie die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde St. Magni, Unter den Linden 24. Am Montag musizieren Regine Freitag (Violine) und Stephan Leuthold (Orgel) ab 20 Uhr in St. Michael. Einen Tag später spielt Jürgen Blendermann zum Stummfilm "Der letzte Mann" an der Orgel. Konzertbeginn ist um 20 Uhr in St. Magni. Am Mittwoch gastiert Wolfgang Baumgratz (Orgel) um 20 Uhr in St. Michael. Ein Orgel-Jazz-Konzert mit Evelyn Gramel (Gesang), Rolf Quandt (Orgel), Klaus Fey (Saxophon) und Gerhard Suhlrie (Schlagzeug) steht am Donnerstag um 20 Uhr in St. Magni auf dem Programm. Am Freitag gibt Frédéric Blanc ein Orgelkonzert in St. Michael. Beginn ist um 20 Uhr. Natalia Gvozdkova (Orgel) und Hilke Tappe (Sprecherin) gastieren am Sonnabend in St. Magni und führen dort um 17 Uhr "Peter und der Wolf" als Kinder-Orgelkonzert auf. Der Eintritt ist zu allen Konzerten frei, um Spenden wird gebeten. 

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