Ferienzeit kann auch verstärkte Maloche bedeuten. Jedenfalls für die Fachkräfte vom Bau. Während der unterrichtsfreien Sommerwochen führen sie im Auftrag von Immobilien Bremen zahlreiche Neubau- und Sanierungsarbeiten an Schulen und Kindertagesstätten aus. Im Norden der Hansestadt stehen gegenwärtig mehrere Großprojekte mit einem Investitionsvolumen von rund 46 Millionen Euro im Mittelpunkt.
Neue Klassenräume für Grundschule Alt-Aumund
Die Grundschule an der Straße Ritterkamp wird in den Sommerferien um vier neue Klassenzimmer samt Differenzierungsräumen sowie um eine moderne Mensa erweitert. Außerdem sollen nach Auskunft von Pressesprecher Peter Schulz von Immobilien Bremen (IB) diverse Umbauten sowie Erd- und Pflasterarbeiten vor der Sporthalle erfolgen. Als weiteren Modernisierungs-Schwerpunkt bezeichnet er die künftige Nutzung regenerativer Energien. Zu Beginn der Heizperiode im September werde eine Luft-Wasser-Wärmepumpenanlage in Betrieb genommen und das Dach der Schule mit einer Fotovoltaik-Anlage bestückt. Immobilien Bremen rechnet mit Gesamtkosten von 8,5 Millionen Euro und hofft, dass sie sich trotz allgemeiner Teuerungsraten nicht erhöhen.
Verzögerungen an der Fährer Flur?
Zwar werden die Arbeiten für das Kinder- und Familienzentrum (KuFZ) Fährer Flur jetzt kurz nach dem Richtfest planmäßig fortgesetzt. Doch schwierig gestalte sich die energetische Sanierung der unter Denkmalschutz stehenden Turnhalle, die den künftigen Bildungscampus komplettieren soll, sagt der IB-Sprecher. Zwar seien die im Gebäude gefundenen Schadstoffe bis auf die Dacheindeckung zum größten Teil entfernt worden. Doch auf die Ausschreibung für die weiteren Sanierungsarbeiten seien kaum Angebote eingegangen. Was deutlich mache, so Schulz, dass die Handwerksbetriebe stark ausgelastet seien. Mit Bauverzögerungen müsse deshalb gerechnet werden.
Planmäßig vorangegangen sind bislang immerhin die Rohbauarbeiten für das neue Kinder- und Familienzentrum, das nach bisherigen Berechnungen 5,1 Millionen Euro kosten soll. Die Fassade ist weitgehend verklinkert, die Innenwände sind verputzt und die Leitungen verlegt worden. Demnächst soll auf dem Dach eine Fotovoltaikanlage installiert werden. Und parallel läuft schließlich der Aufbau von Mobilklassen für die benachbarte Grundschule.
Abbruch alter Gemäuer
Zu den größeren und schwierigen Bauvorhaben in Bremen-Nord zählt der städtische Grundstücksverwalter Immobilien Bremen die Modernisierung des sogenannten Altbaus 2 der Paul-Goldschmidt-Schule auf dem Friedehorst-Areal an der Louis-Segelken-Straße in Lesum. Dort sollen die Unterrichts-, Betreuungs- und Verwaltungsräume des „Förderzentrums für körperliche und motorische Entwicklung“ von Grund auf erneuert werden. Um den modernen pädagogischen Anforderungen im Umgang mit den beeinträchtigten Schülerinnen und Schülern zu entsprechen, wie es heißt. Zuvor mussten unter anderem alte Einbauten und Mauern aufwändig abgetragen werden. Mittlerweile aber erfolge der Innenausbau, bei dem auch moderne Sanitäranlagen installiert würden, berichtet der IB-Sprecher. Auf dem Sanierungsplan steht zudem eine Erneuerung der Dachkonstruktion einschließlich einer Zentrale für die leistungsstarke Lüftungsanlage. Die im vergangenen Dezember gestartete Modernisierung der Paul-Goldschmidt-Schule kostet rund 5,5 Millionen Euro und soll in den Osterferien 2023 beendet sein.
Erinnerungsstücke bleiben
Dass bei einer Modernisierungsmaßnahme nicht sämtliche Erinnerungen an den früheren Schulraum auf der Strecke bleiben müssen, wird dieser Tage im Schulzentrum der Sekundarstufe II Vegesack an der Kerschensteinerstraße deutlich. Dort stehen die Arbeiten an einem neuen Pausen- und Bewegungsraum für Kinder mit einem besonderen Förderungsbedarf auf den Feldern Wahrnehmung und Entwicklung kurz vor dem Abschluss. Zwar ist zu diesem Zweck schon vor Beginn der Sommerferien damit begonnen worden, die ehemalige E-Schweißerwerkstatt umzubauen und Rohre sowie Anschlüsse für die Schweißgeräte zu entfernen. Doch einige technische Anlagen sind auf Wunsch der Schule erhalten geblieben und erinnern an die ursprüngliche Werkstatt, die sich ansonsten mit frisch verputzten Wänden, einem neuen Fußbodenbelag und verbesserter Akustik präsentiert. Der Pausen- und Bewegungsraum ist für 290.000 Euro entstanden und kann nach Auskunft von Peter Schulz mit Beginn des neuen Schuljahres genutzt werden.