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Deutsche Dart-Meisterschaft Vorzeitiges Aus für den DC Vegesack

Der Titelverteidiger und deutsche Rekordmeister DC Vegesack scheiterte, der Shooting Star Karlsuher SC holte sich bei seiner ersten Endrunde um die Dart-Mannschaftsmeisterschaft den Titel.
23.05.2023, 15:43 Uhr
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Von Jens Pillnick

Der Titelverteidiger und deutsche Rekordmeister DC Vegesack scheiterte, der Shooting Star Karlsuher SC holte sich bei seiner ersten Endrunde um die Dart-Mannschaftsmeisterschaft den Titel. Das sind die Schlagzeilen der Titelkämpfe, die der Dart Pub Walldorf (Baden-Württemberg) seit 2004 zum dritten Mal ausrichtete. „Walldorf ist nicht unser Pflaster“, stellte Vegesacks Teamchef Detlef Dolinski fest, der mit dem DC nur 2015 einen der insgesamt acht Titelgewinne in Walldorf einheimste. Bei der langen Rückreise am Finaltag stand für Dolinski und Co. fest: „Wir werden es wieder versuchen.“ Ob in Walldorf oder anderswo.

Während das Aus des DC Vegesack nach den Gruppenspielen eine Überraschung war, hatte mit dem Titelgewinn des Karlsruher SC durchaus gerechnet werden können. Die Baden-Württemberger sind zwar gerade erst aufgestiegen, gelten aber als äußerst finanzstark und waren von Vegesacks Michael Klönhammer schon vor Monaten zum Titelanwärter Nummer eins erklärt worden. Als Aufsteiger zum Titelträger – was für eine Geschichte. Nicht nur in Walldorf wurden Erinnerungen an die Saison 1997/98 in der Fußball-Bundesliga wach. Damals hatte der 1. FC Kaiserslautern mit Trainer Otto Rehhagel das Kunststück fertig gebracht, als  Aufsteiger die deutsche Meisterschaft zu gewinnen.

Das Fehlen des früheren WM-Teilnehmers Andree Welge und Tayfun Yerlikaya wollte Teamchef Detlef Dolinski nicht als Entschuldigung für das Ausscheiden nach den drei Vorrundenpartien gegen Nordmeister Bulldogs Wolfenbüttel, den Süd-Zweiten DC Dartmoor Darmstadt und den Süd-Vierten DV Kaiserslautern gelten lassen, denn „wir hatten den Halbfinaleinzug mehrfach in eigener Hand“. Allerdings gestand er ein, dass das Duo dem DC Vegesack etwas geholfen hätte. Gegen Wolfenbüttel startete Vegesack verheißungsvoll, Alexander Patz, Maikel Venema und Torsten Wöhlk sorgten bei einer Niederlage von Volker Kampmann für eine 3:1-Führung. In den zweiten vier Einzeln ging der DC Vegesack leer aus (Tomas Seyler, Michael Klönhammer, Rene Windeler, Olaf Tupuschis) und es hieß 3:5. Der Rückstand war ärgerlich, doch die Verläufe in den einzelnen Matches ließen Vegesack nach Aussage von Detlef Dolinski sogar auf vier Doppelsiege hoffen. Und danach sah es tatsächlich aus. Windeler/Klönhammer, Patz/Berndt und Venema/Tupuschis behielten die Oberhand und Wöhlk/Seyler legten eine 3:0-Führung vor. Was dann passierte, sorgte bei Spielern und Zuschauern für eine nervliche Zerreißprobe. Torsten Wöhlk und Tomas „Shorty“ Seyler besaßen 14 Matchdarts, brachten den siebten Punkt für den DC Vegesack aber nicht nach Hause. Ein Unentschieden zum Auftakt also.

Beim Aufeinandertreffen mit dem DC Dartmoor Darmstadt im zweiten Gruppenspiel wurden Erinnerungen an das Vorjahr wach. Damals hatte Vegesack im Halbfinale das Teamgame, auch Sudden Death genannt, für sich entschieden und später den Titel geholt. Spannung war auch diesmal angesagt. Alexander Patz, Rene Windeler, Volker Kampmann und Michael Klönhammer punkteten zum 4:4 nach den Einzeln, und erneut gingen die Vegesacker mit einem guten Gefühl in die Doppel.

Mit Siegen von Klönhammer/Windeler und Wöhlk/Kampmann bogen die Nordbremer auf die Siegerstraße ein. Die 3:4-Niederlage von Tupuschis/Vendema ließ sich verkraften, denn auf Alexander Patz und Oliver Lange war Verlass. Ein 7:5-Erfolg damit eingefahren.

Mit 3:1 Punkten vor der abschließenden Begegnung gegen Kaiserslautern standen die Zeichen auf Halbfinaleinzug. Während Kaiserslautern nach zwei 3:9-Niederlagen bereits ausgeschieden war, reichte dem DC Vegesack ein Unentschieden für die Halbfinalteilnahme. Die von Alexander Patz, Torsten Wöhlk und Rene Windeler erzielte 3:1-Führung ließ noch nicht erahnen, welch bittere Pille auf die Vegesacker noch warten sollte. Lars Erkelenz, Tomas Seyler und Volker Kampmann gaben ihre Matches ab, Michael Klönhammer rettete mit einer viel beachteten Leistung immerhin das 4:4-Remis. Mit 98,84 Punkten spielte „Mecki“ Klönhammer nämlich den besten Average des Turniers.

Diesem Höhenflug folgte der Absturz. „Dann passierte das, was nicht passieren durfte und bei uns sehr selten vorkommt. Wir verloren alle Doppel“, fasste Detlef Dolinski das weitere Geschehen zusammen. Alle Doppel verliefen hoch dramatisch, doch Windeler/Klönhammer, Wöhlk/Berndt, Tupuschis/Venema und Patz/Bober standen am Ende mit leeren Händen da, denn die punktgleichen Darmstädter wurden aufgrund der Sets Gruppenzweiter. Dolinski: „Es zog sich durch den ganzen Tag, immer wieder ließen wir Darts auf die Doppel liegen und verschenkten so die nötigen Punkte.“

Am Tag nach dem Ausscheiden des Titelverteidigers und Rekordmeisters DC Vegesack setzte der Karlsruher SC seinen Triumphzug fort. Gegen Darmstadt gelang ein Sieg im Teamgame, gegen Wolfenbüttel sorgte bereits das erste zu Ende gebrachte Doppel für das 7:2 und den feststehenden Titelgewinn des Aufsteigers.

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