Wie gerne hätte ich – damals neun Jahre alt – eine Carrera-Rennbahn gehabt! Mit meinen zumeist männlichen Freunden saß ich stundenlang vor deren Rennstrecken und sauste durch die Kurven. Manches Auto flog dabei auch quer durchs Zimmer. Aber egal, weiter ging's!
Unterm Weihnachtsbaum erspähte ich am Heiligabend ein aufrecht stehendes Paket, aber das konnte unmöglich eine Rennbahn sein. War's auch nicht. Enttäuscht öffnete ich kurz darauf die Flügeltüren eines mit Blumen bemalten roten Puppenschranks, in dem bunte Plastikbügel schaukelten. Außerdem klemmten die Türen. Was für eine Enttäuschung! Nie hab ich mit dem Ding gespielt.
Im nächsten Jahr bekam ich wunschgemäß eine Hochgarage für meine Matchbox-Autos – inklusive Tankstelle und Hebebühne. Aber die Rampen waren das Beste. Da konnten die Autos so schön runtersausen. Ein weiteres Highlight war der schwere, weiße Esso-Tanklaster, den ich noch heute in Ehren halte, obwohl inzwischen die Kühlerhaube fehlt. Was für ein Fest!
Die Carrera-Rennbahn – der Name ist übrigens doppelt gemoppelt, denn "Carrera" heißt auf Spanisch "Rennen" – hatte ich mir abgeschminkt. Später hoffte ich, meine Kinder würden sich mal eine Rennbahn wünschen. Aber daraus wurde leider nix. Ich komm inzwischen damit klar!