Dass der SV Grohn in der Fußball-Landesliga Bremen Derbys spielen kann, das haben die „Husaren“ in dieser Saison bereits mit dem 8:0-Kantersieg eindrucksvoll gegen den 1. FC Burg bewiesen. Nun, am 15. Spieltag gegen den Nachbarn aus Blumenthal, dem SV Türkspor, zeigten die Schützlinge vom Spielertrainer Jan-Philipp Heine nach zuvor drei Siegen in Folge eine kämpferisch starke Leistung und setzten sich doch etwas glücklich mit 2:0 (1:0) durch.
Auf dem Oeversberger Rasenplatz, der bei null Grad recht gut bespielbar war, zählte beim Gastgeber vor rund 90 Zuschauern der zuletzt gesperrte Goalgetter Milan Meyer wieder zur Anfangsformation. Aus gesundheitlichen Gründen konnte aber Heine erst in der zweiten Halbzeit ins Spielgeschehen eingreifen. Das war am dritten Advent aus Sicht der Grohner sehr wichtig, weil die Gäste um Trainer Murat Camdereli sich besonders in der ersten Halbzeit sehr stark präsentierten und die bessere Mannschaft waren. Was beim Nachbarn SV Türkspor fehlte, war einfach ein Treffer. Und hier waren die "Husaren" effektiver und erspielten sich aus den ganz wenigen Chancen in den ersten 45 Minuten eine 1:0-Führung. Enoch Damilare Olarewaju zog in der sechsten Minute einfach mal aus rund 25 Metern ab und überwand den etwas zu weit vor seinem Tor stehenden SVT-Schlussmann Hendrik Schulz mit einem Sonntagsschuss in den linken Winkel. Des Weiteren besaß sein Teamkollege Saqeef Haleem Mohamed Irfan eine gute Chance (6.).
Auf der anderen Seite hatten die Blumenthaler bereits in der ersten Minute eine gute Möglichkeit, doch Abaas Arte Adaawe scheiterte am reaktionsschnellen Grohner Schlussmann Batuhan Celik – nach einer Unkonzentriertheit von Sezer Aydin. Zwei Minuten später waren die Grohner anscheinend mit ihren Gedanken immer noch in der Kabine. So wäre in aussichtsreicher Position der Ball fast noch beim Türkspieler Ilkan Yüce gelandet. Auch Abduelaziz Inan scheiterte noch am starken Torwart Celik. Vor der Pause tauchte der Gast noch einmal gefährlich in Person von Abaas Arte Adaawe vor dem "Husaren"-Tor auf, doch letztlich liefen die Blumenthaler in die Abseitsfalle.
Nach dem Wechsel sorgte Milan Meyer bereits in der 50. Minute mit einem verdeckten Nachschuss für die Entscheidung. Den Anschlusstreffer hatte hiernach noch Ilkan Yüce auf dem Fuß, doch sein Schuss aus rund 25 Metern lenkte der aufmerksame SVG-Keeper Batuhan Celik an den Querbalken. "Das Ergebnis spiegelt definitiv das Ergebnis nicht wider. Letzte Woche kassierten wir eine hochverdiente Niederlage (0:1 in Hastedt, Anm. d. Red.). Dieses Mal hatten wir es verdient, in Grohn zu gewinnen", äußerte sich der SVT-Trainer Murat Camdereli. Er vermisste in der finalen Phase bei seinem Team vorne die Entschlossenheit. "Es kann nicht sein, dass wir Chancen für drei Spiele haben und am Ende den Platz mit leeren Händen verlassen", ergänzte Camdereli.
Besser gelaunt war der Grohner Abwehrspieler Sezer Aydin. "Das war ein schweres Spiel für uns. Das habe ich nicht so erwartet und Türkspor hat das echt gut gemacht. Aber ich denke, dass wir letztlich der verdiente Sieger sind." Weil? "Weil wir effektiv waren und einen kühlen Kopf bewahrt haben. Mit den nun vier Siegen in Folge kann es für uns so weiter gehen", meinte Sezer Aydin.
Vor der Winterpause bleibt festzuhalten, dass der SV Grohn durchaus das Zeug hat, weiter nach oben in der Tabelle zu klettern. Der SV Türkspor ist zwar noch Tabellenletzter. Aber wenn jetzt auch noch im Sturm die Probleme abgestellt werden, ist es nur eine Frage der Zeit, bis weitere Pluspunkte auf die Habenseite kommen.