Mit einem in der Abteilungshistorie einmaligen Erfolg sind die Mannschaften der SG Platjenwerbe hochdekoriert von den Landesmeisterschaften in der Rhythmischen Sportgymnastik (RSG) aus Göttingen zurückgekehrt. Die Gruppen holten in den qualifikationsentscheidenden Wettkampfklassen alle Goldmedaillen. Hinzu kamen zwei Vizetitel in den Kinderklassen.
Das Klassement in der Kinderleistungsklasse (KLK) bis acht Jahren ohne Handgerät war mit insgesamt acht Gruppen aus fünf Vereinen am stärksten besetzt. Die Schützlinge von Trainerin Kim Sophie Sauerbaum sicherten sich hinter dem TK Hannover die Silbermedaille. „Wir hatten wieder ein ziemlich starkes Training in der Wettkampfvorbereitung. Und die Gruppe schaffte eine weitere Leistungssteigerung seit den Bezirksmeisterschaften. Trotz seines jungen Alters war das Team hochkonzentriert und hat jeden noch so kleinen Hinweis meinerseits sofort umgesetzt. Ich bin sehr stolz auf die Gymnastinnen“, sagte Sauerbaum. Das erste Mal auf Landesebene dabei und überhaupt erst seit Herbst vergangenen Jahres aktiv ist die Gruppe der KLK 8 II von Trainerin Felicitas Mesic. Die zumeist fünfjährigen Gymnastinnen wuchsen in dieser kurzen Zeit schon zu einer richtigen Gruppe zusammen und bezauberten mit zwei harmonischen Übungen und Platz sieben. In der KLK 8 bis 10 mit fünf Keulen lieferten sich drei Gruppen ein enges Rennen. Dabei hatte am Ende der TuS Vahrenwald die Nase vor der SGP von Coach Dana Czalnik vorne. Die SGP musste in Durchgang zwar einige Verluste in Kauf nehmen, verwies aber dennoch den TV Schwanewede und Trainerin Yvonne Grzeschik auf Rang drei.
In der Schüler-Wettkampfklasse (SWK) zehn bis zwölf Jahre mit zehn Keulen turnte die erste Mannschaft aus Platjenwerbe einen fehlerfreien Wettkampf und krönte diesen mit dem Triumph. Voller Stolz zeigt sich Trainerin Caterina Czalnik: „Die Mädchen haben sich heute für die harte Arbeit im Training belohnt. Sie haben zwei nahezu perfekte Durchgänge geturnt und konnten vor allem mit ihrer Sicherheit und Ausdrucksstärke punkten.“ Einen weiteren Landestitel ergatterte die SGP in der Junioren-Wettkampfklasse 13 bis 15 mit fünf Bällen. Die talentierte Gruppe um Nayla Weisbrot, Amelia Wild, Enie Heier, Viktoria Toropov und Ida Schober offenbarte einen beeindruckenden Wettkampf. „Obwohl mit Milla Mangels ein Mädchen der Stammbesetzung fehlte, bewiesen die verbleibenden Mitglieder ihre Stärke und Zusammengehörigkeit“, freute sich ihre Übungsleiterin Celine Grützmacher.
In der Freien Wettkampfklasse (FWK) ab 15 Jahren mit zehn Keulen sorgten die Schwarz-Weißen für eine Überraschung. Als Favorit war das Team des MTV Braunschweig ins Rennen gegangen. Doch direkt mit dem ersten Durchgang machten die Platjenwerberinnen klar, dass mit ihnen zu rechnen ist. Während Braunschweigs hoch anspruchsvolle Choreografie von zu vielen Verlusten geprägt war, lieferte die SGP einen nahezu perfekten Durchgang ab. Durch den höheren Ausgangswert lag der MTV dennoch mit einem Zehntel vorn. In Durchgang zwei leistete sich Platjenwerbe dann zwar auch einige Verluste, sammelte aber dennoch genug Punkte, um sich an die Spitze des Feldes zu setzen. „Alle Mitglieder dieser Gruppe sind auch als Trainerinnen im Einsatz und einige zudem als Kampfrichter ausgebildet. Hinzu kommen ihre langjährigen gemeinsamen Erfahrungen, die dazu führen, dass die Gruppe sich quasi blind versteht und auf der Fläche klug füreinander agieren kann. Dabei haben dann auch Kraft und Nerven gereicht, sodass die Mannschaft ihr Potenzial in hohem Maße abrufen konnte“, schwärmte SGP-Spartenleiterin Sabrina Tietjen. Hinter dem MTV Braunschweig folgte der TV Schwanewede auf Position drei. „Unsere Gruppe reiste gut vorbereitet mit einer soliden Trainingsleistung nach Göttingen. Leider versagten den Mädchen auf der Fläche die Nerven. Und nach einem großen Verlust zu Beginn der Übung schafften sie es nicht, sich wieder in den Wettkampf zurückzuturnen“, bedauerte TVS-Coach Annika Haaslop.
„Wie erwartet war auch in den Einzelwettkämpfen das Niveau wahnsinnig hoch. Hier treten mittlerweile ehrenamtlich arbeitende Vereine gegen hauptamtlich agierende Bereiche an, und entsprechend wird es zunehmend schwerer, dagegen zu bestehen“, gab Tietjen zu bedenken. Dennoch gelang es einigen Osterholzer Gymnastinnen, sich für die weiterführenden Wettkämpfe zu empfehlen. Dies galt in der SWK 10 im Dreikampf für die drittplatzierte Schwanewederin Emmely Knor und die viertplatzierte Platjenwerberin Lara Fischbach. Im Dreikampf der SWK 11/12 heimste die SGP-Gymnastin Mariella Ibanez mit Rang sieben ein Ticket für den Regio-Cup in Falkensee im April ein. „Der Schützling von Trainerin Leandra Ahlers wies dabei eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zum Vorjahr auf und zeigte sein Talent nicht nur im technischen Bereich, sondern überzeugte vor allen Dingen auch mit einer für das Alter beeindruckenden Präsenz und Ausdrucksstärke“, betonte Sabrina Tietjen. Knapp an der Qualifikation vorbei schrammte Platjenwerbes Louisa Fischbach als Achte, die dennoch ihren bisher stärksten Wettkampf ablieferte und mit bestechender Sauberkeit in der Ausführung glänzte. Im Dreikampf der FWK empfahlen sich für den Regio-Cup Platjenwerbes Leandra Ahlers und Schwanewedes Katrin Rössler. „Beide können diese Chance jedoch aufgrund von Abitur und beruflichen Verpflichtungen leider nicht wahrnehmen“, ließ Tietjen wissen. Ahlers habe als Fünfte einen nerven- und ausdrucksstarken Wettkampf geboten, während Rössler auf Platz sechs mit kreativen Choreografien einige Verluste zu beklagen hatte.