Schon nach den ersten Trainingseinheiten ist klar: Die Eingewöhnung in das neue Team fällt Cameron Puertas nicht wirklich schwer. Geholfen hat dabei sicher die besondere Konstellation, dass der Neuzugang des SV Werder Bremen mit Senne Lynen und Victor Boniface bereits zwei ehemalige Mitspieler aus seiner Zeit beim belgischen Erstligisten Union Saint-Gilloise kennt – und mit dem ebenfalls neuen Isaac Schmidt in der Schweizer Stadt Lausanne aufgewachsen ist. „Für die Integration war das sicher hilfreich“, bestätigt Werder-Cheftrainer Horst Steffen und betont: „Natürlich hilft es, wenn du jemanden an der Seite hast, der dir auch neben dem Platz vieles zeigen kann.“
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So dürfte es nicht mehr lange dauern, bis Puertas die Abläufe rund um das Team abseits des Rasens verinnerlicht hat. Auf dem Platz traut man dem 27-Jährigen ohnehin schnell eine wichtige Rolle zu. „Er ist ein guter Spieler, der viel Energie mitbringt und nicht müde wirkt“, betont Steffen. Besonders bei den Qualitäten des kreativen Mittelfeldspielers gerät der Coach fast ins Schwärmen: „Er ist sehr fleißig, versucht immer anspielbar zu sein, hat einen großen Teamgeist, will mannschaftsdienlich spielen und ist ein guter Balleroberer. Dazu kann er Standards schießen und besitzt eine gute Schusstechnik.“
Wo Puertas gar eine Konkurrenz für Stammspieler werden könnte
Gerade der letzte Punkt machte Puertas in Belgien so wertvoll: Von seinen insgesamt 24 Torvorlagen in 118 Pflichtspielen bereitete er die Hälfte durch Standardsituationen vor. Nach dem Abgang von Marvin Ducksch hatte zuletzt Romano Schmid die Ecken und Freistöße bei Werder übernommen – nun könnte Puertas ihm dort Konkurrenz machen. „Aber dafür müssen sie auch erstmal beide auf dem Platz stehen“, merkt Steffen mit einem Schmunzeln an. Zwar kann Puertas auch auf der Doppelsechs spielen, ist aber ähnlich wie Schmid eher in der offensiven Zentrale, quasi auf der Zehner-Position, zuhause. Vorstellbar ist jedoch auch, dass einer von beiden auf eine Außenbahn ausweicht. „Ich sehe Cameron aber eher in einer zentraleren Rolle“, stellt Steffen klar.
Sollte Puertas bereits beim Auswärtsspiel in Mönchengladbach (Sonntag, 17.30 Uhr) zu seinem Debüt im Werder-Trikot kommen, wäre es allerdings gut denkbar, dass er direkt auch die Standardsituationen übernimmt. „Wir werden darüber sprechen und die Standards nochmal üben“, kündigt Steffen an. „Sowohl Romano als auch Cameron könnten sie ausführen. Das sind unsere beiden Schützen.“