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Handball-Verbandsliga Zu kleinem Kader geht Frische verloren

Die mit nur neun Feldspielern angetretene HSG Schwanewede/Neuenkirchen muss sich dem Wilhelmshavener HV II in der Handball-Verbandsliga mit 27:30 beugen
07.05.2023, 17:02 Uhr
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Von Olaf Kowalzik

Es waren die kleinen Dinge, die die 27:30 (16:13)-Heimniederlage der HSG Schwanewede/Neuenkirchen in der Handball-Verbandsliga gegen den Wilhelmshavener HV II herbeiführten. Da der Kampf um die kleine Lederkugel eine Fehlersportart ist, bei dem das Team mit den wenigsten Schwächen das Match gewinnt, überrascht das bei dem knappen Ergebnis nicht. Die Niederlage der „Schwäne“ war letztlich vor allem in einem begründet: ihrem kleinen Kader. Neun Feldspieler erwiesen sich als zu wenig, um sich beim aufstiegswilligen Tabellendritten aus der Jadestadt für die 23:31-Hinspielniederlage zu revanchieren.

„Ich hätte meinen Spielern mehr Pausen gönnen müssen, dafür waren wir jedoch auf den Positionen zu dünn besetzt“, sagte der HSG-Trainer Tizian von Lien. Woher sollte der HSG-Coach die Wechselalternativen auch nehmen? Tim Paltinat, Niklas Mechau und John Westermeier fehlen ihm aufgrund von Verletzungen schon seit Längerem, und Malte Luhrmann unterstützte dieses Mal die Reserve im Abstiegskampf der Landesliga gegen die SG Bremen-Ost. Immerhin konnte Marcel Behlmer seinen für den Spieltag vorgesehenen beruflichen Schichtdienst noch tauschen, außerdem kam Kevin Ritter direkt von seiner Trainer B-Lizenz-Prüfung angerauscht. Sonst wäre das HSG-Aufgebot noch knapper geworden.

Was die „Schwäne“ in aller Frische zu leisten imstande sind, das zeigten sie in der ersten Hälfte gegen die Drittliga-Reserve aus der Jadestadt. Sie spielten im Angriff einen flotten Ball und schalteten in der Abwehr die WHV-Leistungsträger wie den Kreisläufer Thorben Hackstein (zwei Tore) und Jan Bennet Behrens (neun Tore) über weite Strecken clever aus. „Viele hatten am Limit gespielt, dazu hatten wir kaum Fehlwürfe“, lobte Tizian von Lien, dessen Team sich nach dem 9:9 über 12:9 auf 14:10 absetzte.

In überragender Verfassung präsentierte sich in den ersten 30 Spielminuten vor allem der Rechtsaußen Niklas Bachmann, der das Leder schon bis zum Seitenwechsel sechsmal im gegnerischen Netz zappeln ließ. Im Rückraum spielte Cedric Scharnke mit viel Übersicht und Auge, neben ihm waren Marco Wilhelms und Kevin Ritter ebenfalls gut aufgelegt. Am Kreis machte außerdem Lars Winkel eine gute Figur. Da sich der HSG-Schlussmann Jannis Nowitzki beim finalen Siebenmeter der Gäste nicht „tunneln“ ließ, sondern die Beine blitzschnell zusammenzog und den Wurf damit parierte, ging die HSG Schwanewede/Neuenkirchen mit einer verdienten 16:13-Pausenführung zur taktischen Neuausrichtung in die Kabine.

Im zweiten Durchgang wendete sich peu á peu das Blatt, weil sich die Hausherren im Überzahlspiel schwertaten und sie Jan Bennet Behrens als torgefährliche Schaltzentrale im linken Wilhelmshavener Rückraum immer schwerer bändigen konnten. „Uns fehlte die Frische“, begründete Tizian von Lien die Fehler, die sich vermehrt in seinem Team  einschlichen. Als es mit 26:27 ins Hintertreffen geriet, versuchte er das Ruder mit dem siebten Feldspieler herumzureißen, was aufgrund von zwei vergebenen Hochkarätern nicht gelang. Wilhelmshaven nutzte die knapp zweieinhalbminütige Trefferflaute der „Schwäne“ und setzte sich vorentscheidend auf 29:26 ab. „Wir waren nicht weit von einem Sieg entfernt“, fand der HSG-Trainer Tizian von Lien.

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