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Handball-Oberliga Jetzt hilft nur noch ein kleines Wunder

Handball-Oberliga: HSG Schwanewede/Neuenkirchen unterliegt Neerstedt 24:37 und die mitgefährdete Konkurrenz punktet
11.05.2025, 18:13 Uhr
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Von Olaf Kowalzik

So richtig Stimmung wollte bei den Oberliga-Handballern der HSG Schwanewede/Neuenkirchen nicht aufkommen. Als die Hausherren nach der deftigen 24:37 (14:17)-Klatsche gegen den TV Neerstedt zur Verabschiedung von drei verdienten Spielern übergingen, war vieles nicht mehr so leichtgängig wie gewohnt. Die Gemütslage war trotz der ausgegebenen Freigetränke deutlich gedrückt. Das lag zum einen am klaren Resultat, das sich die „Schwäne“ mit einer schwachen zweiten Hälfte eingefangen hatten. Vielmehr war es jedoch im Punktgewinn ihres zeitgleich spielenden Widersachers TSG Hatten-Sandkrug (29:29 gegen TuS Haren) begründet, der sich nach dem Abpfiff wie ein Lauffeuer herumgesprochen hatte.

Da am nächsten Tag auch noch der befürchtete Punktgewinn des OHV Aurich II bei den formschwachen Hunte-Aue Löwen folgte (42:42), dämmerte es jedem, dass die „Schwäne“ als Tabellenvorletzter nur noch ein kleines Wunder am Abschlussspieltag beim Zweiten HSG Grüppenbühren/Bookholzberg vor dem drohenden Abstieg in die Verbandsliga retten kann. Auf Milde der Oldenburger Landkreisler können die „Schwäne“ dabei nicht spekulieren, da die Gastgeber selbst noch einen Punkt zur Aufstiegschance in Richtung Regionalliga benötigen, den sie vor gewohnt großer Kulisse mit viel Freibier und reichlich Tamtam einfahren wollen.

Aktuell beträgt der Rückstand des Teams von Schwanewede-Trainer Thorben Kruse zur Glückseligkeit zwar nur einen einzigen Zähler auf Aurich II und Hatten-Sandkrug, doch der wirkt wie ein Quantensprung. „Umso mehr tun uns die knappen Ergebnisse aus der Hinrunde weh“, meinte der B-Lizenzinhaber und verwies auf vier Spiele mit nur einem Tor Differenz. Hätte die Torverteilung nur bei ein, zwei Partien etwas anders ausgesehen, wären die „Schwäne“ mit ihrer Stimmung obenauf gewesen. Den scharfen Widersacher der Bookholzberger, TV Neerstedt, hatte die HSG Schwanewede/Neuenkirchen zum Heimspielausklang zu Gast, weshalb es selbst der Spielplan schlussendlich nicht gerade gut mit den „Schwänen“ meinte. Die rund 325 Zuschauer feuerten ihre Mannschaft enthusiastisch an, sahen dabei aber zunächst einen glatten Fehlstart ihrer Farben (0:4/4.). Danach setzten sich die Hausherren gegen einen bis zum Seitenwechsel keineswegs übermächtigen Gegner insbesondere durch die Treffer von Jonas Keller und Kevin Ritter gut zur Wehr. Es hätte jedoch mehr als der 14:17-Rückstand herausspringen können, ja sogar müssen, wenn die „Schwäne“ aus ihren Torchancen nur mehr Kapital geschlagen hätten.

Im zweiten Durchgang kamen die Gastgeber gegen die körperlich überlegene Neerstedter Verteidigung kaum noch wie gewünscht zum Zuge, weshalb ihnen nur noch magere zehn Tore gelangen. Da half es auch nicht, dass die Familie und Freunde von Jan Tholen sein Foto und Daumen-rauf-Bilder auf Holzstäbe geklebt hatten und diese im Publikum mehrfach hochhielten: das Torwartduell ging um Längen an die Gäste, die auch auf den Außenpositionen mit Abstand besser trafen als die drei eingesetzten HSG-Flügelspieler. Von letzteren hatte insbesondere der Rechtsaußen Tim Paltinat nach mehreren starken Partien in Folge einen rabenschwarzen Tag erwischt. Auf halbrechts kamen wiederum weder Malte Luhrmann noch Marlon Martens nennenswert zum Zuge, sodass dem Schwaneweder Angriffsspiel der Schwung abhandenkam und die Fronten über 20:24 (43.), 21:28 und 23:32 geklärt waren (56.).

Für Jan Tholen, Moritz Voskamp, Cedric Scharnke und Kai Tiedje (fehlte studienbedingt) ist nach dieser Saison bei den „Schwänen“ Schluss, sie sagten vor dem eigenen Publikum adieu. Cedric Scharnke beendete damit die Spekulation um seine sportliche Zukunft. „Die Mannschaft ist geil, aber ich brauche den Handball nicht mehr“, sagte er. Er wohne jetzt mitten in Bremen und möchte den zeitlichen Aufwand nicht mehr betreiben.

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