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Ökologiestation in Bremen-Nord Von gebeizten Eiern bis zu Speiseölen: Unikate auf Kunsthandwerk-Markt

Von gebeizten Ostereiern bis zu feinen Speiseölen. Handgefertigte Unikate ohne Ende. Was Besucher beim Kunsthandwerker-Markt in der Ökologiestation in Bremen-Nord entdeckt haben.
17.03.2024, 17:58 Uhr
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Von Marina Köglin

„Wir sind gerade zu Besuch in Bremen-Nord und wollten eigentlich nur spazieren gehen", erzählt Jana Müller, "da haben wir die Schilder gesehen.“ So hat Müller gemeinsam mit ihrer Familie einen ganz spontanen Abstecher zum 24. Kunsthandwerk-Markt im Hofmeierhaus der Ökologiestation unternommen. Neben Zufallsbesuchern gibt es aber auch zahlreiche Stammgäste, die sich den Termin immer schon zu Jahresbeginn in ihren Kalendern notieren. Etwa eine Besucherin, die von ihrer Tochter den Auftrag erhalten hatte, einige gedrechselte Holz-Ostereier zu besorgen.

Fündig wurde die Frau am Sonntag bei Friedrich-Karl Wittenberg. Der Beckedorfer bot „Schönes und Nützliches von der Drechselbank“. Seit wann er beim Kunsthandwerker-Markt dabei ist? „Bestimmt seit zehn Jahren. Ich gehöre schon zum Inventar“, sagt er schmunzelnd.

Holz-Obst mit natürlicher Maserung

Wittenbergs hölzernen Ostereier gibt es „naturbelassen“, aber auch in kräftigen Farben. Sie sind jedoch nicht bemalt, sondern gebeizt. Die Beize dient dazu, das Holz zu färben und dabei die natürliche Maserung zu betonen. Da die Beize in die Fasern des Holzes eindringt, überdeckt sie dessen Struktur nicht. Neben den Holzeiern hatte Wittenberg auch „Dauerobst“ – hölzerne Äpfel und Birnen, denen die wasserlösliche Beize eine verblüffend natürliche Farbe gibt – im Angebot.

„Die sehen zum Anbeißen echt aus“, stellte ein Besucher fest. Außerdem hatte der Beckedorfer Korkenzieher, Lesezeichen, Deko-Pilze mit Naturrindenrand, Kreisel, Ringe, Ohrstecker und Krüllkuchenwickeldornen zum Formen von Neujahrskuchen in verschiedenen Varianten mitbegracht. Kleine Schilder informierten darüber, aus welchem Holz das jeweilige Objekt gefertigt wurde.

Schönes mit praktischem Mehrwert

Im Eingangsbereich war der Marktstand von Annika zu finden. „Einfach nur Annika, wie die beste Freundin von Pippi Langstrumpf“, stellte sich die junge Frau lachend vor. Sie offerierte Genähtes: Geldbörsen aus Leder und Kork, Körnerkissen, auch in Schmetterlingsform, sowie „unverrutschbare“ Körnerkissen für den Nacken, Turnbeutel und Babysachen.

Auch Stoffreste nutzt sie und stellt aus Lederresten winzige Schlüsselanhänger-Täschchen her. „Immer griffbereit, ohne langes Suchen“ kann in den Beuteolchen ein Einkaufswagen-Chip aufbewahrt werden. „Mir gefällt es, wenn Sachen nicht nur schön aussehen, sondern auch noch eine Funktion haben.“

Naturbelassene Speiseöle

Im Raum nebenan stellte sich die Oldenburger Ölmanufaktur oleo vor. Die Manufaktur wurde im Juni 2023 gegründet und war auch im November schon beim Kunsthandwerkermarkt dabei. „Ich bin in Bremen-Nord aufgewachsen – man könnte sagen, ich bin aus Nostalgie hier“, sagte Friederike de Bruin, Inhaberin und Gründerin von oleo. I

In ihrer Ölmanufaktur stellt sie naturbelassene, schonend gepresste Speiseöle her. Zum Angebot gehörten Haselnuss-Öl, Mariendistel-Öl, Aprikosenkernöl mit Kaffee und Zimt und Anis-Fenchel-Öl, um nur einige zu nennen. Viele Kunstmarktbesucher nutzten die Gelegenheit, die feinen Öle auf kleinen Brotstücken zu kosten.

Zahlreiche handgefertigte Unikate

Wer durch die weiteren Räume des Hofmeierhauses bummelte, entdeckte Fotoklappkarten mit Natur- und Tiermotiven, Schmuck-Kreationen aus unterschiedlichsten Materialien, ebenso hübsche wie originelle Näharbeiten und Holzgegenstände in vielen Ausführungen – alles handgefertigte Unikate. Insgesamt zehn Marktstände waren dabei. „Leider hat es einige krankheitsbedingte Absagen gegeben“, bedauerte Martina Schnaidt, Leiterin der Ökologiestation.

Zweimal im Jahr – vor Ostern und im November – findet der Kunsthandwerk-Markt in der Ökologiestation statt. Die Ökologiestation bot traditionell Produkte an, die vom Gelände der Ökostation stammen, zum Beispiel Holunderblütenessig, Tüten mit Silberblatt-Samen, Ringelblumensalbe, Traubengelee oder Bienenhaushonig. Besonders großer Nachfrage erfreute sich das Quittengelee. Der Erlös des Standes fließt in die vor Ort geleistete Umweltbildungsarbeit.

Das Kunstmarkt-Café lud mit Kaffee und selbst gebackenem Kuchen zum Pausieren ein. Einige Besucher setzten sich mit ihren Kaffeetassen und Kuchentellern nach draußen vors Hofmeierhaus und genossen zusätzlich Sonnenstrahlen, zartes Grün und Vogelgezwitscher.

Info

Weitere Informationen über die Ökologiestation, Am Gütpohl 11, sind unter www.oekologiestation-bremen.de zu finden.

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