Der sportliche Auftakt ins neue Jahr verlief nicht nach dem Geschmack der hiesigen Nachwuchsteams in der Handball-Oberliga. Am knappsten ging es bei der weiblichen A-Jugend der HSG Lesum/St. Magnus zu, die sich der HG Jever/Schortens nach einer Vier-Tore-Führung mit 27:28 geschlagen geben musste. Die männliche B-Jugend der HSG Schwanewede/Neuenkirchen verlor das Topspiel gegen den verlustpunktfreien Spitzenreiter HC Bremen II klar, ihre männliche C-Jugend litt wiederum in Habenhausen stark unter dem Ausfall ihres Top-Torjägers Yannik Thole.
HSG Lesum/St. Magnus weibliche A-Jugend – HG Jever/Schortens 27:28 (13:12): Die Nordbremerinnen hielten ihre Zuschauer gegen den Tabellendritten bis zum Abpfiff in Atem. Zwölf Sekunden vor Schluss verkürzte Charlotte Punte auf 27:28, danach konnten die Gastgeberinnen eine Balleroberung nicht zum Ausgleich nutzen. „Die Trainer beider Mannschaften waren sich einig, dass das glücklichere Team gewonnen hat“, sagte HSG-Trainer Jens Meinhold. Ergo blieb nur der schwache Trost „dass wir eigentlich mit jedem Gegner mithalten können“, so Meinhold weiter.
Seine Mannschaft bügelte im ersten Durchgang einen 7:10-Rückstand mit viel Kampfgeist aus, die Ein-Tore-Halbzeitführung hätte jedoch höher ausfallen können, wenn die Nordbremerinnen die freien Torchancen effektiver genutzt hätten.
Im zweiten Spielabschnitt leisteten sich die Rot-Blauen nach dem 22:18-Vorsprung den obligatorischen Durchhänger (46.), woraufhin es bis zum Schluss Spitz auf Knopf zuging. Pech hatte die HSG Lesum/St. Magnus neben dem finalen Ergebnis auch beim Torabschluss mit einigen Pfosten- und Lattentreffern. Jens Meinhold hob im Tor Nele Jost und im Angriff Greta Petersen, Jil Ledrich und Philina Pießnack mit ihren Leistungen hervor.
HSG Lesum/St. Magnus: Jost; Block, Franke, Petersen (10/2), Punte (1), Bienhoff, Fakhrieva, Filz (1), J. Pießnack, P. Pießnack (4), Dumrauf (2), Sabrowske (1), Bensch, Ledrich (8/3).
HSG Schwanewede/Neuenkirchen männliche B-Jugend – HC Bremen II 25:36 (13:16): Eigentlich hatte den „Schwänen“ alles in die Karten gespielt. Während sie aus dem Vollen schöpfen konnten, da sich Jaap Huch und Gregor Heine aus dem Verletztenlager zurückgemeldet hatten, standen dem Spitzenreiter nur zwei Wechselspieler für das Feld zur Verfügung. Damit war der Boden für eine Revanche für die 29:39-Hinspielniederlage bereitet, zumal die Gastgeber eine gute Trainingswoche hinter sich gebracht und sich auf die sehr offensive HC-Abwehr vorbereitet hätten.
So weit die Theorie, die Praxis sah im Topspiel anders aus. „Bei uns war von Anfang an der Wurm drin“, fand Lars Winkel, der die „Schwäne“ zusammen mit Judith Schomann trainiert. Ihre Mannschaft tat sich im Angriff schwer, den Ball in der Bewegung anzunehmen und dann in der Tiefe anzugreifen. „Wir mussten viel investieren, um Räume zu erobern“, so der Coach. Die Abwehr hätte wiederum viel richtig gemacht, um sich dann doch noch einen entscheidenden Pass und damit den Gegentreffer einzufangen. Deshalb fielen die Gastgeber nach dem 20:23 (37.) über 20:28 (41.) bis zum Schluss klar zurück. „Gefühlt haben wir nur mit 80, 90 Prozent Einsatz gespielt und hätten nicht so hoch verlieren müssen“, bemängelte Winkel.
HSG Schwanewede/Neuenkirchen: Galitschkin, Könen; Hövermann, Siedenburg (5), Boschen (6), Fischer (6/1), J. Heine, Huch (2), Vierath, Kastaun, G. Heine (3/1), Haltermann, Campe (3).
ATSV Habenhausen – HSG Schwanewede/Neuenkirchen männliche C-Jugend 31:16 (13:7): Das neue Jahr begann für die „Schwäne“ mit einem Schock. Im Training brach sich ihr Rückraumspieler Yannik Thole, mit 75 Toren aus neun Partien der drittbeste Torjäger der Liga, den Fuß und wird seinem Team vermutlich vier bis sechs Wochen fehlen. „Diesen Ausfall konnten wir nicht so schnell kompensieren“, sagte der HSG-Trainer Nikolai Wachowiak, der als erste Maßnahme Tim von Rahden aus der zweiten Vertretung fest in seinen Kader hochzog.
Wachowiak sah das Hauptproblem seines krankheitsbedingt auf nur einen Wechselspieler dezimierten Teams im Angriff, der vor der Pause ohne Dynamik und Tiefe gespielt habe. Deshalb konnten die „Schwäne“ bis zum 7:13-Halbzeitrückstand auch nicht von ihrer guten Abwehrarbeit profitieren. Im zweiten Durchgang leisteten sich die Gäste viele Fehlpässe und luden den ATSV zu reichlich Kontern ein, von denen der HSG-Torwart Lian Bertram sogar noch einige parierte. „Wir haben unsere Betriebstemperatur noch nicht erreicht“, hakte Wachowiak die Klatsche ab.
HSG Schwanewede/Neuenkirchen: Bertram; Wendte (4), Neumann, Hülsbruch (2), Blendermann (6), von Rahden (3), von der Heyde (1), Boelmann.