Vegesack. 100 Jahre Bremer Jugendamt: Die Behörde feiert das Jubiläum in diesen Tagen auf vielfältige Weise. Ihr Name klingt inzwischen moderner: "Fachdienst Junge Menschen" steht an den Türen im zweiten Stock des Sozialzentrums am Sedanplatz, und zeitgemäß will die Behörde auch nach außen erscheinen, nicht als obrigkeitliche Instanz, "die den Eltern ihre Kinder wegnimmt", wie Referatsleiter Mathias Ehmke gestern bei einer öffentlichen Veranstaltung im Sozialzentrum sagte. Gezeigt wurde die Vielfalt der kulturellen Aktivitäten, die das Jugendamt materiell und mit Fachkräften unterstützt, um Kinder und Jugendliche in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu stärken. Die Palette reicht von Gruppenangeboten in den diversen Jugendeinrichtungen der Stadt bis zu heilpädagogischen Einzelmaßnahmen für seelisch kranke Kinder. "Kunst ist ein unverzichtbarer Baustein der Jugendhilfe", unterstrich Mathias Ehmke.
Bei der Veranstaltung wurden unter anderem Bilder präsentiert, die von Jugendlichen aus dem Hermann-Hildebrand-Haus gemalt worden sind. In der Einrichtung in Oberneuland sind Mädchen und Jungen aus desolaten Familienverhältnissen untergebracht. Eine Kunsttherapeutin leitet sie beim Malen an. Einige der Bilder sollen bald auf den Fluren des Vegesacker Sozialzentrums ausgestellt werden. Mit dabei war gestern auch eine Mädchengruppe des "Freizi" Alt-Aumund, die eine Choreografie zu poppigen Klängen aufführte.Die Arbeit des "Freizi" am Aumunder Heerweg wird ebenfalls aus Mitteln der Kinder- und Jugendförderung finanziert und vom Jugendamt koordiniert.