Die Ökologiestation hat am Sonntag zum ersten Mal nach der Corona-Pause zum Kunsthandwerk-Markt ins Hofmeierhaus geladen. Das Interesse an den kreativen und nützlichen Waren ist groß.
Schon auf dem Hofplatz bildet sich eine kleine Menschentraube vor dem Verkaufsstand von Horst Stryi. Hier gibt es Futterhäuschen für Vögel, aber auch eine Eichhörnchen-Futterstation gehört zum Angebot sowie ein Spatzenhotel mit drei Wohneinheiten. Bei den Nistkästen sind die Öffnungen für die jeweiligen Vogelarten unterschiedlich groß. 26 Millimeter für die Blaumeise, 32 für die Kohlmeise und 35 Millimeter für Spatz und Kleiber. Außerdem gibt es noch Nistkästen für Bachstelze, Zaunkönig, Hausrotschwanz, Star und – Spaß gehört dazu – sogar ein Kasten für den „Schluckspecht“ ist dabei. Hier ist das Einflugloch nur Attrappe, im Inneren des Vogelhauses wohnt ein Whisky-Fläschchen. „Für die kleine Gartenparty“, sagt Horst Stryi mit einem Augenzwinkern. Er erklärt den Besuchern, wie er die unterschiedlichen Futter- und Nistkästen herstellt. Die Futterhäuser sind nicht nur frostfest, sondern haben auch alle eine Art Schublade, damit die Futterstelle einfach zu reinigen ist.
Im Inneren des Hofmeierhauses warten ein knappes Dutzend weitere Verkaufsstände auf die Besucher. So gibt es bei Friedrich-Karl Wittenberg „Schönes und Nützliches von der Drechselbank“. Gerade verkauft er einen „Paper Potter“, zu Deutsch etwa „Papiertopfpresse“. Der kleine hölzerne Gartenhelfer dient sehr umweltfreundlich zur Herstellung von Anzuchttöpfen aus Papier. Auch die Pikierstäbe finden Verwendung im Garten. „Die müssen sehr glatt sein, damit die zarten Pflänzchen beim Pikieren nicht verletzt werden“, erklärt Wittenberg.
Außerdem gibt es Ohrstecker aus Ebenholz oder Steinnuss, außerdem Lesezeichen, Flaschenöffner, Kreisel, Ringe, Ketten-Anhänger, Stopfpilze, Zahndöschen, Haarnadeln und schön gemaserte oder auch eingefärbte Holzeier. Und kleine Holzglöckchen, die nicht nur Weihnachtsdeko sein können, sondern auch am Osterstrauch hübsch aussehen. „Klar, dann sind’s halt Osterglocken“, schmunzelt ein Besucher.
Kreationen aus handgeschöpftem Papier
Dass Ostern naht, sieht man auch am Stand von Jutta Jachens. Hier werden bunt bemalte Gänseeier und österliche Foto-Karten angeboten, aber auch Karten mit Motiven aus der Region und maritim gestaltete Becher. Ilonka Kubica kreiert aus handgeschöpften Papier-Bögen filigrane Objekte und Karten. Bilderrahmen, Schalen und sogar Schmuck aus Papier lassen die Besucher staunen. Auf den Karten in weichen Weißtönen bilden zarte Blüten und Blätter, oder auch ein Stück Wespennest, ebenso schöne wie überraschende Deko-Elemente.
Direkt gegenüber bietet Jens Krössig Qualitätsmesser mit handgeschmiedeter Klinge und massivem Holzgriff in verschiedensten Ausführungen an. Wer durch die weiteren Räume des Hofmeierhauses schlendert, entdeckt vielfältige Schmuck-Kreationen aus unterschiedlichsten Materialien, kunstvolle Grußkarten, Kerzen aus Bienenwachs, Schönes aus Makramee, Seifen und mit Dinkel gefüllte Kühlkissen. Andrang herrscht auch bei Dirk Rosenbrock. Er bietet Fotoklappkarten mit Natur- und Tiermotiven an. Eine Besucherin ist fasziniert von der Makroaufnahme einer bunt schillernden Pfauenfeder. Eine andere Besucherin hat sich für das Foto von einem liegenden Lamm entschieden, das sich höchst graziös verrenkt, um sich mit dem Hinterlauf am Kopf zu kratzen. „Das ist doch eine tolle Osterkarte!“
Einige Besucher haben im Markt-Café Platz genommen, blicken durch die Fenster hinaus auf das Gelände der Ökologiestation, genießen Kaffee und selbst gebackenen Kuchen, plaudern, betrachten ihre bereits erworbenen Kunsthandwerk-Schätze oder blättern in Info-Broschüren. Biologin Martina Schnaidt von der Ökologiestation ist froh, dass der Kunsthandwerk-Markt so gut angenommen wird – und dass er nach der langen Corona-Pause endlich wieder stattfinden kann. „Die Pause war einfach lang. Unser letzter Kunsthandwerk-Markt fand im November 2019 statt.“ Auch Produkte aus der Ökologiestation können erworben werden, zum Beispiel Honig, Sämereien, Ringelblumensalbe, Schlehenlikör oder Quittengelee. Der Erlös des Marktes fließt in die Umweltbildungsarbeit.