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Teilhabe im Bremer Norden Verein verändert sich: Neue Inklusionsprojekte, neue Mitstreiter

Beim Verein Inklusion Nord ist einiges anders als bisher. Er hat sich neu aufgestellt. Nicht nur Mitstreiter sind dazugekommen, sondern auch Projekte, die im neuen Jahr starten sollen.
06.12.2024, 18:00 Uhr
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Verein verändert sich: Neue Inklusionsprojekte, neue Mitstreiter
Von Christian Weth

Seit Oktober ist er offiziell gemeinnützig, seit November bei ihm manches nicht mehr so, wie es mal war. Der Verein Inklusion Nord hat sich neu aufgestellt: mit anderen Stellvertretern, zusätzlichen Mitgliedern und Projekten, die es vorher nicht gab. Wer gegangen und wer dazugekommen ist, wie sich die Vorstandsarbeit verändert hat und welche Vorhaben im nächsten Jahr starten sollen – ein Überblick.

Die Personalwechsel: Sie gehörten zu den Gründungsmitgliedern, jetzt sind Udo Schmidt und Thomas Pörschke nicht mehr länger Vize-Chefs. Der Landesvorsitzende der SPD-Arbeitsgemeinschaft Selbst aktiv und der Vegesacker Grünen-Politiker haben ihren Rücktritt erklärt. Nach Angaben von Frank Schurgast, der mit Ute Reimers-Bruns den Inklusionsverein anführt, gab es unterschiedliche Auffassungen, was die Vorstandsarbeit anging. Die Lücke ist mittlerweile mit Manfred Meyer und Gabriele Schüssler geschlossen. Er ist Vorsteher der Stiftung Friedehorst, sie Blumenthaler Sozialdemokratin.

Der Mitgliederzuwachs: Bei der Gründung vor einem Jahr kam der Verein auf rund ein Dutzend aktive Mitstreiter. Inzwischen hat sich die Zahl fast verdoppelt – und machen auch Frauen und Männer aus anderen Bundesländern mit. Zum Beispiel Julia Maiano, Ulrike Huf und Emanuel Kirschner. Sie kommen aus Hessen beziehungsweise Sachsen und gehören alle dem Bundesvorstand der SPD-Arbeitsgemeinschaft Selbst aktiv an, die sich für die Belange von Menschen mit Behinderungen einsetzt. Co-Chef Schurgast geht davon aus, dass durch die drei Neuzugänge das Netzwerk von Inklusion Nord deutlich größer wird. Mit Maiano, Huf und Kirschner plant er ein Format, das der Verein noch nicht hat: einen Vodcast – einen Podcast mit Videofunktion. Im Frühjahr soll es losgehen.

Die Strukturveränderung: Laut Schurgast kann der Vorstand jetzt schneller entscheiden als zuvor. Bisher war es so, dass bei einer Abstimmung, die nicht auf der Tagesordnung stand, bis zur nächsten Vorstandssitzung gewartet werden musste. Jetzt sind Beschlüsse auch im Umlaufverfahren möglich. So gesehen, meint der Co-Chef, ist die Struktur gestrafft worden und sind Regularien, die anfangs für wichtig gehalten wurden, im Nachhinein für unwichtig erklärt worden.

Das Perspektivprojekt: Ab Januar will der Inklusionsverein anbieten, was es in anderen Stadtteilen schon gibt: Seminare, bei denen Menschen ohne Behinderungen einen Einblick bekommen sollen, wie es ist, eine Behinderung zu haben. Geplant sind Ausflüge ins Theater, ins Museum, in den Supermarkt. Mal im Rollstuhl, mal mit einer Brille, die das Sehvermögen einschränkt. Auch Reizüberflutungen, die Autisten den Alltag erschweren, sollen simuliert werden.

Das Sportvorhaben: Über kaum ein anderes Projekt haben die Vereinsmitglieder so oft gesprochen wie dieses – Indus. Das Kürzel steht für Inklusion durch Sport. Im nächsten Jahr soll es endgültig starten. Und dafür sorgen, dass mehr Vereine auf Angebote setzen, die sich sowohl an Menschen mit als auch ohne Behinderung wenden. Nach Schurgasts Rechnung gibt es nicht viele in Blumenthal, Vegesack und Burglesum, die Programm für beide zugleich machen. Er kommt auf fünf. Und weil von denen die Sportgemeinschaft Marßel für Schurgast so etwas wie ein Vorreiter ist, soll sie auch als Blaupause für andere Vereine dienen. Erst im Norden der Stadt, dann im Süden, Westen und Osten. So der Plan. Er ist auf mehrere Jahre angelegt.

Der Thementag: In diesem Jahr gab es keinen, fürs nächste Jahr ist ein Inklusionstag im Vegesacker Gustav-Heinemann-Bürgerhaus wieder fest eingeplant. Der Termin steht: 15. März. Auch die Themen sind gesetzt. Um psychische Probleme und seelische Gesundheit soll es gehen. So wie es für diesen Sommer angekündigt war. Die Referenten, sagt Schurgast, sind dieselben, die bei der ausgefallenen Veranstaltung sprechen sollten: SPD-Abgeordnete Katharine Kähler sowie Mediziner und Psychologen.

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