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Handball-Oberliga Männer HSG Schwanewede/Neuenkirchen leistet sich nächsten Aussetzer

Die HSG Schwanewede/Neuenkirchen kassierte die vierte Saisoniederlag mit nur einem Tor Unterschied. Dieses Mal behielt die HSG Delmenhorst im nervenaufreibenden Krimi mit 30:29 (15:16) die Oberhand.
08.12.2024, 17:57 Uhr
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Von Olaf Kowalzik

Da war sie schon wieder, die verhängnisvolle Chrunchtime der HSG Schwanewede/Neuenkirchen in der Handball-Oberliga der Männer. Vielleicht hätte man ob der niedrigen Außentemperaturen einfach mal die Außentüren der „Heidehölle“ öffnen sollen, damit die Gastgeber in den finalen viereinhalb Minuten des Kellerduells gegen die HSG Delmenhorst einen Tick cooler agieren. Denn sie leisteten sich derart folgenschwere Fehler, dass es für sie die vierte Niederlage der Saison mit nur einem Tor Unterschied setzte: Dieses Mal behielt die HSG Delmenhorst im nervenaufreibenden Krimi mit 30:29 (15:16) die Oberhand.

Während die Hausherren am Boden lagen, feierten die jetzt vier Punkte besser als die „Schwäne“ dastehenden Delmestädter lauthals ihren Erfolg – mehr Höchststrafe geht in den eigenen vier Wänden kaum. Zumal im Vorraum der Arena der „Heidehöllen-Zauber“ mit Glühwein als Highlight stattfand. Große Freude kam da nicht mehr auf, auch wenn eine Punkteteilung das gerechtere Ergebnis gewesen wäre. Der Schwaneweder Trainer Thorben Kruse kam nach dem Abpfiff ins Grübeln. „Es ist mir unerklärlich, was in den Köpfen einiger meiner Spieler vorgeht. Wir machen 90 Prozent unserer Sachen gut, und dann kommt plötzlich diese eine Sekunde, dieser kurze Aussetzer“, sagte er.

Groß Ausholen muss der B-Lizenzinhaber nicht, denn Anschauungsbeispiele bot das Duell genug. Zum Beispiel Mitte der zweiten Hälfte, als sein Team fast fünfeinhalb Minuten in teilweise doppelter Überzahl agierte und aus dieser trotz drei Gäste-Zeitstrafen nur mit 2:1-Toren hervorging (25:26/49.). Noch bitterer ging es nach dem 29:28-Führungstreffer von Marcel Behlmer zu, weil die Hausherren in den letzten viereinhalb Minuten kein weiteres Tor mehr nachlegten. Die Spanne reichte von einem Zeitspiel über eine Halbchance, die im gegnerischen Abwehrblock landete, und einem Stürmerfoul bis zur Zeitstrafe, die sich Marlon Martens in der Abwehr bei eigener Überzahl durch Meckern einhandelte. „Damit hat er uns einen Bärendienst erwiesen“, knurrte sein Coach.

Bastian Schäfer, zwölffacher Torschütze aufseiten der Gäste, nutzte den Platz unter Zuhilfenahme des Innenpfostens 50 Sekunden vor der Schlusssirene zum alles entscheidenden 30:29 aus. Dieser Dusel war den Hausherren nicht hold. Vier Sekunden waren noch auf der Uhr, als sie per Freiwurf noch eine letzte Torchance hatten. Jonas Keller bekam das Leder, zog von halblinks zur Mitte und pfefferte das Spielgerät krachend an das Torgestänge, ohne dass es von dort aus ins Netz flog. Da die Gäste einen Drei-, fast sogar Vier-Mann-Abwehrblock gestellt hatten, wäre ein druckvoller Pass mit anschließendem Abräumen über die rechte Angriffsseite womöglich die bessere Alternative gewesen.

Verblasst waren damit auch die zweifelsohne guten Phasen der „Schwäne“, die mit 3:1 perfekt aus den Startlöchern gekommen waren. Sie verteidigten offensiv und hochengagiert, im Angriff stimmte der Dampf und die Hälfte der Treffer waren bis zum 8:4-Vorsprung auf das Konto von Jonas Keller gegangen, der sich über weite Strecken in Torlaune zeigte. Zwischendurch blitzten auch die Qualitäten einzelner, wie die wuchtigen Würfe von Mathis Winkel auf. Marcel Behlmer war dazu mit neun Treffern von Linksaußen und vom Siebenmeterstrich gut aufgelegt, dafür bekam er in der Abwehr mehr mit seinem Gegenspieler zu tun, als ihm lieb war. Insbesondere bei der letzten, alles entscheidenden Situation.

„Ich hoffe, dass das Spiel meine Mannschaft tief trifft“, sagte Thorben Kruse und bestätigte das auf Nachfrage noch einmal. „Damit der ein oder andere mal darüber nachdenkt“, präzisierte er. Schließlich hätte seine Mannschaft immer noch bis zum 18. Januar Zeit, den neuerlichen Tiefschlag zu verdauen und den Kopf wieder freizubekommen.

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