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Handball-Verbandsliga Sonderapplaus für die junge Garde

"Schwäne" lassen sich im Verbandsliga-Derby von der Manndeckung des ATSV Habenhausen II nicht aus dem Konzept bringen und gewinnen mit 29:23.
17.09.2023, 17:34 Uhr
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Von Olaf Kowalzik

Zehn Minuten vor Schluss war bei den Verbandsliga-Männern der HSG Schwanewede/Neuenkirchen die Parteiballqualität gefragt. Diese Übung dürfte so ziemlich jeder Handballer in seiner Laufbahn stundenlang trainiert und auch verflucht haben. Dabei geht es darum, das Spielgerät bei offener Manndeckung möglichst lange in den eigenen Reihen zu halten. Immer und immer wieder, wird das Freilaufen und sichere Passen des Balles geübt. „Ausgerechnet in dieser Woche stand das nicht auf unserem Plan“, gab  HSG-Trainer Thorben Kruse nach dem 29:23 (16:12)-Heimsieg gegen den ATSV Habenhausen II schmunzelnd zu.

Kruse denkt darüber nach, es künftig wieder in den Übungsbetrieb mit einzustreuen. Denn nachdem Jonas Keller, Marcel Behlmer und Lars Winkel die Führung mit drei Treffern am Stück auf 26:17 zugunsten der „Schwäne“ aufgestockt hatten, war es soweit. Die Südbremer nahmen ein Time-out, griffen zum letzten taktischen Mittel und suchten ihr Heil bis zum Abpfiff in einer mal mehr und mal weniger offenen Manndeckung. Die Hausherren antworteten darauf mit langem Ballhalten und arbeiteten sich darüber peu á peu an den gegnerischen Neunmeter vor. „Schön war es am Ende für die Zuschauer nicht“, stellte Kruse fest.

Dafür war es aber erfolgreich, weil sich sein Team keine Blöße gab und die Oberliga-Reserve nicht näher als bis auf sechs Tore an sich heranließ. Auch nicht, als die ganz junge HSG-Garde bestehend aus Nikias Scharnke, Malte Luhrmann und Mathis Winkel auf der Platte stand und von der Habenhauser Deckung kräftig gestresst wurde. Deshalb war der Jubel im Publikum besonders groß, als Malte Luhrmann zwei Spieler auf sich zog und damit den Weg für Mathis Winkel freimachte, der die ihm zugespielte Lederkugel 50 Sekunden vor Ultimo per Sprungwurf zum 29:23-Endstand ins ATSV-Netz wuchtete. Für den großen Blonden war es der erste Saisontreffer in der Männer-Verbandsliga, für Nikias Scharnke der erste Pflichtspieleinsatz seit dem Riss seines vorderen Kreuzbandes am 2. Oktober 2022.

Dementsprechend war es keine Überraschung, dass der Schwaneweder Trainer mit dem Angriff seines Teams zufrieden war. „Dank dem sind wir sofort gut ins Spiel gekommen. Wir haben immer wieder Lösungen gefunden“, meinte Thorben Kruse und dachte unter anderem an die Phase, in der sich seine Spieler nach dem 5:4 über 9:5 auf 14:8 absetzten (21.). Dass die HSG Schwanewede/Neuenkirchen daraus nicht mehr machte, lag an ihrer Abwehr, die sich mit dem Gegner durchaus schwertat. „Wir haben in der Deckung noch die ein oder andere Baustelle“, ließ Thorben Kruse durchblicken.

Die Partie nahm nach dem Seitenwechsel sogar wieder an Spannung zu, als der ATSV Habenhausen II auf 15:17 verkürzte und bis zum 16:19 den Anschluss hielt (40.). Dem hochgerissenen linken Bein ihres Torwarts Dominik Koppenstein hatten es die „Schwäne“ zu verdanken, dass daraus nicht noch mehr wurde. Er parierte damit den Strafwurf des früheren Kurzzeit-Schwaneweders Roberto Cagliani (8/2 Tore), anschließend schraubten Marco Wilhelms, Jonas Keller, Til Sonnewald und Marcel Behlmer die Führung binnen fünfeinhalb Minuten auf ein beruhigendes 23:16. Von da ab hatten sie das Spiel und ihren Gegner im Griff. Bei den Gastgebern gefiel der Rückraumspieler Jonas Keller im Angriff mit sieben Toren und guten Aktionen, der auf beiden Außenpositionen eingesetzte Marcel Behlmer kam nach zwei Fehlwürfen immer besser in Fahrt.

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