Vegesack. Studierende der Jacobs University haben Ideen für Vegesack erarbeitet. Jetzt sind sie präsentiert und prämiert worden. "Es geht darum, Projekte zum Nutzen der Region zu entwickeln", sagt Jakob Fruchtmann, der das Uniprojekt als Dozent betreut. "Denn Vegesack ist ein großartiger Teil Bremens, der fast schon traditionell wirtschaftlich gebeutelt ist". Nun also gibt es fünf Projekte, die dabei helfen sollen, Vegesack nach vorne zu bringen.
Die Gunst der Jury erlangte ein Projekt namens "Mädchen für die Wissenschaft", das in der ersten Runde mit 1500 Euro prämiert worden ist. Dabei geht es darum, Lernende der Gerhard-Rohlfs-Oberschule, des Gymnasiums Vegesack und der Jacobs University über eine Kontaktdatenbank enger miteinander zu vernetzen. Für den zweiten Rang vergab die Jury zunächst 1000 Euro an ein Social-Media-Projekt, das dem lokalen Handel bei der Werbung auf diesen Kanälen behilflich sein möchte. 750 Euro gehen an die Gruppe, die Vegesack mit Erlebnisvideos aus Bremen-Nord promoten möchte. Jeweils 500 Euro waren der Jury die Ideen eines ortsspezifischen Fanshops sowie eines Menstruations- und Sexualaufklärungsprojekts wert. Teil der letzteren Idee ist, Menstruationstassen als Ersatz für Binden oder Tampons mit einem 3D-Drucker herzustellen. Dieses Projekt wurde zudem mit einem Sonderpreis von der Sparkasse über zunächst 500 Euro bedacht.
Acht Projekt-Ideen sind einer vielköpfigen Jury vorgestellt worden. "Ich habe mehr erwartet", gibt Ortsamtsleiter und Jury-Mitglied Heiko Dornstedt unumwunden zu. Bei einigen Ideen sei ein positiver Effekt mehr als fraglich. Im Blick hat er dabei einen Foodtruck, der das kulinarische Angebot im Stadtteil erweitern soll, auch das Menstruationstassen-Projekt. Jörn Gieschen vom Vegesack Marketing, das den Ideenwettbewerb mitinitiiert hatte, zeigte sich alles in allem zufrieden: "Ich sehe bei etwa der Hälfte der Projekte viel Potenzial." Er wirbt um Verständnis und verweist auf ein schwieriges Jahr, das die Studenten hinter sich hätten. Zudem habe sich die Endphase des Ideenwettbewerbs in die Examenszeit erstreckt. Das wiederum habe damit zu tun, dass die Förderzusage für den Wettbewerb erst spät gekommen sei.
Die prämierten Projekte sollen im kommenden Jahr verfeinert werden. Dann müssen sich die einzelnen Gruppen zudem lokale Partner suchen. Davon wiederum verspricht sich Gieschen viel: "So werden die Gruppen vieles, was jetzt noch sehr allgemein wirkt, lokal präzisieren können."
Insgesamt stehen vom Wirtschaftsressort 15.000 Euro an Preisgeld zur Verfügung und weitere 1500 Euro von der Sparkasse. Im Sinne der Nachhaltigkeit wird ein Großteil des Geldes erst ausgeschüttet, wenn die Projekte umgesetzt sind.