An der Alten Hafenstraße haben die Vorbereitungen für den Bau einer neuen Kindertagesstätte (Kita) begonnen. Vor etwa vier Wochen hat das Bremer Unternehmen Dawedeit Immobilien Projektmanagement mit dem Abriss des ehemaligen Möbelhauses Heinemann begonnen. In etwa vier bis sechs Wochen, schätzt Marius Dawedeit, kann der Baustart für die neue Kita erfolgen. Die Eröffnung ist für August kommenden Jahres, zum Beginn des Kita-Jahres 2021/2022, geplant. Träger wird die Arbeiterwohlfahrt (Awo).
Damit baut die Awo ihr Engagement im Kita-Bereich nach der Eröffnung der Kitas Herrschaftliche Tannen (seit Oktober 2019 in Lüssum) und Grambker Heerstraße (seit Januar 2020 in Grambke) in Bremen-Nord weiter aus. Unter den insgesamt 23 Kindertagesstätten, die die gemeinnützige Gesellschaft Awo Kita in ganz Bremen betreibt, ist mit der Kita Villa Blumenkamp an der Billungstraße eine weitere in Bremen-Nord. Nun kommt noch eine dazu.
Nach Angaben von Karin Wetzel, die bei der Awo für die Kitas zuständig ist, sollen an der Alten Hafenstraße bis zu 130 Kinder in acht Gruppen betreut werden. Geplant sind drei Krippengruppen für Kinder unter drei Jahre sowie – je nach Bedarf – sogenannte alterserweiterte Gruppen für Kleinkinder ab eineinhalb Jahren bis zum Schuleintritt und Gruppen für Kinder über drei Jahre bis zum Schuleintritt. Betreut werden die Kinder laut Wetzel montags bis freitags im Zeitraum von 7 bis 17 Uhr. Verpflegt werden sie durch eine eigene Küche im Haus, in der frisch gekocht wird.
Das Familienunternehmen Dawedeit Immobilien Projektmanagement hat bereits viel Erfahrung im Kita-Bau. In Bremen-Nord hat es bereits die Kita an der Grambker Heerstraße errichtet. Weitere Kindertageseinrichtungen entstanden unter anderem in Oslebshausen, Woltmershausen und in Schwachhausen.
Nach dem Kauf des 1800 Quadratmeter großen Grundstücks an der Alten Hafenstraße in Vegesack hatte sich das Unternehmen mit dem zuständigen Ressort für Kinder und Bildung in Verbindung gesetzt und den Plan für den Bau einer Kita vorgestellt. Die Reaktion sei vor allem wegen der zentralen Lage des Standorts von Anfang an sehr positiv gewesen, schildert Marius Dawedeit. „Der Standort kommt dem in Bremen geltenden Prinzip ,Kurze Beine – Kurze Wege' entgegen.“
Jede Menge Platz zum Spielen
Der Entwurf für den Bau in Vegesack stammt von Ute Warnken-Dawedeit. „Sie hat sich an der für das Quartier typischen Giebelgestaltung orientiert“, erläutert Marius Dawedeit. Das sei, ebenso wie eine kleinteilige Gestaltung des Hauses, auch eine Vorgabe des Bauressorts gewesen. Das Gebäude, dessen Fassade insgesamt 30 Meter lang ist, wird optisch in mehrere Abschnitte aufgeteilt, sodass es von außen so wirkt, als würden fünf schmale Häuser entstehen. Die drei Abschnitte im äußeren Bereich werden dreigeschossig, die mittleren zwei bekommen vier Geschosse. Auf einer Grundfläche von etwa 350 Quadratmeter bekommen die Mädchen und Jungen auf mehreren Etagen so jede Menge Platz zum Spielen.
Hinter dem Haus entsteht ein großzügiger Außenbereich für die Kita-Kinder. „Der grüne Innenhof ist etwa 1300 Quadratmeter groß“, sagt Marius Dawedeit. Die Gestaltung übernimmt die Awo im Auftrag der Senatorin für Kinder und Bildung. Geplant sind laut Karin Wetzel zwei Bereiche: einer für die kleineren Kinder und ein weiterer für die älteren ab drei Jahren. „Die Alte Hafenstraße ist in der Nähe der maritimen Meile und deshalb könnte ich mir gut vorstellen, dass wir den Außenbereich maritim gestalten“, überlegt Wetzel.
Die Eröffnung der neuen Kita ist für Sommer 2021 geplant, „unter der Voraussetzung, dass der Bauzeitenplan seitens des Investors eingehalten werden kann und wir ausreichend pädagogisches Fachpersonal zur Verfügung stellen können“, so Wetzel. Ihrer Erfahrung nach ist das Interesse von Fachkräften immer recht groß, wenn eine Kita ganz neu entsteht und sich damit auch ein Team vollständig neu zusammenfindet. Die Zahl der Mitarbeiter, die für die neue Kita gefunden werden muss, ist allerdings ebenfalls recht hoch. „Für acht Gruppen benötigen wir 35 bis 40 Menschen“, sagt Wetzel. Dazu gehören Erzieher, Sozialpädagogen, Sozialassistenten und Leitungskräfte.
Während das Bauprojekt auf dem Grundstück des ehemaligen Möbelhauses Heinemann schon weit fortgeschritten ist, sind die Pläne für das benachbarte Eckgrundstück, auf dem sich das einstige Musikhaus Nord an der Ecke Sagerstraße / Alte Hafenstraße befindet, noch nicht weiter gediehen. Das Grundstück gehört dem Bauträger und Projektentwickler M-Projekt, der dort ein Wohnhaus mit Ladenlokal oder Gastronomie im Erdgeschoss bauen möchte. Laut Geschäftsführer Philipp Romeiser stimmt M-Projekt sich aktuell mit dem Unternehmen Dawedeit Immobilien Projektmanagement ab. Es sei angedacht, den Abriss des Eckhauses nun zeitlich vorzuziehen und mit dem Neubau 2021 zu beginnen.