Vegesack. Als Ikrami Olatunji vom TuS Schwachhausen den Ball über die Querlatte drosch, rissen die am Mittelkreis postierten Fußballer der SG Aumund-Vegesack die Arme nach oben. Doch alles Hoffen im Elfmeterschießen half am Ende nichts. Weil gleich im Anschluss Alexander Schlobohm an TuS-Keeper Lars Richter scheiterte, besaß Enes Tiras den Matchball für die Gastgeber im Achtelfinale um den Bremer Lotto-Pokal. Der Mann für die Standards nutzte diesen auch eiskalt zum 5:4.
Der Gast aus Bremen-Nord hatte Spiel und Gegner im ersten Durchgang weitestgehend im Griff und besaß auch die besseren Möglichkeiten. Nach zehn Minuten legte „Xandi“ Schlobohm die Kugel nach einer Rechtsflanke von Bashkim Toski per Kopf auf Abdullash Basdas ab. Letzterer hatte bei seinem Führungstreffer ein wenig Glück, dass das Leder von der Unterkante der Querlatte über die Linie sprang. Bashkim Toski verbuchte nach 17 Minuten die Riesenchance zum 2:0. Toski strebte nach einem langen Ball von Christian Kolek alleine auf den TuS-Kasten zu, setzte das Spielgerät aber knapp links daneben.
Doch nach rund 35 Minuten ließen die Nordbremer die Zügel ein bisschen schleifen. „Bis dahin haben wir es aber richtig gut gemacht“, lobte Vegesacks Trainer Björn Krämer seine Schützlinge. In der 38. Minute wuchtete Schwachhausens Thorsten Schwarz den Ball noch unbedrängt mit Vollspann drüber. Drei Minuten später machten es die Hausherren aber besser. Christian Schwarz bediente den eingewechselten Lutang Danjo, der ohne Mühe den mittlerweile verdienten 1:1-Ausgleich markierte.
Nach einer chancenarmen Anfangsviertelstunde im zweiten Abschnitt schickte TuS-Coach Benjamin Eta seinen Goalgetter Herman Mulweme aufs Feld. Der wurde auch gleich mal schön mit einem schönen Lupfer von Ikrami Olatunji freigespielt. Der frühere SAV-Kicker schoss aber knapp links vorbei (69.). Im Gegenzug köpfte Bashkim Toski die Kugel auf Flanke von Marcel Burkevics daneben. Nun entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. „Das lag auch an den nachlassenden Kräften auf beiden Seiten“, urteilte Björn Krämer. Nachdem Christian Schwarz die Gelegenheit zum 2:1 für das Heimteam ausgelassen hatte, schickte Alexander Schlobohm auf der anderen Seite Bashkim Toski auf die Reise. Dieser sah noch den freistehenden Marcel Burkevics, der seinen Schuss zu hoch ansetzte (74.). „Xandi“ Schlobohm köpfte den Ball kurz darauf über das Tor.
Nun wurde es Benjamin Eta zu bunt. „Könnt ihr mal aufhören zu betteln“, versuchte er seine Mannen wachzurütteln. Das klappte auch – doch SAV-Kapitän Christian Böhmer rettete in höchster Not gegen Herman Mulweme. Die letzte große Möglichkeit vergab „Bash“ Toski nach einem Burkevics-Steilpass.
Im Elfmeterschießen visierte Mirko Jankowski als erster Spieler den Außenpfosten an. „Elfmeterschießen ist auch immer eine Glückssache“, bedauerte Krämer. Markus Boettcher sprang beim Elfer von Jendrik Löschner zwar in die richtige Ecke. Der Ball zum 4:3 war aber zu platziert. Alexander Ifebuzor, der trotz einer gerade erst überstandenen Operation an den Weisheitszähnen auflief, wählte beim 4:4 die Mitte. Wenig später setzte Tiras den Schlusspunkt.
„Wenn man bedenkt, wie weit Schwachhausen in der Bremen-Liga vor uns liegt, wäre ein Sieg wichtig für den Kopf gewesen. Mit dieser Einstellung werden wir aber wieder Erfolge einfahren“, war sich Björn Krämer nach dem Spiel ganz sicher.