Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Fußball-Bremen-Liga Denis Spitzer spricht von Aufbruchstimmung

Im Juni 2020 führte Denis Spitzer den Blumenthaler SV letztmals als Trainer in eine Bremen-Liga-Partie. Am Sonntag empfängt er als Interimstrainer mit den BSV-Herren den SC Vahr Blockdiek.
02.02.2024, 15:22 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Jens Pillnick

Der Spielbetrieb in der Fußball-Bremen-Liga läuft wieder an, eine der fünf angesetzten Partien an diesem Wochenende bestreitet der Blumenthaler SV, der am Sonntag ab 14 Uhr am Burgwall auf den SC Vahr Blockdiek trifft. Wenn sich der Tabellenachte und Rangneunte gegenüberstehen, dann ist das zwar von der Papierform nicht gerade ein Kracher, doch eine gravierende personelle Veränderung in der Winterpause sorgt für einen besonderen Reiz. Denn Spielertrainer Marco Schultz stellte den Blumenthaler SV mit dem Abbruch seiner Zelte nach nur halbjähriger Tätigkeit und dem Wechsel zum Oberligisten ETSV Hamburg vor die erste große Herausforderung im Kalenderjahr 2024. Die meisterte der BSV um seinen Vereinsboss Peter Moussalli bekanntermaßen mit einer Interimslösung aus Bordmitteln und präsentierte Denis Spitzer, den Coach der Blumenthaler Bundesliga-B-Junioren, als Nachfolger. Und Spitzer wird tatsächlich bei fast jeder Partie der B-Junioren und Herren vor Ort sein können. Denn nur das Gastspiel des Nachwuchses bei Red Bull Leipzig sowie die Partie der Herren gegen den FC Union 60 überschneiden sich zeitlich.  

Ob der 37-Jährige, der bereits von Juli 2018 bis Juni 2020 BSV-Herrentrainer war, den Posten bis Saisonende bekleidet oder nur bis Tag x, an dem im März oder April bereits ein Neuer präsentiert wird, ist ihm egal: "Ich gebe Vollgas, solange es erwünscht ist." Und die Mannschaft tut es nach Spitzers Aussage auch: "Es herrscht Aufbruchstimmung. Im Training und in den Testspielen habe ich Euphorie, Leidenschaft und eine hohe Inspiration gesehen."

Bester Beleg dafür ist das als Generalprobe vor der Wiederaufnahme des Spielbetriebs zu betrachtende Testspiel am Donnerstag, in dem sich der BSV beim niedersächsischen Landesliga-Tabellenführer FC Verden 04 um dessen Coach Frank Neubarth mit 3:0 behauptete. "Ein geiler Test, den wir verdient gewonnen haben. Wir haben gut verteidigt und die Tore zum richtigen Zeitpunkt erzielt", fasste Denis Spitzer den Auftritt auf Kunstrasen zusammen. Auf Kunstrasen wird am Sonntag auch das 17. Punktspiel des Blumenthaler SV gegen den SC Vahr Blockdiek ausgetragen. Und das zählt definitiv zu den Partien, in denen gepunktet werden soll. Denn derzeit kann sich Denis Spitzer noch relativ uneingeschränkt bei den Regionalliga-A-Junioren bedienen, die erst in zwei Wochen in den Spielbetrieb einsteigen. Es bieten sich also gute Gelegenheiten für den Tabellenachten, um sich punktetechnisch auf die ganz sichere Seite zu begeben.

Ob Denis Spitzer den Trainerjob bei den Herren nun nur für einige Spiele oder mehrere Monate ausübt, spielt für ihn keine Rolle. So oder so will er nicht einfach etwas fortsetzen oder überbrücken, er will etwas bewegen und prägen: "Die Mannschaft muss sich jetzt an meine Philosophie gewöhnen." Da freute es ihn natürlich besonders, dass der Trainingsschwerpunkt Defensive sich im Testspiel gegen den FC Verden 04 widerspiegelte und der BSV ohne Gegentor blieb. Nun gehe es darum, dem Aufbauspiel die gewünschte Struktur zu verpassen.

Darüber, dass der BSV mit Marco Schultz einen Spielertrainer verloren hat, der die Mannschaft vor seinem verletzungsbedingten Ausfall auf ein höheres Niveau gehoben hat, macht sich Denis Spitzer keine Sorgen: "Das Kollektiv muss es richten." Außerdem habe er ohnehin kein Spiel des BSV mit Marco Schultz gesehen. Ebenso wenig wie er zurückblicken will, will er sich derzeit mit dem nächsten Gegner SC Vahr Blockdiek beschäftigen: "Es ist wichtig, was wir tun und nicht, was der Gegner tut. Wir haben einen Kader mit einer super Qualität." Junge Qualität. Denn gegen Verden war Nuno Porquet mit 23 Jahren der älteste Startelfspieler, sechs Akteure sind sogar noch bei den A-Junioren spielberechtigt und werden das teilweise auch noch in der nächsten Saison sein. Dass Denis Spitzer die Spieler des jüngeren A-Junioren-Jahrganges näher kennenlernt, ist mehr als eine Randnotiz. Schließlich wird Spitzer nach derzeitigem Stand in der Spielzeit 2024/25 die A-Junioren trainieren. Die B-Junioren und Herren trainiert er jetzt, die A-Junioren künftig – eine Verzahnung, die fast schon zu schön klingt, um wahr zu sein. 

Dass der BSV mit Enes Corogli (SV Hemelingen), Noel Olszak (SV Grohn) und Ibrahim Kalender (Wilhelmshaven) drei junge Spieler in der Winterpause verloren hat, bereitet Denis Spitzer trotz seines nicht gerade üppigen Herrenkaders kein großes Kopfzerbrechen. Schließlich sei der Kader der A-Junioren, auch wenn sie sich selbst im Spielbetrieb befänden, "so groß, dass mir immer jemand zur Verfügung stehen wird." Zur Verfügung stehen wird ihm künftig auch ein gewissermaßen interner Zugang, der den Altersdurchschnitt gehörig anheben wird. Denn Denis Spitzer hat seinen Co-Trainer Adrian Chwiendacz von den B-Junioren mit zu den Herren gebracht und will auf die Erfahrung des 35-jährigen Mittelfeldmannes nicht nur neben, sondern gegebenenfalls auch auf dem Platz setzen. 

Erstes Herrenpflichtspiel unter der Leitung von Denis Spitzer, eine tolle Generalprobe gegen den FC Verden 04, eine blutjunge Mannschaft und den einen oder anderen Routinier in der Hinterhand: Klingt so, als wenn sich ein Besuch des von der Papierform nicht sonderlich aufregend klingenden Spiels zwischen dem Blumenthaler SV und dem SC Vahr Blockdiek lohnen könnte. Und auch die Stadtbremer sind bei der Betrachtung nicht zu vernachlässigen. Schließlich schlägt sich der Aufsteiger achtbar und hat beispielsweise einen Sieg gegen die SAV in seiner Trophäensammlung.  

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)