Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Kinder musizieren mit Bremer Philharmonikerin

Vegesack. Gwendolyn Schubert ist so etwas wie eine Mäusedompteurin im doppelten Sinne: Während sie in der Vegesacker Stadtbibliothek die Geschichte von der Maus Maximus Musicus vorliest, muss sie gleichzeitig 24 Kinder im Kindergartenalter mit Musik verzaubern. Nach einer Stunde bekommen die Flötistin der Bremer Philharmoniker und die Kinder mit ihren selbst gebastelten Gartenschlauch-Trompeten reichlich Applaus.
26.07.2013, 05:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Völker Kölling

Vegesack. Gwendolyn Schubert ist so etwas wie eine Mäusedompteurin im doppelten Sinne: Während sie in der Vegesacker Stadtbibliothek die Geschichte von der Maus Maximus Musicus vorliest, muss sie gleichzeitig 24 Kinder im Kindergartenalter mit Musik verzaubern. Nach einer Stunde bekommen die Flötistin der Bremer Philharmoniker und die Kinder mit ihren selbst gebastelten Gartenschlauch-Trompeten reichlich Applaus.

Ziel der Musik-Lesestunden der Musikwerkstatt ist es, Kinder an klassische Musik heranzuführen. "Was man nicht kennt, kann man nicht mögen. Wir möchten, dass der Umgang der Kinder mit den Instrumenten und der klassischen Musik etwas ganz Selbstverständliches wird", betont Schubert. Die Bremer Philharmoniker sind ein Orchester bestehend aus 96 Musikern. Doch auch die Musikwerkstatt mit noch einmal zehn Pädagogen gehört zu dieser bekannten Bremer Institution.

"Schön ist, dass die Kinder wirklich immer direkt und ehrlich sind mit ihren Reaktionen. Meist erleben wir bei diesen Musik-Lesestunden richtige Begeisterung bei den Kindern," erzählt das Multitalent Gwendolyn Schubert. Für die Ein-Frau-Show hat sie den Kindern die meisten Instrumente mitgebracht, mit denen die Maus Maximus im Buch zu tun hat. Einen Pupston aus einem Trompetenmundstück quittieren die Kinder sofort mit schallendem Gelächter. Als die dicke Tuba die darin gefangene Maus mit einem laut dröhnenden Ton hinaus schießt, halten sich alle erschrocken die Ohren zu.

Ganz nebenbei erklärt die Geschichte den Aufbau der silbernen Querflöte, und Gwendolyn Schubert vergleicht auch immer wieder die verschiedenen Mundstückformen der Blasinstrumente mit Prinzessinnen und anderen Figuren. Nach einer guten halben Stunde zeigen einige der Kinder leichte Ermüdungserscheinungen. Es ist aber auch wirklich so warm in einem Raum mit 44 Menschen. Hellwach sind dann aber immer wieder alle, wenn es an das Ausprobieren der Instrumente geht: An den beiden Geigen ist die Schlange am längsten, und eine echte Sägerei erfüllt den Raum. Bei der Oboe hält Lena gute zehn Sekunden einen Ton. Das gibt einen Extra-Applaus und einen hochroten Kopf.

Das hier ist kein Talentcasting, alle sollen Spaß haben und mal ein Instrument in der Hand gehalten haben. Gwendolyn Schubert: "Vielleicht kommt so jemand auf die Idee, ein klassisches Instrument lernen zu wollen."

An den dicken Kontrabass trauen sich die Kinder nur schüchtern und zaghaft heran. "Du hast sechs Mal gezupft," hat Tjark für seinen Kumpel Leon mitgezählt. Was ganz zum Schluss vielleicht noch fehlt, ist die musikalische Kostprobe, wie sich ein komplettes Profiorchester eigentlich anhört. Gwendolyn Schubert: "Vielleicht wollen jetzt einige der Kinder auch einmal zu uns ins Konzert kommen." Da kann sich dann aber keins in weiche Kissen sinken lassen, wenn es müde ist.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)