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Handball-Verbandsliga Nordsee HSG-Kabine wird zur Party-Zone

Mit einem 27:25 (15:13)-Erfolg beim TV Dinklage machte die HSG Schwanewede/Neuenkirchen den vorzeitigen Aufstieg in die Oberliga perfekt. Die Kabine wurde so zur Party.Zone.
05.05.2024, 19:01 Uhr
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„Völlig losgelöst“ dröhnte es aus der Umkleidekabine der HSG Schwanewede/Neuenkirchen. Nikias Scharnke, der Mannschafts-Musikwart der Verbandsliga-Handballer, drehte die Bluetooth-Box mit Peter Schillings Hit „Major Tom“ gleich noch ein Stück lauter – und alle sangen mit. Nein, die „Schwäne“ waren nach ihrem 27:25 (15:13)-Erfolg beim TV Dinklage nicht nur völlig losgelöst, sie waren außer Rand und Band und feierten überschwänglich den Einzug in die Oberliga. Einen Spieltag vor dem Saisonende rückten sie mit 29:21 Punkten sogar auf den vierten Platz vor.

Im Nu mutierte die HSG-Kabine zur Eins-A-Party-Zone, die Kronkorken flogen und die mitgebrachten Flaschen in der Gerstensaftkiste wurden für Bierduschen zweckentfremdet. Die Frage nach dem Urheber dieser klebrigen Angelegenheit stellte sich nicht lange. „Vielleicht habe ich damit angefangen“, ließ Thorben Kruse durchblicken und musste lachen. Nach außen hin wirkt der HSG-Trainer gewöhnlich wie der ruhende Pol, „ich spare mir das eben für die wichtigen Momente auf“, antwortete er bestens gelaunt. Ganz unbeschadet ging er freilich selbst nicht aus der Aktion hervor: Seine Brille klebte trotz mehrfacher Reinigungsversuche, und auch seine komplette Sportkleidung dürfte zu Hause ebenso wie die seiner Spieler noch eine intensive Nachbehandlung erfahren. Aber das war der Spaß allemal wert.

Vor dem Match hatten die Schwaneweder Spieler gespannt den Liveticker verfolgt und unterschiedlich auf den hauchdünnen 34:33-Erfolg ihres Verfolgers TSG Hatten-Sandkrug beim Wilhelmshavener HV II reagiert. Die einen freuten sich darüber, dass ihnen dadurch die Chance geblieben war, ihr Schicksal selbst zu bestimmen. Sie wollten nichts geschenkt bekommen und den fehlenden Punkt zur direkten Oberliga-Qualifikation unbedingt selbst einfahren.

Thorben Kruse zählte zur anderen Kategorie. „Ich hatte schon einige Bauchschmerzen und mir war echt nicht gut“, gestand er. Ihm lag die ungewöhnliche Art der Dinklager, kämpferisch und sehr mannbezogen zu verteidigen, schwer im Magen. Das Gefühl wischten seine Spieler in der proppenvollen Halle mit dem 8:3-Blitzstart zunächst elegant beiseite – bis die Rote Karte von Marcel Behlmer zum ersten Einbruch führte (14.). Der Rechtsaußen hatte seinen Gegenspieler beim Konter etwas zu optimistisch abgeräumt und war dafür zurecht des Feldes verwiesen worden. Danach verkürzte der Neuntplatzierte aus dem Landkreis Vechta auf 8:9 und drehte später mit dem 18:16 sogar erstmals das Spiel (37.).

„Wir haben viele Chancen liegengelassen, jeder hatte dabei seine Böcke geschossen“, so Kruse. Letztlich profitierte seine Mannschaft von einigen technischen Fehlern der Hausherren, die sie fünfeinhalb Minuten vor dem Abpfiff zum 25:21-Vorsprung nutzte. 23 Sekunden vor Schluss bereitete der starke Rechtsaußen Nikias Scharnke der erneuten Dinklager Aufholjagd mit dem Treffer zum 27:25-Endstand ein umjubeltes Ende.
„In der Hinrunde standen wir in der Tabelle zurecht unten, dank unseres unfassbaren Laufs von 24:4 Punkten ziehen wir jetzt ebenso berechtigt in die Oberliga ein“, bilanzierte Thorben Kruse zufrieden. Er sagte das mit solch einer Begeisterung, dass er zunächst gar nicht bemerkte, dass er bei seinen Ausführungen längst am bereitstehenden Mannschaftsbus vorbeigegangen war. Auf der Rückfahrt ging es im „Schwäne“-Gefährt noch laut und hoch her, am Zielort angekommen, zogen einige Grüppchen durch die Bremer City und durch Oldenburg.

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