Dieses Mal war das Wetter mit den Landesliga-Handballern des SV Grambke-Oslebshausen einigermaßen gnädig. Die Temperatur schraubte sich am Abend auch um wenige Grade herunter, die Luftfeuchtigkeit hatte es aber immer noch in sich. Der neue SVGO-Trainer Michael Meyer kannte mit seinen Spielern dennoch kein Pardon: Die obligatorischen Platzrunden rund um die Sportanlage in der Sperberstraße mussten von seinen Spielern gelaufen werden, erst danach ging es für sie schweißgebadet in der Halle weiter.
Für Simon Lamping und Dominik Buchwaldt ist das Programm nichts Neues, denn das Rückraum-Torwart-Duo ist seinem Trainer aus der A-Jugend des ATSV Habenhausen zu den Gelb-Blauen gefolgt. Zusammen mit Moritz Mühlbach aus der dritten Männer-Vertretung des SVGO sind die Drei zurzeit die Neuzugänge des Landesligisten.
Dass sich Simon Lamping den Gelb-Blauen angeschlossen hat, liegt wohl irgendwie in der Familie. Sein Vater Dirk hatte beim TV Grambke zunächst in der Jugend und anschließend bis zum Anfang der 1990er-Jahre weiter in der Männer-Verbandsliga gespielt. „Er hat mir viel von der tollen Zeit erzählt“, plaudert Simon Lamping vergnügt. Selbst die alte Trainingsjacke seines Vaters kann er jetzt zum passenden Anlass tragen. Der 18-Jährige wandelt aber nicht nur vereinsmäßig in den Spuren seines Vaters, er spielt auch auf der gleichen Position wie einst sein Erzeuger: im linken Rückraum. „Simon ist für mich ein super Transfer. Aus Respekt vor meiner alten Trainingsstätte hätte ich ihn nicht angesprochen“, betont Michael Meyer.
„Ich wollte bei „Michi“ weiter trainieren und Landesliga spielen“, antwortet daraufhin der 1,90 Meter große Lamping. Seine Visitenkarte deutet eine interessante Perspektive an, denn er war in der vergangenen Saison mit 116 Feldtoren aus 14 Spielen der viertbeste Torschütze der A-Jugend-Landesliga.
Im Landesklasse-Männerteam der Habenhauser half Simon Lamping sechsmal aus und warf dabei 23 Tore. „Simon ergänzt sich im linken Rückraum super mit Niklas Kowalzik und erhöht zudem den Druck auf ihn“, freut sich Michael Meyer über ein starkes Tandem auf der sogenannten Königsposition. Dominik Buchwaldt soll die Gelb-Blauen im Tor verstärken. „Ich wollte eine neue Aufgabe und habe hier die Chance, zu spielen“, sagt der 19-Jährige. Sein alter, neuer Trainer sieht in ihm einiges Potenzial: „Dominik’s Veranlagung ist gut. Er hat das Zeug zur Landesliga, muss sich aber an den Herrenbereich gewöhnen.“
Moritz Mühlbach hat diese Gewöhnungsphase schon teilweise hinter sich. Der 21-Jährige rückt von der dritten Vertretung des SVGO aus der Bremenliga eine Etage höher in dessen erste Mannschaft auf, nachdem er für diese gegen Ende der vergangenen Saison in drei Landesligaspielen insgesamt achtmal getroffen hatte. „Das war mega und hat mir sehr viel Spaß gemacht “, blickt der 1,83-Meter-Mann gerne darauf zurück. Dass er als Rechtshänder im rechten Rückraum spielt, stört ihn nicht. „Die Abwehrspieler sind dort ja eher auf einen Linkshänder eingestellt, das ist ein gelegentlich von Vorteil“, meint er. „Moritz hat Potenzial und ist ein wertvoller Spieler, wir müssen aber Geduld haben“, sagt Michael Meyer. Er ist mit seiner Mannschaft sehr früh in die Saisonvorbereitung eingestiegen, bereits seit Anfang Juni hält er sein Team auf Trab.
„Ich muss die Spieler und den Verein ja auch erst einmal kennenlernen.“ Den körperlich-athletischen Teil haben die Gelb-Blauen weitestgehend hinter sich gelassen, sodass sie dreimal die Woche verstärkt in den spielerischen Part übergehen.
Der erste „echte“ externe SVGO-Trainer, nachdem Ralf Brandt sein Amt vor fünfeinhalb Jahren niedergelegt hatte, kommt beim Team offenbar gut an. „Er bringt einen frischen Wind rein. Man merkt, dass er Lust hat, etwas zu bewegen und dass er perspektivisch nicht mehr gegen den Abstieg spielen möchte“, schildert Nino Feldermann seine ersten Eindrücke. Der muss es wissen, denn er ist zusammen mit dem aktuell an den Außenbändern im Fuß verletzten Igor Hergert der dienstälteste Spieler im SVGO-Landesligateam.