Grohn. Die Jacobs University will potenziellen Studenten ein neues Finanzierungsmodell für die Studiengebühren vorstellen. „Justudyatease“, so der etwas sperrige Name, wird unabhängig vom finanziellen Status der Eltern gewährt und ist stattdessen an das eigene künftige Einkommen gebunden. Der Programmname ist an „You study at ease“ angelehnt und meint sinngemäß: Du studierst entspannt. Vorgestellt wird das Modell an den Zulassungstagen der Jacobs University am Sonnabend und Sonntag, 6. und 7. Juli. Es soll Studenten mehr Freiheit, Flexibilität und Sicherheit bei der Studien- und Karriereplanung gewähren.
„Justudyatease“ wurde gemeinsam mit dem Bildungsfonds „Brain Capital“ entwickelt und wird allen Studierenden zum akademischen Jahr 2019 / 2020 angeboten. Anstelle fester Raten können die Studenten nach Berufseintritt einen bestimmten Prozentsatz ihres beruflichen Einkommens zurückzahlen, verteilt auf maximal zehn Jahre und gebunden an die Höhe ihrer jeweils aktuellen finanziellen Kapazitäten. Dabei startet die Rückzahlung erst bei einem Mindestverdienst. Fällt das Einkommen unter diese Grenze, ruht die Rückzahlung. Unabhängig davon, ob ein weiterführendes Studium geplant ist, ein längerer Auslandsaufenthalt oder die Gründung einer Familie.
„Justudyatease“ ist somit eine weitere Option für Studienbewerber der Jacobs University, die kein finanzielles Polster oder zahlungskräftige Eltern haben. Im Idealfall erhalten Studienbewerber aufgrund ihrer Englischkenntnisse, der Zeugnisnoten, respektive wegen ihres sozialen Engagements nach einem Gespräch mit den Professoren einen Zulassungsbescheid. „Einen Numerus clausus gibt es nicht“, betont Heiko Lammers, Sprecher der privaten Universität. „Auch der finanzielle Background ist kein Thema.“ Deshalb sei es möglich, dass der potenzielle Student bis zum Bachelor die jährlichen Studiengebühren in Höhe von 20 000 Euro und womöglich zusätzlich anfallende Kost- und Logiskosten in Höhe von 6000 Euro nicht zahlen könne.
Eine Lösung für das Problem ist ein Scholarship, also Stipendium, das die Jacobs University gewähren kann, sollten die Professoren den Bewerber unbedingt wollen. Erlassen werden dann die Studiengebühren in Höhe von 20 000 Euro pro Jahr. „Da haben wir einen Topf, aus dem wir schöpfen können“, sagt Lammers. Die Restsumme in Höhe von 6000 Euro könne der Studierende nun gegebenenfalls über „Brain Capital“ finanzieren lassen und später zurückzahlen.
Aber auch ohne ein Stipendium haben die angehenden Studenten die Möglichkeit, die Studiengebühren über „Brain Capital“ vorfinanzieren zu lassen. Der Partner der Jacobs University gilt als einer der führenden Dienstleister für alternative Studienfinanzierung in Deutschland. Der Bildungsfonds-Anbieter wurde 2005 an der Otto Beisheim School of Management in Vallendar / Koblenz und Düsseldorf aus einer studentischen Initiative heraus gegründet. Er kooperiert derzeit mit 29 Universitäten und Hochschulen in Deutschland, darunter auch mit der Bucerius Law School in Hamburg und der Frankfurt School of Finance and Management. An der englischsprachigen Jacobs University studierten bis zur diesjährigen Graduation 1466 Männer und Frauen unterschiedlicher Nationalitäten, darunter 20 Prozent Deutsche und zehn Prozent Chinesen. „Wir haben derzeit 15 Studiengänge bis zum Bachelor und sechs Masterstudiengänge“, sagt Heiko Lammers. In den USA und vielen anderen Ländern sei es üblich, direkt nach dem Bachelor ins Berufsleben zu wechseln. Möglich sei aber auch die Fortführung in einem anderen Studiengang oder der Wechsel der Uni. „Unsere Studierendenzahlen steigen und wir gehen davon aus, dass wir weiter wachsen.“ Weitere Informationen zur Studienfinanzierung unter: www.jacobs-university.braincapital.de.