Ein Streit zwischen zwei Schülern am Gymnasium Vegesack endete am Mittwochmorgen blutig. Laut Angaben der Polizei waren ein 15-jähriger und ein 17-jähriger Schüler aneinander geraten. Der Jüngere verletzte den Älteren mit einem Messer. Nach Schülerangaben ereignete sich der Streit in der ersten Pause, also zwischen 9.50 und 10.10 Uhr. Die Schüler seien daraufhin aufgefordert worden, die Klassenräume aufzusuchen. Der Unterricht sei jedoch vorerst regulär fortgeführt worden, heißt es aus dem Bildungsressort. Akute Gefahr hat zu diesem Zeitpunkt nicht mehr bestanden.
Noch am Mittag waren die Auswirkungen des Vorfalls deutlich sichtbar. Mehrere Polizeiautos und ein Transporter der Einsatzleitung stehen vor dem Gebäude. Beamte betreten zügig das Haus des Gymnasiums Vegesack. Weniger eilig haben es offensichtlich die Schüler, die gegen 13.30 Uhr die Schule verlassen. Die Schulleitung hat den Unterricht nach der fünften Stunde um 13.20 Uhr beendet. Manche telefonieren, andere tauschen sich in Gruppen aus; ungläubig über die Auseinandersetzung zwischen den beiden Schülern.
Im Inneren ermitteln derweil die Beamten und versuchen, den Vorfall zu rekonstruieren. Die Schulleitung um Heike Ohler ist in Gesprächen gebunden, muss die Situation aufarbeiten. Für ein Statement steht sie der NORDDEUTSCHEN deshalb nicht zur Verfügung.
Das Krisenteam des Regionales Beratungs- und Unterstützungszentrums (Rebuz) war vor Ort im Einsatz. "Die Mitarbeiter stehen den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften auch morgen und übermorgen und darüber hinaus noch zur Seite", sagt Patricia Brandt, Pressesprecherin der Senatorin für Kinder und Bildung. "Es gibt Einzel- und Gruppengesprächsangebote."
Identität des Täters (15) ist geklärt
Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei trafen die beiden Jugendlichen, die die Schule in der Kerschensteiner Straße besuchen und sich kannten, auf einer Schultoilette aufeinander. Aus bislang nicht abschließend geklärten Gründen eskalierte ein Streit zwischen den beiden, in dessen Verlauf der 15-Jährige ein Taschenmesser zückte und seinen Kontrahenten damit verletzte. Der 17-Jährige wurde zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Der Angreifer flüchtete nach der Tat. Seine Identität ist mittlerweile allerdings geklärt.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können. Der Kriminaldauerdienst ist unter der Telefonnummer 0421 362-3888 erreichbar.