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Fußball-Landesliga Neuling startet gegen den Titelanwärter

An diesem Sonntag um 13 Uhr startet der SV Grambke-Oslebshausen in die Landesliga-Saison. Erster Gegner an der Sperberstraße ist dann der selbst ernannte Aufstiegsanwärter SC Borgfeld.
22.08.2023, 15:59 Uhr
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Von Rainer Jüttner

Christopher Riedel suchte nach der treffenden Formulierung und fand sie dann auch. "Die Jungs sind, wie man so schön sagt, heiß wie Frittenfett", sagt der Fußball-Trainer des Landesliga-Aufsteigers SV Grambke-Oslebshausen. Beste Voraussetzungen also, um an diesem Sonntag um 13 Uhr eine gelungene Premiere in der zweithöchsten Bremer Staffel zu feiern. Erster Gegner an der Sperberstraße ist dann der SC Borgfeld, für den nach Aussage des neuen Trainers der Aufstieg in die Bremen-Liga "ein Muss" ist.

Christopher Riedel können solche markigen Worte nicht erschüttern, zu lange ist der 35-Jährige mittlerweile im Geschäft. "Mal sehen, wie die Lage in Borgfeld nach der ersten Niederlage gegen uns aussieht", sagt er und hat dabei ein Lächeln auf den Lippen. "Jetzt aber mal ohne Spaß, ich denke, wir haben eine konkurrenzfähige Mannschaft beisammen, die sich seit Jahren kennt und in der Landesliga mithalten kann", fügt er hinzu. Beim Saisonstart wird er allerdings nicht dabei sein. Seine Urlaubsvertretung übernimmt Co-Trainer und Torwart Andreas Hanschen. Sollte der selbst zwischen die Pfosten gehen, könnte der neue SVGO-Betreuer Jürgen Hildebrandt das Team coachen.

Hinter Riedel und seinem Team liegt seit dem 10. Juli eine intensive Vorbereitung, in der es dem SVGO-Trainer vor allem auch darum ging, seine Spieler für die neue Liga fit zu machen. "Mir war wichtig, dass wir auch konditionell dagegenhalten können, dass wir auch gegen Spielende noch einmal nachlegen und Vollgas gehen können", sagt der SVGO-Coach. Dafür wurden neben den normalen Einheiten auch zwei äußerst intensive Extra-Schichten mit Fitnesstrainer Yannick Böhling absolviert. "Die Spieler mussten viel laufen, das war ziemlich hart", ergänzt Riedel.

Spielerisch hinterließ seine Mannschaft ebenfalls gute Eindrücke. Insgesamt absolvierte der SVGO fünf Testspiele, drei davon im Rahmen der Ritterhuder Sportwoche. Dabei hielt die Mannschaft gegen die Liga-Gefährten 1. FC Burg (1:1), TuS Schwachhausen (2:2) und SV Grohn (0:2) bereits ordentlich mit. Die Gegentore gegen Burg und Schwachhausen fielen erst spät, die Partien hätten durchaus auch gewonnen werden können", sagt Riedel. So ziemlich aus dem Rahmen fiel danach die 0:4-Niederlage im sehr kurzfristig angesetzten Test gegen den Verdener Kreisligisten TSV Bassen. Ohne Trainer Riedel präsentierte sich der SVGO reichlich indisponiert.

Größtes Manko in diesen Vorbereitungsspielen war, dass Christopher Riedel nicht mit seiner Stamm-Viererkette auflaufen konnte. Beruf, Verletzungen oder Urlaub sorgten dafür, dass Spieler wie Ibrahima Ba, Sören Ulbrich, der lange verletzte Marcel Helfers, Daniel Tyschko oder Niklas Schnittka kaum gemeinsam zur Verfügung standen. Lediglich beim letzten Test gegen den Bezirksliga-Aufsteiger TV Bremen-Walle 1875 war die Achse erstmals gemeinsam auf dem Feld und hatte entscheidenden Anteil am 7:0-Erfolg. Als eine ernsthafte Alternative hat sich unterdessen Justin Schad entpuppt. Er kam aus der eigenen Jugend und hatte sich zwischenzeitlich etwas zurückgezogen, will sich aber jetzt wieder reinkämpfen. "Eigentlich ist er ein Sechser, hat aber in der Innenverteidigung auf sich aufmerksam gemacht", erklärt Riedel.

Mittlerweile steht die erhoffte Verteidigungslinie aber wieder zur Verfügung. Ebenfalls keine Sorgen muss sich Riedel auch über seine Offensive machen. Mit Fabian Pfalzgraf und Niklas Lehmkuhl stehen zwei echte Torgaranten zur Verfügung. Zudem haben sich dem SVGO inzwischen zwei weitere interessante Neuzugänge angeschlossen. Mit Enock Maguru steht Riedel jetzt eine echte Verstärkung auf der Zehnerposition zur Verfügung, die den schmerzhaften Weggang von Vereinslegende Marco Grahl (U32-Spielertrainer bei seinem Heimatverein TuSG Ritterhude) kompensieren könnte. "Das war absoluter Zufall. Enock stand gleich am zweiten Tag der Vorbereitung am Platz und hinterließ im Training sofort einen starken Eindruck", sagte Riedel. Der 33-jährige gebürtige Ghanaer kam aktuell vom Kreisligisten BW Ramsloh (Kreis Cloppenburg), sammelte unter anderem aber auch Erfahrung beim niedersächsischen Landesligisten Germania Leer. "Er hat eine Wahnsinns-Ballbehandlung, strahlt viel Ruhe aus und verfügt über viel Spielintelligenz", schwärmt der SVGO-Trainer. Mit Hussein Sidoubozo kam ein weiterer Stürmer von der DJK Blumenthal. "Er ist jung, körperlich robust und arbeitet viel. Damit besitzt er vielversprechendes Potenzial", sagt Riedel.

So sieht sich der SVGO insgesamt gut aufgestellt, um in der neuen Umgebung Landesliga zu bestehen. "Natürlich betreten wir Neuland, aber ich bin überzeugt, dass wir mithalten können und mit dem Abstieg nichts zu tun haben werden. Wir wollen einen einstelligen Tabellenplatz", sagt Riedel. Dabei ist das Auftaktprogramm herausfordernd, aber nicht unmöglich zu meistern. Nach dem SC Borgfeld stehen der ATS Buntentor, der SV Werder Bremen III (Riedel: eine Wundertüte) und das Derby gegen den 1. FC Burg auf dem Programm. Die Ziele des SVGO-Trainers scheinen darum realistisch. "Ich möchte aus den ersten vier Spielen auf jeden Fall mehr Punkte einfahren, als wir Spiele absolviert haben. Also mit fünf bis sieben Zählern wäre ich sehr einverstanden."

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