Den Start in die neue Hallensaison der Niedersachsenliga hatten sich die Faustballer des Lemwerder TV sicherlich etwas anders vorgestellt. Mit großen Erwartungen und Enthusiasmus gingen die Männer um Mannschaftsführer Matti Kienast erstmals in ihrer Heimhalle auf das Parkett. Dort offenbarte sich jedoch gleich ein unübersehbarer Nachteil. Die gegnerischen Teams hatten zum Teil bereits zwei Punktspieltage hinter sich und wirkten wesentlich besser eingespielter als die Lemwerderaner. Mit einem Sieg aus vier Spielen fiel die Ausbeute dementsprechend mager aus.
Lemwerder TV – MTV Hammah 0:2 (7:11, 5:11): Nach ausgeglichenem Start schlichen sich bei Patrick Bartelt (Angabe), Matti Kienast (Angriff), Daniel Bartelt (Steller) sowie Florian Martin und Julian Aust (Abwehr) kleine Fehler im Spielaufbau LTV ein. Die Bälle des gegnerischen Rundschlägers waren so hart und platziert geschlagen, dass die Abwehr kaum eine Chance hatte, diese überhaupt zu erreichen. Hier fehlte der durch einen Rippenbruch verhinderte schnelle Abwehrspezialist Patrick Suhren an allen Enden. Die eigenen Angaben hingegen konnten die generischen Abwehrspieler des Öfteren entschärfen und anschließend zu eigenen Punkten ummünzen.
Lemwerder TV – TV Brettorf III 0:2 (5:11, 2:11): Mit der gleichen Aufstellung kamen die Lemwerderaner schwer ins Spiel. Leichte Unkonzentriertheiten, eine hohe Eigenfehlerquote und ein gegnerischer Schlagmann Tobi Kläner dem in diesem Spiel nahezu alles gelang, brachte den LTV wiederum auf die Verliererstraße. Die allesamt erstligaerfahrenen Brettorfer waren in allen technischen Bereichen wie Annahme, Stellung, Blockverhalten und Angriff deutlich überlegen.
Lemwerder TV – TV Brettorf II 2:1 (6:11, 12:10,11:9): Lemwerder brachte Sebastian Drees für Julian Aust und Lasse Kienast für Patrick Bartelt ins Spiel. Im ersten Satz offenbarten sich noch anfänglich Abspracheprobleme bei der Feld- und Blockabwehr. Im zweiten Durchgang übernahm Matti Kienast die Angabe und den Rückschlag und sein Bruder Lasse konzentrierte sich aufgrund seiner immensen Schnelligkeit auf die Annahme von kurz geschlagenen Bällen und auf die Blocktätigkeit am Netz. Diese klare Arbeitsteilung zeigte Wirkung, Lasse erlief diverse gegnerische kurz gespielte Bälle und die Lemwerderaner erspielten sich einen kleinen Vorsprung. Die Abwehr um Florian Martin und Sebastian Drees stand stabil und die Vorlagen von Daniel Bartelt landeten nahe am Netz, sodass Matti Kienast diese, trotz gegnerischen Blocks, Punkt für Punkt versenken konnte. Den Vorsprung brachten die leidenschaftlich ins Ziel zum Satzausgleich.
„Mit dem ersten gewonnenen Satz im Rücken spielte es sich deutlich leichter und befreiter“, erklärte Mannschaftsführer Matti Kienast die Leistungssteigerung beim im entscheidenden Abschnitt. Bedingt durch seine gut geschlagenen trickreichen eigenen Angaben und starke Abwehrleistungen in allen Mannschaftsteilen, folgte ein beherzter Auftritt der Lemwerderaner im 3. Satz. Ein Angaben-Ass von Matti Kienast und ein spektakulär von Florian Martin abgewehrter Rückschlag, den Lasse Kienast überlegt mit einem Diagonalschlag als Punkt setzen konnte, brachten einen Zwei-Punkte-Vorsprung. Den hielten die LTVer konstant und brachten ihn mit viel Einsatz zum 11:9 durch. Der erste Sieg war perfekt.
Lemwerder TV – SV Düdenbüttel 0:2 (8:11, 7:11): Nach den kräftezerrenden Spielen versuchte die LTV-Fünf den Schwung vom ersten Sieg mitzunehmen und es entwickelte sich eine spannende Partie auf Augenhöhe. Der über zwei Meter große Düdenbütteler Schlagmann hatte allerdings Einiges gegen die LTV-Bemühungen. Er schlug in diesem Satz mindestens sieben von zehn Angaben so kurz in unterschiedliche Richtungen, dass diese egal von welchen LTV-Spielern, nicht erreicht werden konnten. „Für uns war es so gut wie unmöglich, diese raffiniert geschlagenen Angaben frühzeitig zu erkennen und zu entschärfen“ erklärte der auf der Mittelposition positionierte Daniel Bartelt. Da die eigenen Angaben nicht immer direkt zu Punkten führten, liefen die Gastgeber ab Mitte des Spiels zwei bis drei Punkte hinterher und konnten diese letztlich nicht mehr aufholen.
Auch im zweiten Satz blieb der Düdenbütteler Schlagmann seiner Linie treu und schlug weiterhin seine unerreichbaren kurzen Angaben. Die zwischenzeitlich von ihm lang geschlagenen Bälle konnten von den schnellen, stark aufspielenden Abwehrspielern Florian Martin und Sebastian Drees umsichtig und wahrlich gekonnt – unter anderem durch Hechtrutscher – entschärft werden. Julian Aust versuchte als außenstehender Coach positiv auf das Team einzuwirken, nahm eine Auszeit, hatte mit dieser Maßnahme aber keinen entscheidenden Erfolg. Nach vier Spielen fehlte dem LTV-Angriff zum Schluss allerdings auch die entscheidende Durchschlagskraft, um den Satz und das Spiel noch für sich zu entscheiden.
Lemwerder TV: Matti Kienast, Daniel Bartelt, Florian Martin, Patrick Suhren, Julian Aust, Sebastian Drees.