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Kammermusik Schloss Schönebeck: Vater spielt mit Sohn ein besonderes Heimspiel

Von Bremen-Nord in die Welt und zurück: Pianist Markus Pawlik kehrt mit seinem Sohn Ariel für ein Konzert ins Schloss Schönebeck zurück. An jenen Ort, an dem seine musikalische Laufbahn begann.
19.06.2025, 17:00 Uhr
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Von Charlotte Krömker

Für den Pianisten Markus Pawlik heißt es „back to the roots“ – zurück zu den Wurzeln. Am Sonnabend, 28. Juni, tritt er gemeinsam mit seinem Sohn Ariel Pawlik-Zwiebel im Schloss Schönebeck auf. Das Duo aus Geige und Klavier präsentiert ab 18 Uhr eine vielfältige Mischung an klassischen und neu entdeckten Stücken. Er selbst ist in Bremen-Nord aufgewachsen und hat als Kind nur zehn Minuten mit dem Fahrrad vom Schloss entfernt gewohnt. „Das war immer ein beliebtes Ausflugsziel“, erinnert sich Pawlik zurück.

Nun freut er sich, mit seinem siebzehnjährigen Sohn an den Ort zurückzukehren, wo vor mehr als 40 Jahren seine eigene musikalische Karriere begonnen hat. „Viele, viele Erinnerungen“, erzählt er, verbänden ihn mit diesem besonderen Aufführungsort. Im Schloss Schönebeck fanden damals seine ersten Konzerte unter anderem für den Wettbewerb „Jugend musiziert“ statt. Gleich drei Mal hat er diesen Wettbewerb als Jugendlicher auf Bundesebene gewonnen. 1982 in Manchester folgte darauf die Auszeichnung zum „Young Musician of the Year“.

Mit sechzehn Jahren verließ er Bremen, blieb aber trotzdem immer in Verbindung mit der Stadt. Eine besondere Rolle spielte in seiner Karriere für ihn sein erster Musiklehrer Ewald Fexer aus Bremen-Nord. Mit ihm blieb Pawlik über viele Jahre hinweg in Kontakt. Darüber hinaus brachten ihn die Auszeichnung mit dem Bremer Musikpreis sowie verschiedene Konzerte mit dem Philharmonischen Staatsorchester in seine Heimatstadt zurück.

Als Lehrer und Solist aktiv

Mittlerweile lebt er mit seiner Familie in den USA. Er ist begeisterter Lehrer, unterrichtet als Gastdozent an der Universität von Kalifornien in Los Angeles und tritt weiterhin als Solist und Kammermusiker in Europa, Asien und Nordamerika auf. Der Auftritt in Schönebeck ist das zweite seiner drei Konzerte mit seinem Sohn in Deutschland. Davor tritt das Duo in Berlin auf und danach spielen sie ein Konzert in Brake.

Bei der Organisation der Veranstaltungsorte der Konzerte konnte Pawlik auf alte Bremer Freunde und Bekannte zurückkommen. „Das Privileg zu haben, jetzt mit meinem Sohn auf einem so professionellen Niveau musizieren zu können, ist schon etwas ganz Besonderes“, schwärmt Pawlik von dem gemeinsamen Spielen mit seinem Sohn Ariel. Dabei beschreibt er ein Gefühl von Vertrauen und Freiheit, welches nur wenige Ensembles teilen. „Ich brauche gar nicht zu schauen. Ich fühle es, was er machen möchte“, erklärt der professionelle Pianist. Das gibt seinem Sohn Raum für Spontanität in der eigenen Interpretation eines Stückes.

Ariel Pawlik-Zwiebel spielt seit elf Jahren Geige und ist seit 2023 Konzertmeister des Young Peoples Symphony Orchestra, mit dem er 2024 auf Japan Tournee ging. Wie das seines Vaters wurde auch sein musikalisches Talent schon mit zahlreichen Preisen zum Beispiel bei der US Open Competition oder der Silicon Valley Philhamonic Music Competition ausgezeichnet. Markus Pawlik räumt ein: „Ich lerne von ihm. Und das ist etwas, worum mich auch Freunde beneiden."

Mischung aus Klassikern und neuen Entdeckungen

In Schönebeck darf sich das Publikum auf eine Mischung aus Klassikern von Beethoven und Janácek und neuen Entdeckungen wie einem Stück von Piazzolla freuen. Bei der Auswahl ihres Repertoires berät die beiden Musiker Pawliks Ehefrau, die selber professionelle Musikerin an der Bratsche ist. Mit der Kreutzersonate von Beethoven haben sie sich in ihrem Programm für eines der technisch anspruchsvollsten Stücke entschieden. „Für mich als virtuosen Pianisten ist dieses Stück allerdings machbar“, berichtet Pawlik. Außerdem haben sie Tango-Stücke von Piazzolla und Schoenfield eingebaut, die sich an unterhaltsamer, klassischer Tanzmusik orientieren. Abschließen werden sie ihr Programm mit einem Stück von Tschaikowsky. „Jeder junge Geiger möchte das spielen. Sehr virtuos, aber macht auch einfach Spaß“, verrät er. Mit dieser besonderen Mischung verspricht das Vater-Sohn Duo kammermusikalischen Genuss.

Info

Reservierungen für das Konzert am Sonnabend, 28. Juni, um 18 Uhr können unter post@museum-schloss-schoenebeck.de gemacht werden.
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